Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
nicht in den Griff.
Machen Sie sich die Mühe, auch wenn es Ihnen in den ersten anstrengenden Monaten vielleicht zu aufwendig erscheint: Es kann eine befreiende Wirkung haben, die Probleme, die gelöst werden müssen, einmal aufzuschreiben – das hebt sie auf eine sachlichere Ebene. Mögliche Lösungen können Sie zusammen mit Ihrem Mann formulieren und hinzufügen. Es hört sich umständlich an, ist aber sehr hilfreich. Und das aktiviert Ihren Partner vermutlich eher als seine Schuldgefühle wegen Ihrer Erschöpfung und Ihrer Klagen.
Grundsätzlich gilt: Investieren Sie Ihr Geld lieber in Hilfen als in Ausstattung – auch wenn Ihnen das vielleicht zunächst widerstrebt. Wo so viele neue Aufgaben entstehen, ist Entlastung nötig.
Je eher Sie Ihr Leben im Griff haben, desto schneller kommen Sie wieder auf die Beine. Sie werden trotzdem noch eine Menge Improvisationstalent brauchen, und manchmal wird Ihnen die Kraft für die nötigen Maßnahmen fehlen. Aber wenn Sie Ihr Leben schneller auf die Reihe kriegen, kommt das auch Ihrem Kind zugute.
Hilfe im Haushalt
Was früher eine Selbstverständlichkeit war, ist heute zum Luxus geworden: die Haushaltshilfe. Sicher, Maschinen und pflegeleichte Ausrüstung haben dafür gesorgt, dass Hausarbeit heute leichter ist, aber die Ansprüche an den Standard sind parallel gestiegen. So erwarten wir, dass das Leben nach der Entbindung weiter in geordneten Bahnen läuft und dass wir das »bisschen Haushalt« schon nebenher schaffen. Aber rechnen Sie nach, wie viel Zeit Sie in den ersten Monaten mit Stillen und Wickeln verbringen: 4 bis 6 Stunden kommen da leicht zusammen, das Schmusen, In-den-Schlaf-Wiegen, Singen und Herumtragen nicht mitgerechnet. Dazu kommt der erhöhte Zeitaufwand bei jedem Gang vor die Tür und die Unfähigkeit, einen bestimmten Arbeitsrhythmus einzuhalten, und alles in Kombination mit Übermüdung und einer großen körperlichen Umstellung.
Entwickeln Sie keinen Ehrgeiz, alles allein zu schaffen. Überlegen Sie sich lieber so früh wie möglich, welche Aufgaben Sie in den nächsten Monaten zu erfüllen haben und welche Entlastung Sie dafür benötigen.
Speziell für Väter
Wahrscheinlich wird Sie dieses Kapitel besonders interessieren, denn es enthält eine Fülle praktischer, sachlicher Informationen. Sie finden ab hier > eine Auflistung aller Anschaffungen, die nötig sind. Sind Sie begeisterter Bastler und möchten Sie selbst das Nest fürs Baby auf Hochglanz bringen, sollten Sie sich hier > über kinderfreundliches Material informieren.
Und falls Sie eine Babybetreuung brauchen, ist es sehr hilfreich, wenn Sie selbst sich auch an der Suche beteiligen: Männer haben oft ausgezeichnete berufliche Kontakte, die sie für persönliche Belange zu wenig aktivieren. Genieren Sie sich also nicht, per Anschlag am schwarzen Brett in Ihrem Betrieb einen Sitter zu suchen. Alle Außenkontakte fallen Ihnen in der ersten Zeit sowieso viel leichter als Ihrer Frau. Wenn Sie deshalb zum Beispiel die Einkäufe zuverlässig und rechtzeitig erledigen, ist das für Ihre Frau ein Segen! Wer in der Woche nicht kann, sollte zumindest ein- bis zweimal im Monat am Samstag einen Großeinkauf starten. Ermutigen Sie Ihre Frau überhaupt, Pflichten zu delegieren, Sie werden beide davon profitieren.
Diese Möglichkeiten haben Sie
● Kosten für Haushaltshilfen können als außergewöhnliche Belastungen oder im Rahmen einer Steuerermäßigung steuerlich berücksichtigt werden. Für eine Hauswirtschafterin auf 400-€-Basis erstattet das Finanzamt 10% der Ausgaben, höchstens 510 € im Jahr. Bei Angestellten beläuft es sich auf 20% bis maximal 4000 €. Steuerzahler sollten nicht ihre Eltern, Ehepartner oder Kinder alsHilfe beschäftigen, sondern eher z. B. eine Tante, denn für nahe Verwandte gibt es für solche Hilfen keinen steuerlichen Bonus. Genauere Informationen gibt es unter www.minijob-zentrale.de . Sinnvoll ist diese Lösung bei mehreren Kindern und einer sicheren Rückkehr in einen Ganztagsjob. Wer sich die Hauswirtschafterin teilt oder sie noch ein fremdes Kind mitbetreuen lässt, kann die Kosten senken. Vorteil: Ihr Kind muss nicht außer Haus, und Sie können ihm Ihre ganze Freizeit widmen. Nachteil: die Kosten. Information: Arbeits- oder Landwirtschaftsamt, hauswirtschaftliche Berufsschule.
Extra-Tipp
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten einer Haushaltshilfe während Ihres Klinikaufenthaltes, wenn Sie bereits mindestens 1 Kind unter 12 Jahren haben. Auch wenn
Weitere Kostenlose Bücher