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Unser Leben mit George

Unser Leben mit George

Titel: Unser Leben mit George Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Summers
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Nase. Er hatte
schreckliche Angst.
    Immer noch laut fauchend sah unsere
Katze George an, als hätte sie ihn am liebsten umgebracht. Nach ein paar
Minuten aber verzog sie angewidert das Gesicht und sprang mit einem
verächtlichen Grunzen vom Bett. Sie drehte uns vielsagend ihre Kehrseite zu und
ging betont langsam aus dem Schlafzimmer, wobei ihr Schwanz ärgerlich hin und
her peitschte.

8.
Kapitel
     
    Trotz dieses wenig verheißungsvollen Anfangs
war ich so naiv zu glauben, dass es höchstens eine Frage von ein paar Wochen
sein würde, bis unsere Katze und unser neuer Hund sich miteinander arrangiert
hätten. Sie würden vielleicht nie die besten Freunde sein, aber sie würden sich
bald ganz okay finden oder zumindest lernen, sich gegenseitig zu tolerieren.
Aber es sollte nicht sein.
    Kein Wunder, dass Monster Mog
eifersüchtig auf George war. Für sie war er nichts weiter als ein frecher
Eindringling, der sich durch die Hintertür in ihr Heim eingeschlichen — in
Wirklichkeit war er natürlich wie ein Prinz durch die Vordertür getragen worden
— und ihr ihren Platz auf dem Sofa, auf meinem Bett und in unseren Herzen
streitig gemacht hatte. Joshua und ich schmusten und spielten dauernd mit ihm.
Er wiederum sprang, sobald wir uns hinsetzten, auf unseren Schoß und ließ
Monster Mog überhaupt keine Chance. Und zu allem Übel kam er auch noch überall mit,
wenn wir ausgingen. Er führte uns an seiner Leine fort, während sie zu Hause
bleiben musste.
    Meinem Schwager Philip tat Monster Mog
leid. Und obwohl sie mir auch leidtat, wusste ich, dass sie die Situation zum
größten Teil selbst verschuldet hatte, denn der Unterschied in den Charakteren
zwischen ihr und George war einfach zu groß. Sie war launisch und schwierig,
während er anhänglich und verschmust war. Sie machte Menschen nervös, während
das Zusammensein mit ihm ein Vergnügen war. Statt katzenhaftem Stolz die Treue
eines Hundes. Sie behandelte uns wie ihre Sklaven, er lief hinter uns her wie
ein ergebener Hofnarr, der uns sogar die Füße leckte, wenn sich die Gelegenheit
bot. Sie war grob und aggressiv wie ein Pitbull, während die Bezeichnung
»Schmusekätzchen« eher auf ihn zutraf. Sie war gemein und nachtragend, er
sprudelte über vor Liebe und joie de vivre, wenn er mit dem Schwung
eines von Beckham getretenen Fußballs über den Holzfußboden schlitterte.
    Man konnte nicht anders als Monster Mog
fürchten, genau wie man George einfach lieben musste. Sanft, freundlich und
verspielt, war er wie ein Kuscheltier, das von einer unbändigen Lebensfreude
angetrieben wurde. Wir verbrachten Stunden damit, hinter ihm herzujagen oder zu
versuchen, ihm einfache Befehle wie »Sitz!«, »Runter!« und »Komm her!«
beizubringen. Wir warfen Tücher über ihn und sahen zu, wie er sich daraus
befreite. Wir beobachteten ihn, wenn er sein Spiegelbild in der Schranktür
anbellte und dann den Hund auf der anderen Seite suchte. Die quietschenden
Gummitiere, die man in Tierhandlungen als Hundespielzeug kaufen konnte, ließen
ihn kalt, aber Papier faszinierte ihn in jeder Form. Er verschlang den Guardian schneller, als eine Gruppe Linksliberaler es hätte tun können, und
veranstaltete ein Chaos mit dem Einwickelpapier in unserem Kinderschuhgeschäft.
Zum Glück war die Geschäftsführerin selbst eine Hundenärrin, und statt sich
darüber aufzuregen, feuerte sie ihn noch regelrecht an.
    Das schönste Geschenk, das George sich
vorstellen konnte, war eine Schachtel Papiertaschentücher: erst zerfetzte er
mit Hingabe den Karton, dann zerriss er den Inhalt in winzige Schnipsel, von
denen er die Hälfte fraß, worauf sie am nächsten Tag am anderen Ende wieder
herauskamen. Er vernichtete auch mehr als einen Zeitungsartikel, den ich gerade
geschrieben hatte, aber er machte immer ein so zerknirschtes Gesicht, wenn ich
mit ihm schimpfte, dass ich ihm sofort verzieh.
    Sein allerliebstes Spielzeug war
improvisiert und bestand aus einer alten Socke, die mit Zeitungspapier ausgestopft
war. Wenn Joshua ihm einen davon vor die Nase hielt, jagte George durch die
ganze Wohnung hinter ihm her, treppauf und treppab und über alles, was ihm im
Weg stand — Sofas, Sessel, den Couchtisch, frisch gemachte Betten, sitzende
Menschen, selbst die empörte Monster Mog — unbekümmert über das Chaos, das er
hinterließ. Wenn er Joshua die Socke endlich abgejagt hatte, schüttelte er sie
mit aller Kraft, wie ein Löwe, der sein Opfer tötet, um dann seine Beute zu
zerlegen. Bis er ein Loch in

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