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Unser sechzehntes Jahr (German Edition)

Unser sechzehntes Jahr (German Edition)

Titel: Unser sechzehntes Jahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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Nähe ist und auch noch MEIN Mikro in der Hand hat, macht mich echt wahnsinnig. Ich meine, in was für nem Film sind wir denn hier? Hab ich irgendwas verpasst?
    Ich war so wütend, dass ich Mama vorhin angeschrieen habe und ihr an den Kopf geknallt habe, dass die Jungs jetzt an den Tagen, an denen ich fehle, mit ner anderen Sängerin üben und dass ich wegen der Scheiß-Nachhilfe meinen Platz in der Band jetzt mit so ner blöden Background-Tussi teilen muss. Mama hat das überhaupt nicht verstanden. Meinte nur, dass es viel wichtiger wäre, dass ich endlich auf nen grünen Ast in der Schule komme. Sie immer mit ihrem beschissenen grünen Ast. Und dass das mit der Band nur ein Hobby sei, das ich nicht überbewerten darf. Aber sie hat keine Ahnung, wie fertig mich das alles macht.
    Auch wenn ich die Frontsängerin bleibe, nervt es mich tierisch, dass diese Vera da war. Das ist MEINE Band. Und da hat keine andere was verloren. Auch nicht im Background. Erst recht nicht so eine Plastiktussi! Ich bin sooo wütend. Gleichzeitig hab ich aber auch tierische Angst. Was ist mit Theo los? Warum war er gestern so schweigsam? Morgen ist wieder "normale" Probe. Da werde ich hoffentlich mehr erfahren. Ich will endlich wissen, woran ich bei ihm bin. Ich möchte, dass er mich tröstet. Dass er mir sagt, dass alles gut wird. Ich brauche ihn jetzt. Und ich habe niemanden, der meine Leidenschaft für die Musik so verstehen kann wie er.
    Ich weiß, dass es die Jungs nervt, weil es mit der Band nicht so recht vorangeht. Aber sie haben meine Stimme, meine Ausstrahlung schon so oft gelobt, dass auch ihnen klar sein muss, dass wir das packen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit…
    Viel wichtiger ist aber, was aus Theo und mir wird. Er ist so geheimnisvoll manchmal, redet dann kaum. Das macht mich echt wahnsinnig. Gleichzeitig zeigt es mir aber auch umso deutlicher, wie klasse er ist. Er ist einfach der Coolste. Der Coolste von allen ! Keiner kann ihm das Wasser reichen. Wenn er seine E-Gitarre in der Hand hat, können sich alle anderen verstecken. Er ist einfach nur genial. Und irgendwann wird er ganz groß rauskommen. Dann will ich diejenige sein, die an seiner Seite ist, mit ihm auf der Bühne steht und im Tourbus durch die Welt reist, zwischendurch dann mal in nen Flieger springen und weiter geht’s.
    Jeden Tag eine neue Stadt, jede Woche ein neues Land und im Gepäck unsere Songs, die die Welt bewegen. Oh, wenn es doch nur schon soweit wäre ! Ich weiß, irgendwann werde ich über diese Scheiß-Mathe-Sache lachen, aber im Moment macht es mir noch das Leben schwer. Ich habe keine Zeit für so einen Mist! Ich will einfach nur die Band. Die Band und Theo. Und nichts anderes. Warum versteht das bloß keiner?
     
    Fiona

Kapitel 12 : Die Abmachung
     
     
    Mein Herz schlägt bis zum Hals. So kräftig, dass ich es beinahe hören kann. Bin ich tatsächlich richtig hier? Ist es möglich, dass ein anderer Theo Mehler diesen Landschaftsbetrieb führt? Ich suche nach Gründen, um den Motor wieder anzuschmeißen und umzukehren, bevor ich aussteige. Doch keiner der Gründe lässt sich mit der Sorge um meine Familie vereinbaren. Ich kann nicht zulassen, dass er mit ihnen redet. Weder mit Nathalie noch mit Armin. Zuviel ist geschehen. Und zuviel davon unnötig.
    Ich öffne die Wagentür und schließe sie beinahe lautlos. Der Gedanke, mich erst im letzten Moment bemerkbar zu machen, begleitet mich. Du kannst immer noch umkehren, Dascha, sage ich mir.
    Doch es gibt keine andere Möglichkeit.
    Die Tür des einstöckigen Gebäudes öffnet sich nur schwer. Zögernd betrete ich das Foyer. Nur zwei Türen. Ich entscheide mich für die erste. Beinahe falle ich in einen breiten, mit einer grünen Latzhose bespannten Männerrücken, der hinter der Tür steht. Der Mann dreht sich um.
    "Kann ich helfen?", brummt er.
    "Ich suche Herrn Mehler. Theo Mehler", sage ich.
    "Da sind Sie hier richtig." Er geht ein Stück zur Seite, bis ein anderer Mann, der hinter einem Schreibtisch sitzt, sichtbar wird.
    Ich erkenne ihn sofort. Er ist etwas kräftiger geworden, stämmiger, die Züge ein wenig männlicher. Ein Stich durchfährt meine Magengegend. Ich möchte mich setzen.
    "Dann werd ich mal los, Chef", sagt der Fremde und verabschiedet sich mit einem Nicken. Er schließt die Tür des kleinen Büros, das mehr an einen Abstellraum erinnert, hinter sich. Wir sind allein.
    Er scheint über mein Auftauchen nicht überrascht.
    "Frau Klewe", sagt er und zeigt auf den

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