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Unser sechzehntes Jahr (German Edition)

Unser sechzehntes Jahr (German Edition)

Titel: Unser sechzehntes Jahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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zum Kotzen! Ich brauche die Gesangsstunden bei Sylvia. Mit den hohen Tönen hab ich’s immer noch nicht so und ich will es einfach perfekt hinbekommen. Ich will keine von diesen 08/15-Sängerinnen sein, die sich wie Knüppel aufm Kopf anhören. Aber jetzt wo ich Mathenachhilfe bekomme, geht mir viel Zeit fürs Üben verloren.
    Trotzdem kann ich froh sein, dass sie mir die Band nicht verboten haben. Sie haben echt so oft davon geredet, dass ich mir das Heulen nicht verkneifen konnte. Ich schwöre es: Ich wäre abgehauen und hätte… was weiß ich… mich in der Gartenlaube von Theos Eltern versteckt. Hauptsache weg. Aber irgendwie haben sie dann halt die Sache mit der Nachhilfe beschlossen und dafür die Band auch weiterhin erlaubt. Vorerst, hat Mama gesagt. Der werde ich’s zeigen… von wegen vorerst. Die Band lasse ich mir nicht verbieten. Niemals!
    Na ja, ich bin dann zu den Jungs am Tag nach dem Streit. Die haben mich auch voll lieb getröstet… dass sicher auch die eine Stunde Gesangsunterricht reichen würde und dass ich das mit dem Singen ja auch schon viel besser hinbekomme und so. Und dass ich das mit den hohen Tönen und mit dem Halten der Töne ja auch ohne Gesangsunterricht üben könnte.
    Lief dann auch ganz gut alles. Ich hab halt diese Nachhilfe gemacht, bin weiter zu den Proben und so. Alles gut. Aber es kann doch echt niemand erwarten, dass ich nach ein paar Stunden Nachhilfe gleich zum Mathegenie werde, oder? Die nächste Arbeit hat dann auch nur zur Vier gereicht. Papa hat es noch fast positiv gesehen und meinte dann so: Wenigstens ein Fortschritt zur letzten Arbeit. Mama fand es gar nicht lustig. Sie fing immer und immer wieder davon an, dass sie es ja einsehen würde, wenn ich kein helles Köpfchen wäre und man sich dann eben damit arrangieren müsste. Aber eben weil ich so schlau und besonders sei, würde es absolut keinen Sinn ergeben, dass ich wegen schlechter Noten sitzen bleibe. Das hätte ich nicht nötig, dafür hätte ich einfach zu viel im Kopf. (Ja klar, ich HABE viel im Kopf, aber ganz bestimmt kein Mathe…)
    Wir haben dann zur Nachhilfe noch einen Nachmittag oben raufgepackt. Und das bedeutet, dass ich bei einer Probe in der Woche nicht dabei sein kann. Da üben die Jungs alleine. Die waren natürlich nicht begeistert davon, aber ich konnte es halt nicht ändern und dann haben wir es eben so beschlossen, denn einmal die Woche Proben ist für die Band echt zu wenig. Deshalb ist es jetzt so, dass sie einmal allein proben und einmal mit mir.
    Natürlich fand ich es doof und es hat mich auch wütend gemacht, dass ich wegen der Schule auf mehr Zeit mit der Band verzichten muss. Aber wenn ich mir nicht den totalen Stress einhandeln will, muss ich das mit der Nachhilfe noch ein bisschen durchhalten. Wenn ich mich auf ne Drei in Mathe hoch gekämpft habe, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.
    Das Allerkrasseste habe ich aber noch gar nicht erzählt und eigentlich ist DAS die Sache, die mir am meisten zu schaffen macht. Der Grund, warum ich alles aufschreiben wollte. Der Grund, warum ich so durch den Wind bin.
    Theo und ich haben miteinander geschlafen! Es ist letzte Woche passiert… nach der Probe, als die anderen schon weg waren. Klar, man wünscht sich ja irgendwie ein weiches Bett, romantische Musik und so, wenn es dann wirklich zum ersten Mal passiert. Bei uns war es halt die zerfranste Couch im Proberaum. Ich hab die ganze Zeit gewusst, dass mein erstes Mal mit Theo sein wird. Er ist einfach der Mann meines Lebens!
    Wir haben erst erzählt, dann angefangen rum zu machen und dann… na ja, dann ist es irgendwie passiert. Es war echt total seltsam. Ich hab es mir vollkommen anders vorgestellt. Trotzdem kann ich noch immer nicht glauben, dass es tatsächlich passiert ist. Ich liebe ihn. Ja, ich liebe ihn. Mama sagt immer, dass man erst als Erwachsene weiß, was Liebe ist. Damit fängt sie immer an, wenn Papa mich mit irgendwelchen Jungs aus der Nachbarschaft ärgert, von wegen: Der wäre doch was für dich. Natürlich meint er es nicht ernst. Aber sie haben ja auch keine Ahnung, dass ich meinen Traumtypen längst gefunden habe und dass ich schon lange weiß, was wahre Liebe ist. Dazu muss ich nicht Zwanzig sein, auch nicht Dreißig. Ich weiß es jetzt. Wegen Theo. Weil wir füreinander bestimmt sind.
    Als die Sache mit dem Sex vorbei war, musste er los. Ich bin ja nicht so die Art von Tussi, die noch stundenlang kuscheln will. Fand es sogar irgendwie cool, dass er sich gleich

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