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Unsere feuerrote Hexe

Unsere feuerrote Hexe

Titel: Unsere feuerrote Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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ein paar Schafe und Kühe. Die Straße führt teilweise direkt an der Küste vorbei und das tobende Meer unterhalb der hohen scharfen Klippen trägt nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Ich will gar nicht wissen, was passiert, wenn man hier vom Weg abkommt. Immerhin muss ich mich jetzt so konzentrieren, dass ich das Grübeln vergesse.

    Endlich erreiche ich ein kleines Dorf, das Navigationsgerät verkündet stolz, dass ich am Ziel sei.
    ‚Und jetzt?’ ,
    Heather hat nur diesen Ort hier angegeben, aber keine Straße. Doch hier gibt es auch nur einige wenige Häuser – und einen Pub.
    ‚Gut’ , ich beschließe, dort nach den Ó Briains zu fragen. Außerdem könnte ein Kaffee nicht schaden und mit ein bisschen Glück haben die auch etwas zu essen.
    Zu meiner Erleichterung brennt Licht , der Pub hat also geöffnet. Das kleine Haus wirkt einladend und gemütlich, es scheint schon älter zu sein, wie alle anderen Häuser hier auch. Ich entdecke auch ein Postzeichen, es kann also nur hier gewesen sein, wo Heather das Paket aufgegeben hat.
    Ich muss mich ducken, damit ich mir nicht den Kopf anschlage, als ich durch die schmale Tür eintrete. Mir schlägt eine heimelige Wärme entgegen, wie wohltuend ist dies nach dem scharfen Wind, der mich draußen empfangen hat, als ich aus dem Auto gestiegen bin.
    Überall sind noch Kürbisse aufgestellt . ‚Stimmt ja, vorgestern war Halloween’ .
    Ich denke wehmütig daran, wie Heather Nele und Ben versprochen hat, mit ihnen zusammen Kürbisse auszuhöhlen.

    „Hi Sir“, werde ich von einem älteren Mann hinter dem Tresen begrüßt. Er hat einen mächtigen Bierbauch und eine Halbglatze, doch er strahlt etwas Gemütliches aus und meine Unruhe legt sich ein wenig.
    Außer mir sind noch drei weitere Männer da und eine Frau, wahrscheinlich die Wirtsfrau. Sie schauen mich alle mit unverhohlener Neugier an, nun ja, so viele Fremde werden hier wohl nicht um diese Jahreszeit auftauchen.
    „Hi“, ich stelle mich an die Theke.
    „Was darf es sein?“, erkundigt der Wirt sich.
    „Haben Sie einen Kaffee für mich?“
    „Ich mache Ihnen einen“, antwortet die Frau und lächelt mir freundlich zu. „Wollen Sie auch ein Stück Kürbiskuchen dazu?“
    „Hört sich gut an…“

    Ich warte, bis sie mir das Gewünschte auf den Tresen gestellt hat und nehme erstmal einen kräftigen Schluck Kaffee.
    „Wo kommen Sie her?“, fragt der Wirt mich dann direkt. Ich kann ihm seine Neugier nicht verdenken.
    „Aus Köln .“
    „Ah, ein Deutscher. Ist ein bisschen ungemütlich , diese Jahreszeit, um hier Urlaub zu machen“, er schaut mich interessiert an. „Es sind nicht viele Touristen hier in der Gegend.“
    „Stimmt. Ich mache auch keinen Urlaub. Ich suche jemanden. Um genau zu sein, ich suche eine junge Frau. Heather Ó Briain“, ich mustere sein Gesicht genau, als ich ihren Namen sagen.
    Hinter mir klirrt es und als ich mich umdrehe, sehe ich, dass ein alter Mann mit einer Kappe sein Bierglas fallen gelassen hat, er schimpft etwas auf keltisch.
    „Oh Sean, warte , ich helfe dir“, die Wirtsfrau eilt mit einem Lappen und einem Handfeger zu dem Mann hin.
    Ich wende mich wieder dem Wirt zu, zu meinem Erstaunen sehe ich, dass seine Gesichtszüge sich verfinstert haben und er einen Blick mit einem anderen Gast austauscht.
    „Zu den Ó Briains, so, so“, murmelt er dann nur und zapft ein frisches Bier für Sean.
    „Ja. Sie kennen sie also?“, frage ich unbeirrt.
    „Jeder kennt sie“, knurrt er und reicht seiner Frau das Bier, damit sie es zu dem alten Mann bringen kann.
    „Gut, dann können Sie mir ja auch bestimmt sagen, wo sie wohnen“, ich frage mich, was die Leute wohl gegen Heathers Familie haben. So schlimm können die ja wohl nicht sein, oder?
    „Sie können es nicht verfehlen“, mischt ein anderer Gast sich jetzt ein. „Sie fahren einfach die Straße weiter durch, nach zwei Meilen biegen Sie dann links auf einen Feldweg ein. Er führt sie genau zu ihnen. Aber wenn Sie mich fragen: Lassen Sie’s“, der Mann schaut mich eindringlich an, fast schon beschwörend. „Die Ó Briains sind merkwürdige Leute.“
    Jetzt wundere ich mich aber doch. Das klingt ja schon fast beängstigend. Wenn ich Heather nicht so gut kennen würde, würde ich mir das wohl gut überlegen, aber ich denke ja gar nicht dran, mich von ein paar irischen, brummeligen Kerlen auch nur im Entferntesten von Heather fernhalten zu lassen.
    „Niemand hier hat so richtig Kontakt zu denen“, fügt der Wirt

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