Unsere feuerrote Hexe
warten ließen“, der Ausdruck in ihren Augen ist immer noch nicht viel freundlicher.
„Das… das tut mir auch sehr leid“, schlucke ich und werde immer nervöser. Der Blick von Mave ist wirklich bohrend. „Ich habe einen großen Fehler gemacht und ich musste einiges klären.“
„Und ? Ist es gelungen?“, hakt sie weiter nach.
„Ja“, ich nicke nur und schaue dann auf meine Hände um Maves stechenden Blick zu entgehen.
„Gut“, sagt sie nur. „Ich an Heathers Stelle wäre übrigens nicht so geduldig gewesen mit Ihnen, das aber nur am Rande bemerkt.“
Ich sehe sie wieder an, sie lächelt zwar, aber ihre Augen blicken unverändert eisig.
„Mave – es reicht mir jetzt ! Heather ist noch immer nicht zurück, ich gehe sie jetzt suchen!“, ein Mann, schätzungsweise Ende Dreißig stürmt zu uns in den Salon. In einer Hand hält er ein Handy, mit der anderen fuchtelt er aufgeregt umher.
‚ Wer ist das und warum sorgt der sich um Heather?’
In meinem Kopf wirbeln die unterschiedlichsten Gedanken herum, alle sind dem – zugegebenermaßen sehr gut aussehenden – Mann nicht sehr freundlich gesonnen.
„Jamie – das ist Alexander Laurin“, lächelt Mave ihm zu. „Wie wäre es denn, wenn du erstmal unseren Gast begrüßt?“
Jamie schaut mich verdutzt an, dann kommt er auf mich zu. „Entschuldigung, ich hab ’ Sie gar nicht gesehen. Und ich hab die Klingel auch nicht gehört.“
‚Klingel? Es gibt hier eine Klingel? So etwas neumodisches?’
„Ich habe den Türklopfer benutzt“, erkläre ich ihm und reiche ihm die Hand.
„Oh, ach so“, er schaut etwas überrascht , dann mustert er Mave und grinst breit. „Du siehst hinreißend aus“, lacht er leise.
„W erd ja nicht frech“, droht sie ihm mit dem Zeigefinger, ich kann es aber in ihren Augen amüsiert aufblitzen sehen.
„Jamie Fallon“, stellt er sich mir dann offiziell vor.
„Jamie ist der Mann von Maureen, einer weiteren Enkelin von mir. Er und seine Familie sind hier übers Wochenende zu Besuch“, ergänzt Mave.
Ich atme erleichtert auf und lächele Jamie jetzt freundlicher zu.
„Und Sie sind also Alexander“, Jamie wirkt amüsiert.
„Ja“, nicke ich nur. Offensichtlich wissen hier alle wer ich bin, erstaunlich, dass mich die junge Angestellte nicht schon mit Namen begrüßt hat.
„Ich geh jetzt mal los, Heather suchen …“
„Das musst du nicht. Wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen, dass ihr nichts passieren wird? Sie kennt die Gegend hier gut“, Mave runzelt unwillig die Stirn.
„Aber ich könnte gehen“, mische ich mich ein.
„Aber passen Sie auf, die Wege an der Küste entlang sind nass und rutschig“, warnt Jamie mich.
„Verdammt, warum hört hier eigentlich keiner auf mich?“, meckert Mave dazwischen. „Heather kommt schon alleine klar.“
„Folgen Sie einfach nur dem Küstenpfad. Sie geht immer dort lang“, Jamie ignoriert den Einwand von Mave völlig und ich bin dankbar, dass ich mich endlich auf die Suche nach Heather machen kann.
Ich verabschiede mich höflich von Mave, die immer noch schmollt wegen der Eigenmächtigkeit von Jamie und mir.
Er bringt mich zu r Tür, als er sieht, dass mein Mantel durchnässt ist, reicht er mir seine Regenjacke.
„Es hat zwar aufgehört zu schütten, aber es kann jederzeit wieder anfangen. Ungemütliche Jahreszeit“, zwinkert er mir zu und ich nehme die Jacke dankend an.
Als ich nach draußen trete, schlägt mir der scharfe Wind wieder entgegen. Aber wie Jamie gesagt hat, hat der Regen aufgehört. Am Himmel jagen die Wolken förmlich vorbei, das alles vor der Kulisse der Burg sieht schon sehr spektakulär aus.
Ich gehe auf den Küstenweg, die Aussicht auf das Meer und die Klippen ist wirklich atemberaubend. Suchend schaue ich mich nach Heather um, ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich sehe eine Gestalt in etwas weiterer Entfernung, das könnte sie sein.
Mein Herz klopft immer schneller, mit großen Schritten gehe ich auf sie zu. Die Person schaut aufs Meer und scheint mich noch gar nicht zu bemerken. Zwei Hunde laufen um sie herum und spielen zusammen, einer von ihnen hat einen Stock und der andere versucht ihm den wohl wegzunehmen.
Die Hunde werden als erstes auf mich aufmerksam. Mit einem Affenzahn kommen sie auf mich zugesaust, doch sie wirken nicht unfreundlich, eher verspielt.
„Na, Ihr beiden“, lache ich sie an. Ich finde einen anderen Stock und werfe ihn weit von mir, sofort preschen sie los.
Ich schaue wieder zu der
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