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Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)

Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition)

Titel: Unsichtbar und trotzdem da!, 4, Jagd in den Straßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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Männerrad!“, staunte Addi. „Das ist neu!“
    „Natürlich! Das hat mir meine Mutter geschenkt. Oder meinst du, ich fahre im Rock spazieren und habe Angst, dass der mir hochweht?“
    „Du hast aber oft Röcke an“, sagte Addi.
    „Ja, und ich habe jetzt trotzdem ein richtiges Rad“, erwiderte Jenny spitz. „Und du? Wo ist denn bitte das Taxi, in dem du hier auf uns warten wolltest?“
    Addi wies mit dem Kinn zu seinem Rad, das an einem Baum lehnte. „Das hole ich jetzt. Ich hatte keine Lust, mir anzuhören, dass ich ein doofer Snob bin, der sich nur im Taxi fortbewegen kann!“ Er blitzte Jenny an. „Und, habt ihr gefragt, ob ihr heute Nacht bei mir schlafen dürft?“
    „Ja“, nickte Ağan. „Kein Problem!“
    „Bei mir auch nicht, genau, wie ich vorausgesagt habe“, verkündete Jenny.
    Addi grinste und zückte sein Handy. Er rief die Nummer einer Taxizentrale an und bestellt einen Wagen. „Einen Kombi bitte“, sagte er. „Da müssen zwei Räder mit rein! Ja, wir warten hier.“ Er nannte die Adresse.
    Nach einigen Minuten kam ein cremeweißes Taxi an. Addi trat an den Straßenrand und winkte.
    „Tach allerseits!“, rief der Fahrer, als er hielt. „Ihr seid die Kinder mit den Rädern?!“
    „Genau“, erklärte Addi und deutete auf Jennys und sein Fahrrad. „Die müssen mit!“
    In diesem Moment geschah etwas Seltsames. Ohne etwas zu sagen, ging Ağan einige Schritte zurück und versteckte sich hinter einem Baum. Der Fahrer, der inzwischen ausgestiegen war und gerade die Heckklappe öffnete, bemerkte es nicht.
    Schnell wandte sich Addi seinem Freund zu. „Was ist denn los?“
    „Das ist Herr Hämpel! Der ist ein befreundeter Kollege meines Vaters!“, flüsterte Ağan. „Und mein Plan war doch, dass wir dem Taxifahrer diese Geschichte wegen der Verfolgung auftischen, die Baba passiert ist. Aber das geht jetzt nicht mehr. Er hat Herrn Hämpel ganz bestimmt davon erzählt. Die beiden trinken jeden Tag am Kiosk zusammen Kaffee. Und wenn ich mit derselben Story ankomme, wird Herr Hämpel doch unter Garantie misstrauisch. Außerdem kennt er mich!“
    Addi wurde blass. „Uh!“, schluckte er. „Dann müssen wir dem aber was echt Gutes verklickern. Ich kann ihn ja nicht einfach wieder wegschicken. Und dieser Herbie kann auch jede Sekunde auftauchen.“
    Jenny strich sich das Haar zur Seite. „Das mache ich schon“, sagte sie ruhig. „Seid ihr einfach still! Und gib du mir mal bitte das Geld, Addi.“
    „Warum denn?“
    „Weil ich das Kommando haben muss. Und das Kommando hat, wer das Geld hat, wenn es ums Geld geht.“
    „Klingt logisch“, meinte Ağan.
    Addi zog sein Portemonnaie heraus und gab es Jenny. Darin steckten zwei Fünfzigeuroscheine.
    „Danke!“ Jenny ging zum Fahrer und sah ihm beim Einladen zu.
    „Hallo!“, sagte sie, als beide Räder auf der Ladefläche des Kombis lagen. „Hat Ihnen Ihre Funkzentrale schon gesagt, wo wir hinmüssen?“
    „Nein, nur dass es um zwei Räder geht.“ Herr Hämpel hatte eine große rote Nase und sein langes Haar hing ihm ungekämmt um die Halbglatze. Er musterte Jenny. „Wieso? Ist irgendwas nicht in Ordnung? Ist ja schon seltsam, dass zwei Kinder mich bestellen und dann noch mit Fahrrädern ohne Platten. Normalerweise transportiere ich immer nur Fahrräder mit Platten. Aber die hier sehen ganz neu aus. Also normal ist das nicht.“
    Jenny gab dem Mann fünfzig Euro. „Doch! Ich mache das nämlich für meine Mutter und Sie müssen total verschwiegen sein.“
    Der Taxifahrer grunzte misstrauisch. „Ehm, verschwiegen? Was soll das denn heißen?“
    „Na ja“, sagte Jenny. „Verschwiegen und unauffällig. Wir müssen nämlich jemanden verfolgen. Können Sie das?“
    „Aber hör mal, Mädchen“, knurrte der Fahrer. „Verfolgen! Wir sind doch nicht in Amerika.“
    „Nein, aber in Berlin“, entgegnete Jenny cool. „Der Mann, dem wir folgen, ist nämlich mein Vater.“
    Herr Hämpel runzelte skeptisch die Stirn. „Du verfolgst deinen Vater?“
    Jenny nickte. „Ja. Der hat meine Mutter verlassen und zahltkeinen Unterhalt. Aber dafür hat er ein sehr teures Auto. Mutti muss wissen, wohin er sich verdrückt hat. Denn wenn sie das weiß, kann sie dem Amt sagen, dass er da wohnt und einen Luxusschlitten fährt …“
    „Moment mal, junge Frau!“, unterbrach sie der Taxifahrer. „Das erfährt deine Mutter doch über die Meldebehörde.“
    „Ja, schon“, sagte Jenny. „Wo er gemeldet ist! Aber nicht, wo er wirklich wohnt. Der wohnt

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