Unsortiertes
verzog sich, er schlug mich mit meinen eigenen Waffen.
„Also, auf der heutigen Agenda stand eigentlich nur die Vorbereitung meines
Umzugs und die ist fast zur Gänze abgeschlossen, ich muss nur noch meinen
Rechner in den Wagen laden und das war es dann auch.“
„Na dann, Prost, mein Freund!“ Wir stießen an und tranken einen
Schluck.
„Also, wenn du hier bleibst, dann bringt das eh nur Vorteile!“ Ich
lachte ihn an. „Erstens können wir gleich noch Spaß haben, wenn du noch eine
oder zwei Runden durchhalten kannst … und zweitens können wir morgen dann auch
länger pennen.“
„Ich bin Italiener: Ich kann immer, wir haben die Liebe schließlich
erfunden!“ Er grinste über beide Backen. „Aber was hat das mit längerem Schlaf
zu tun?“
„Tja, meine Eltern kommen morgen aus dem Urlaub und meine beiden
Schwestern samt Anhang zum Kaffee. Ich werde daher noch einen Kuchen backen und
der Rasen muss noch gemäht werden.“ Ich deutete auf die Grünfläche. „Wenn du
morgen früh auf dem Aufsitzmäher den Michael Schuhmacher spielst, könnten wir
beide bis zehn im Bett liegen, wenn ich allerdings die Runden selber drehen
muss, dann klingelt der Wecker schon um sieben.“
„Ich soll dir also helfen?“ Angelo verdrehte wunderbar seine dunkelbraunen
Augen, seine Finger wanderten über meine Wange. „Sag mal, spannst du jeden
Mann, der dich hier besucht, so ein?“
„Nur die, die ich sehr mag und mit denen ich mir mehr vorstellen kann.“
Ich stupste ihn leicht auf die Nasenspitze. „Schließlich will ich meinen Eltern
ja den perfekten Schwiegersohn vorstellen und der muss bei uns Westfalen mit
anpacken können.“
Ein leichtes und lang gezogenes Stöhnen entwich seiner Zuckerschnute.
„Einverstanden! Was macht man nicht alles für seinen Freund?“ Wir küssten uns
leidenschaftlich, als ich nach dem italienischen Anhängsel greifen wollte,
schob er mich grinsend von sich weg. „Andreas! Lass das! Du solltest dich jetzt
lieber mit dem Fleisch beschäftigen, das wir gleich essen wollen, mein Teil hat
erst einmal Pause. Anscheinend habe ich mir ein Sexmonster angelacht.“
Ich drückte meine Lippen auf seine Stirn. „Wie war das gerade noch? Du
kannst immer!? Scheint ja doch nicht so zu sein, aber … schon gut, ich mag auch
keine verkohlten Steaks.“
Es wurde noch ein langer und lustiger Abend mit einigen
schweißtreibenden Einlagen. Als wir um drei ermattet in der Horizontale lagen,
dauerte es nicht lange und ich schlief in den Armen von Morpheus, der in
Gestalt Angelos neben mir lag, glücklich und zufrieden ein. Der Schlaf war
traumlos, jedenfalls erinnerte ich mich nach dem Wachwerden an kein nächtliches
Gedankenspiel. Apropos Aufstehen: Ich war leicht gerädert, denn viel Platz
hatte ich während der Nacht nicht gehabt. Erstens war bei mir schon es etwas
länger her, dass ich nicht alleine im Bett lag, jedenfalls zum Schlafen, und
zweites, das Bett, das ich bei meinen Eltern benutzte, war nur einen Meter
breit. Als ich mich, um meine Blase zu entleeren, erhob, drehte sich der
italienische Engel um. Ich dachte erst, er wäre auch wach geworden, aber als
ich seine regelmäßigen Atemzüge hörte, wusste ich, dass ich falsch lag.
Der Radiowecker neben dem Bett zeigte 9:12 Uhr, als ich mich
schlussendlich erhob. Nach einem kurzen Besuch der Wasserspiele linste ich in
mein altes Zimmer, es hatte sich an der Situation im Bett nichts geändert,
Angelo lag immer noch da, wo ich ihn vor zwei Minuten verlassen hatte.
Allerdings waren seine Schlafgeräusche jetzt deutlicher zu hören: Das
italienische Engelchen schnarchte leicht. Ich überlegte kurz, griff mir dann
aus dem Regal ein frisches T-Shirt und zog es mir auf dem Weg ins Wohnzimmer
über. Wir hatten es gestern Abend gerade noch geschafft, unsere Kleidungsstücke
von der Terrasse auf das Sofa zu befördern. Ich stieg, unten ohne, in meine
Jeans, griff nach hinten: Mein Portemonnaie steckte da, wo es stecken sollte.
Sollte ich dem Mechaniker einen Zettel schreiben? Ich entschied mich dagegen,
denn der Weg hin und zurück zum Zerealienveredler würde maximal zehn Minuten
dauern. Ich brauchte dann aber doch etwas länger, denn neben Brötchen vom
Bäcker erstand ich noch etwas Grillfleisch, das gestrige Barbecue war ja nicht
geplant gewesen und als guter Sohn ist man ja um den körperlichen Erhalt seiner
Erzeuger bemüht.
Das Wecken verlief ohne Probleme, allerdings musste ich erst die
morgendliche
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