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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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bestellte, dann gewöhnlich einen Talisker. Er kam von einer Whisky-Distillerie auf der Isle of Skye, die sie einmal besichtigt hatte.
    Und seitdem trank sie eben diese Sorte. Das musste reichen.
    »Wir werden von einer Bande Killer verfolgt, und ich mache mir Sorgen, dass ich die falschen Drinks bestelle!«, schalt sie sich.
    »Wie bitte?«, fragte Mary.
    Doch in diesem Moment tauchte der Barmann mit ihren Whiskys auf und enthob sie einer Antwort.
    »Hier, bitte sehr, zwei Doppelte. Macht elf Pfund.«
    Lea reichte ihm lächelnd den Zwanzigpfundschein und nahm das Wechselgeld entgegen. Mit dem Geld in der Hand wollte sie gerade zu den Gläsern greifen, als sie jäh herumgerissen wurde. Die Münzen fielen klirrend zu Boden und kullerten über die Holzdielen. Adam hatte sie am Arm gepackt.
    Er legte warnend den Zeigefinger auf ihre Lippen, dann zog er sie von der Bar weg, nach hinten, zum Hinterausgang. Der kalte Wind schlug ihnen ins Gesicht, und hinter ihnen knallte die Pubtüre zu. Sie tauchten sofort in eine Seitengasse ab.
    »Da bist du ja!«, rief Liam, plötzlich wieder dicht bei ihr. »Diese Mistkerle sind drüben, auf der anderen Straßenseite, in Berts Bar, aber das weißt du ja wahrscheinlich schon. Mensch, Lea, ich hab deine Stimme gehört, als ich ihnen gefolgt bin! Sie müssen dir eine Wanze verpasst haben!«
    Eine Wanze ? Jetzt verstand sie, warum Adam sich so seltsam benahm. Die falsche Adresse. Sein Schweigen ... er hatte es gewusst.
    Adam zog sie die schmale Außentreppe zu einer verlassen wirkenden BasementWohnung hinab. Jetzt waren sie von der Straße aus nicht mehr zu sehen. Er war sicher, dass ihre Verfolger noch ein paar Minuten länger brauchen würden, ehe sie entdeckten, dass ihre Opfer nicht im Berts zu finden waren. Trotzdem war es besser, wenn Lea nichts sagte.
    Mit großen, erschrockenen Augen schaute sie zu ihm auf.
    Ihr Atem kam stoßweise, bildete weiße Dampfwölkchen vor ihrem Gesicht. Er konnte ihr Herz wummern, ihr Blut rauschen hören. Verdammt. Sie brauchte ein paar beruhigende Worte. Und er brauchte Blut. Für keins von beidem war Zeit.
    Die Wanze war schnell gefunden. Ein kleines schwarzes Ding, hinten auf ihrer rechten Schulter. Es sah aus wie etwas, das zufällig an ihrem Mantel hängen geblieben war.
    Adam fasste es nicht an. Die Wanze musste noch ein wenig länger ihren Dienst tun - aber diesmal für sie.
    »Komm schnell, ich seh sie kommen!«, stieß er in gut gespieltem Schrecken hervor. Lea schaute fragend zu ihm auf. Er hoffte, dass sie schnell begriff, was er vorhatte. »Ich weiß, wo wir uns verstecken können.«
    Sie legte lauschend den Kopf zur Seite, dann nickte sie.
    Adam hätte nicht sagen können, ob das Nicken ihm galt oder jemand anderem; sie konnte doch nicht schon wieder mit ihren Geistern reden, oder?
    »Wo denn?«, fragte sie, den Blick fest auf ihn gerichtet.
    Er nickte zustimmend, um ihr zu signalisieren, dass sie das Richtige tat.
    »Princess Street Gardens. Da ist um diese Zeit niemand.
    Wir können uns unter den Bäumen verstecken, bis wir wieder sicher sind.«
    Er deutete zur Treppe und nahm Lea bei der Hand. Ihre Finger waren eiskalt. Warum hatte er nicht daran gedacht, ihr auch noch eine Mütze und Handschuhe zu kaufen?
    Aber das half jetzt nichts. Sie mussten weiter.
    Sie rannten weiter, Shandwick Place, vorbei an Geschäften, an Passanten, deren Gesichter nur so an ihnen vorbeiflogen. Keuchend folgte ihm Lea auf die andere Straßenseite, wo der Eingang zu den Princess Street Gardens auftauchte.
    Am Eingang blieb Adam stehen. Lea stützte keuchend die Hände auf den Knien ab.
    »Unter den Bäumen da hinten können wir uns verstecken«, sagte Adam. Und das stimmte, die Bäume boten wirklich ein ausgezeichnetes Versteck für das, was er vorhatte. Dann zupfte er die Wanze von Leas Schulter und zerdrückte sie.
    »War das die Wanze?«, fragte Lea keuchend.
    »Ja. Hör zu, wir haben nicht viel Zeit, sie werden gleich hier sein. Hier, du nimmst jetzt meinen Hotelschlüssel und gehst auf mein Zimmer. Und rühr dich nicht von der Stelle, bis ich komme!« Er drückte ihr seine Schlüsselkarte in die Hand.
    »Aber ...«
    »Kein Aber! Los, RENN!«
    Er wusste, dass er nicht gerade höflich war, aber sie sollte fort sein, wenn sie auftauchten! Mit grimmigem Gesicht wandte sie sich ab und rannte davon. Adam schaute ihr nach, bis sie verschwunden war, um sicherzugehen, dass sie nicht verfolgt wurde. Dann betrat er den Park.
    Hinter dem Eingang ging es einen

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