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Unsterblich geliebt

Unsterblich geliebt

Titel: Unsterblich geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Greystone
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lebend!“
    Bodenlose Panik breitete sich in ihr aus. Seit John für die Wächter arbeitete, hatte sie nichts mehr gefürchtet, als in die Klauen ihrer Feinde zu geraten. Sie wusste, dass sie ihren skrupellosen Verhörmethoden nicht lange standhalten würde und die Information, die sie preisgeben würde, brächte nicht nur John, sondern auch jeden anderen im Hauptquartier in Lebensgefahr. Also musste sie um jeden Preis verhindern, diesen Verbrechern in die Hände zu fallen.
    Sarah war augenscheinlich schwer verletzt und bewusstlos. Doch ihre Freundin besaß eine einzigartige Gabe, die sie bei Gefahr vor anderen schützte. Leider war Elisabeth deshalb aber auch außer Stande, ihr zu helfen. Durch den Schreck und die Schmerzen hatte sich auf jedem Quadratzentimeter von Sarahs Haut eine Art wasserfeste Säure ausgebreitet. Niemand außer Elia war jetzt noch in der Lage, sie anfassen ohne sich dabei stark zu verätzen. Sarah würde gleich in den komaähnlichen Zustand fallen, der darauf folgte, das erkannte sie an ihren Pupillen. In den nächsten Stunden würde ihre Freundin weder Schmerzen spüren, noch zu Bewusstsein kommen. Bis dahin wäre es längst dunkel und die Wächter hätten ihre Freundin befreit und nach Hause gebracht.- Glückliche Sarah.
    Elisabeth hörte immer wieder aggressive Befehle und entdeckte am Abhang zum Fluss, wie die menschlichen Handlanger des Vampirs mit einem Seil nach unten kletterten.
    Ihre Entscheidung fiel in diesem Moment.
    „ Sarah? Sarah!“, rief sie nochmal um sicher zu gehen.
    Keine Reaktion. Die Augen ihrer Freundin waren starr, die Pupillen bis aufs Äußerste geweitet. Sie konnte wirklich nichts mehr für Sarah tun. Ihr fiel es dennoch unendlich schwer, ihre beste Freundin zurückzulassen.
    Nachdem John ins Hauptquartier eingezogen war, um Agnus zu unterstützen, hatte sie sich in der Gemeinschaft der Wächter wider Erwarten sehr wohl gefühlt und neben der selbstverständlichen Fürsorge untereinander, vor allem tiefe Freundschaft und Lachen gefunden.
    Jetzt war der Moment, in dem sie etwas zurückgeben konnte. Manchmal war es besser, dass einer sich opferte, um alle anderen zu schützen.
    Doch sie hatte einen Plan und schätzte ihre Chancen, die ganze Sache heil zu überstehen, gar nicht so schlecht ein. Sie wusste, John würde kommen, um sie mit seinem Blut zu retten. Bis dahin müsste sie nur weg von hier, sich verstecken und am Leben bleiben.
    Ihr war klar, dass sie schwer verletzt war, doch lieber würde sie dieses Risiko eingehen, als sich gefangen nehmen zu lassen.
    Die Männer hatten das Flussufer beinahe erreicht.
    Elisabeths Hände waren durch das eiskalte Wasser steif. Nur mit viel Mühe gelang es ihr, den Sicherheitsgurt zu lösen. Unter größten Schmerzen und nach Luft ringend, schaffte sie es auf das Armaturenbrett und ließ sich dann durch die zerbrochene Windschutzscheibe über die Motorhaube in den eisigen Fluss rollen.
    Wie ein nasser Sack tauchte sie sofort unter. Die Kälte war ein Schock und machte ihre restlichen Glieder auch noch völlig steif. Mit purem Überlebenswillen kämpfte sie sich mit dem Kopf wieder über Wasser und ließ sich, wie geplant, durch die Strömung von den Feinden wegtreiben.
    Innerhalb von Sekunden spürte sie durch die Kälte ihren Körper kaum mehr. Ein gutes Stück flussabwärts in sicherer Entfernung, versuchte sie das Ufer anzusteuern, doch ihr Brustkorb schlug mit voller Wucht gegen einen aus dem Fluss ragenden Felsen. Alle Luft wich aus ihren Lungen und ihr Kopf geriet unter Wasser. In einem Reflex versuchte sie zu atmen.
    Doch sie schluckte und schluckte und schluckte.
    Alles um sie wurde schwarz und vor ihrem inneren Auge lief ein Film ab. In Zeitraffer sah sie die vielen glücklichen Momente mit John.
    „ Leb‘ wohl, John“, war ihre letzte Botschaft, bevor der Tod die symbiotische Verbindung, die Jahrhunderte zwischen ihnen bestanden hatte, zerriss.
     

Kapitel 34
    „ Der vereiste Feldweg war schuld, dass der dämliche Fahrer viel zu spät die Straße blockierte“, erklärte Ramón. „Die Vollbremsung hat deiner Frau nicht mehr geholfen. Ich hab selbst gesehen, wie der silberne Wagen ins Schleudern kam und mit voller Wucht seitlich auf den LKW prallte. Dann rutschte die blöde Karre geradewegs den Abhang hinunter und überschlug sich.“
    In gespieltem Bedauern verzog Ramón das Gesicht.
    „ Und das alles ohne Airbags. Autsch, das muss weh getan haben.“
    Angesichts dieser Offenbarung war John vor Schock

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