Unsterblich geliebt
Jahrhundert.“
„ Und die arme Sarah leidet immer noch darunter?“
Zorn kochte in ihr hoch. „Ihr seid ja schöne Freunde! Warum habt ihr Sarah nie eine Therapie machen lassen? Einen Versuch wäre es doch wenigstens Wert gewesen, oder nicht?!“
John wirkte ziemlich verblüfft über ihren Vorschlag, was sie zunächst irritierte. Doch dann fiel ihr ein, wie alt diese Vampire sein mussten und dass therapeutische Sitzungen noch nicht lange existierten.
„ Entschuldige, John. Sarah war so nett zu mir. Wenn ich gewusst hätte, dass dieses Thema - es tut mir in der Seele weh, dass sie …“
„ Lass‘ gut sein, Lara. Dennoch zu bleiben und mit dir darüber zu reden, war ihre Entscheidung.“
Nach diesem Gespräch brauchte sie noch dringender frische Luft. Voller Elan legte sie ihre Hände auf die beiden Klinken der alten zweiflügeligen Tür und öffnete sie mit einem Ruck.
Kapitel 17
Ein gefährliches Fauchen ertönte und Lara erstarrte angesichts der unmittelbaren Gefahr. Ein Puma zeigte ihr warnend seine Fänge und duckte sich sprungbereit. Doch ehe ihre Augen die Situation gänzlich erfassten, stand John bereits schützend vor ihr. Er zeigte seine ebenso beeindruckenden Fänge und knurrte. Das Tier drehte sich blitzschnell weg und verschwand mit ein paar Sätzen in der Dunkelheit.
John wandte sich ihr zu und schaltete die Außenbeleuchtung ein. „Tut mir leid, sie hat sich erschreckt.“
„ Sie hat sich erschreckt? Ich hab mich erschreckt!“
Beschwichtigend erklärte John: „Unsere Katze ist vielleicht nicht ganz ungefährlich, aber…“
„ Katze?!“ Sie riss die Augen auf und unterbrach ihn bei diesem harmlosen Wort.
„ Ja, unsere Wildheart ist ein Weibchen.“
John strich sich über den kleinen Streifen, seines gepflegten Kinnbarts.
„ Sie liegt gern auf meiner Terrasse, weil die Steinfliesen die Sonnenwärme speichern. Quint hat wohl vergessen, sie nach dem Spielen ins Außengehege zu sperren.“
„ Spielen?“ Ihr verschlug es glatt die Sprache. John redete über diesen Puma wie über ein niedliches Hauskätzchen. Sie fand, dass das eine Menge über sein Selbstverständnis aussagte. Vampire betrachteten sich wohl als die weitaus gefährlicheren Raubtiere.
Sie musste wohl ziemlich skeptisch dreinschauen, denn John ergänzte: „Jeder von uns Vampiren hat schon mit Wildheart herum getollt. Es macht uns und ihr Spaß und bis auf ein paar Kratzerchen passiert nichts. Quint füttert seine Katze sehr gut. Sie will wirklich nur spielen oder gekrault werden.“
„ Ach ja? Euer Puma reagiert genauso aggressiv auf mich wie dieser Quint.“
„ Gab es Probleme mit Quintus?“ Johns Stimme bekam einen gefährlichen Unterton. Anscheinend sah er in Quint eine größere Gefahr für sie, als in einem fauchenden Puma. Das würde sie sich gut merken!
Dennoch schüttelte Lara schnell den Kopf, denn sie erinnerte sich sehr gut daran, dass John ihm angeblich die Kehle herausreißen würde, wenn…
„ Gut. Und wie gesagt: du brauchst keine Angst wegen unserer Katze zu haben. Wildheart ist bei uns hier aufgewachsen. Quint hat sie mit der Flasche großgezogen und Menschen betrachtet sie eigentlich nicht als Beute.“
Eigentlich? Sie hob skeptisch eine Augenbraue, musste aber schmunzeln. „Wie beruhigend. Habt ihr hier noch mehr Haustiere von denen ich wissen sollte?“
„ Nur die schwarze Katze von Raven.“
„ Lass mich raten: ein schwarzer Panther?“
John legte lächelnd einen Arm um ihre Schultern.
„ Nein, nur eine verschmuste Hauskatze.“
Dann führte er sie auf einem schmalen Weg über das weitläufige Gelände zu einer Orangerie. Die Fassade des von außen angeleuchteten Wintergartens aus früheren Zeiten, bestand aus einer kunstvollen Eisen-Glas-Konstruktion. Sie versuchte inzwischen, ihre Gedanken zu ordnen und sich wichtige Fragen zu überlegen.
„ John, warum hast du dir vorhin den Arm am Fenster verbrannt und im Badezimmer, das eine komplett verglaste Wand hat, nicht?“
„ Im Bad sind verspiegelte Spezialfenster, die lassen fast kein UV-Licht durch. Leider dringt deshalb auch wenig Helligkeit in den Raum, was in einem Badezimmer ja auch nicht so wichtig ist. Wir haben einfach die Beleuchtung entsprechend erhöht. Doch im Wohn- und Esszimmer sind ganz normale Glasscheiben, damit das Sonnenlicht die Räume erhellt.“
Verständnislos schüttelte sie den Kopf. „Aber, du bist doch ein Vampir. Ich habe gesehen, wie verheerend sich das Sonnenlicht bei dir
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