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Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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ihn.«
    In ein paar Minuten
, sagte sie ihm,
wenn ich dann deine Fragen noch nicht gestellt habe, bist du an der Reihe.
Es fiel ihr immer leichter, auf diese Art mit ihm zu reden. Laut sagte sie: »Sie haben also Friar darüber unterrichtet, was passiert war, aber Sie haben nicht den Prototyp geholt und ihn ihm gegeben.«
    »Nein.« Er blickte auf. »Wenn ich das tue, dann braucht er Adam nicht mehr, nicht wahr? Er … wir sollten eigentlich den Austausch an diesem Abend vornehmen, aber ich vertraute ihm nicht. Das habe ich ihm auch gesagt. Ich sagte, er müsse mir beweisen, dass es nicht seine Männer gewesen seien. Er lachte mich aus. Er müsse mir gar nichts beweisen, aber wenn ich das Gerät noch ein paar Tage behalten wollte, dann hätte er genug für mich zu tun. Dann befahl er mir, Rule anzurufen, und was ich zu sagen hätte, wenn er käme.«
    »Rechnete er damit, dass Cullen Rule begleitete?«
    Jasper nickte. »Und Sie auch. Und er wollte, dass Rule die Finderin mitbrachte, dazu konnte ich ihn dann aber nicht überreden.« Bitter fügte er hinzu: »Ich selbst wollte auch, dass er die Finderin mitbringt. Dann hätte ich es vielleicht riskiert, einem von Ihnen eine Notiz zuzustecken. Wenn Ihre Finderin Adam hätte finden können … aber sie ist ja nicht mitgekommen.«
    »Wenn Ihr Haus verwanzt ist, weiß er jetzt, dass Sie es heute Abend verlassen haben.«
    Das Zucken seines Mundes hatte wohl ein Lächeln sein sollen. »Jetzt beleidigen Sie meine professionellen Fähigkeiten. Ich habe natürlich Aufnahmen hinterlassen. Mehrere, weil fast jedes Zimmer überwacht wird. Nicht mit Kameras, aber Wanzen auszutricksen ist fast genauso schwierig, wenn sie gut gemacht sind, und seine Leute wussten, was sie taten. Aber ich bin besser.«
    »Wann gehen die Aufzeichnungen zu Ende?«
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Ich kann maximal noch drei Stunden bleiben. Die Aufnahmen enden in vier Stunden und sieben Minuten. Genau jetzt«, fügte er hinzu, »bin ich in der Küche und hole mir etwas zu knabbern aus dem Kühlschrank.«
    »Wenn er Sie beobachten lässt –«
    »Die Lampen werden von Timern geregelt.«
    Ein Topdieb musste wohl gut darin sein, Überwachungssysteme auszutricksen, dachte sie.
    »Ich glaube nicht, dass er rund um die Uhr observiert wird«, sagte Rule. »Chris und Allan haben niemanden entdecken können. Wie hast du das Haus verlassen, ohne dass meine Männer dich gesehen haben?«
    »Von meinem Keller aus kommt man in den meines Nachbarn. Dann bin ich durch das Fenster im dritten Stock in die große Eiche in seinem Garten geklettert und von da aus in einen anderen in den Garten dahinter, da dann runter, durchs Tor und weg war ich.«
    »Hat denn dein Nachbar nichts dagegen, dass du durch sein Haus marschierst, um zu seinem Baum zu gelangen?«
    »Ich stelle mich schon so an, dass er nichts davon mitbekommt. Was keine große Herausforderung ist, denn Mr Peterson ist zweiundachtzig, taub und geht jeden Abend um neun zu Bett. Sein Hund dagegen hört ausgezeichnet, aber wir sind Kumpel, deswegen hat er nichts gegen meinen Besuch.«
    Rules Augenbrauen hoben sich. »Du meinst doch sicher nicht den Mr Peterson, der die Deutsche Dogge hat.«
    Jasper lächelte schwach. »In der Tat, den meine ich. Mr Peterson ist bemerkenswert fit für seine zweiundachtzig, und Ajax hat zwar die schlechte Angewohnheit, über den Zaun zu springen, wenn ihm langweilig ist, aber auf ihren täglichen Spaziergängen benimmt er sich gut.«
    Drummond meldete sich von seinem Platz an der Wand. »Das hört sich für mich nicht so an, als sei Machek im Ruhestand.«
    Das fand Lily auch. Jasper verfügte immer noch über all die technischen Spielereien, die nötig waren, um ein Überwachungssystem auszutricksen. Er hatte eine Route erarbeitet, um das Haus ungesehen zu verlassen, und sie anscheinend schon vor heute Abend genutzt. »Wie lange haben Sie gebraucht, um die Aufnahmen anzufertigen, die Sie heute Abend benutzen?«
    Jaspers Lippen wurden dünn. »Ich hatte reichlich Zeit. Neun Tage. Als er Adam entführte, hatte ich sofort den Verdacht, dass er das Haus verwanzt hatte. Warum, ist jetzt erst einmal egal – sicher wollen Sie alles darüber wissen, aber später. Damals wusste ich noch nicht, dass er ein Hellhörer ist, deswegen hielt ich nach weniger obskuren Methoden Ausschau, um jemanden abzuhören. Als ich sicher war, alle Wanzen gefunden zu haben, begann ich mit den Aufnahmen. Mir schien es mehr als wahrscheinlich zu sein, dass ich

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