Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks

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Schlafzimmer führte, und öffnete sie, trat jedoch nicht ein, sondern flüsterte wieder sehr leise: »Steht auf. Seid leise. Es kommt jemand.«
    Vollkommen lautlos erhoben sich die drei Männer, die eben noch tief und fest geschlafen zu haben schienen. Dann standen sie dort, nackt und reglos. Warteten.
    Lily bedeutete ihnen mit einem Rucken des Kopfes ihr zu folgen und ging zurück ins Wohnzimmer, wo Turner sie ansah und mit den Händen wackelte, als würde das etwas bedeuten, und dann und wann mit den Fingern auf etwas deutete. Zwei der nackten Männer stellten sich mit ihm vor die Lüftungsöffnung, einer ging zur Tür der Suite und öffnete sie.
    »Hat er ihnen befohlen, das zu tun?«, sagte Drummond.
    Yu sah ihn an, öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Und schickte ihm wieder Worte in seinen Kopf, verdammt.
Ja. Im Wesentlichen ist es eine Art Gebärdensprache. Er will, dass die Wachen an der Tür Bescheid wissen, was vor sich geht
.
    Der Mann, der zur Tür gegangen war, kam zurück. Drummond hatte nicht gehört, dass er etwas zu den beiden Wachen an der Tür gesagt hatte. Vielleicht hatte er ebenfalls diese Gebärdensprache benutzt. Turner machte wieder ein paar Zeichen in seine Richtung, und er verschwand mit großen Schritten in das Schlafzimmer, aus dem er gekommen war, und kam mit einer 9 mm mit Holzgriff zurück – eine Smith and Wesson 952, dachte er. Eine teure Waffe, wenn seine Vermutung stimmte. Er war immer noch splitterfasernackt.
    Rule Turner zeigte auf die anderen beiden und beschrieb einen Kreis in der Luft … und die zwei Männer ohne Waffe verwandelten sich in Wölfe.
    Al war schon einmal dabei gewesen, als Lupi sich in Wölfe verwandelten, hatte aber nicht richtig hingesehen. Damals hatte er alle Hände voll zu tun gehabt, als frisch Gestorbener eine Horde Dämonen in Gestalt von Wölfen davon abzuhalten, ein paar Hundert Leute zu killen. Dieses Mal gab er besser acht. Ganz geheuer war ihm der Gedanke, dass sich ein Mann in ein Tier verwandelte, zwar nicht, aber es war immer besser, seinen Feind zu kennen, oder? Also sah er hin, doch viel erkennen konnte er nicht. Es war, als würden sie irgendwo anders hinfließen, an einen Ort, an den er nicht konnte, und dann in neuer Gestalt zurückfließen.
    Er hatte nicht damit gerechnet, etwas zu hören. »Hast du …« Er musste innehalten, um sich zu räuspern. »Spielt diese Musik immer, wenn sie das tun?«
    Lily sah ihn scharf an.
Du hast Musik gehört?
    Er nickte. Klar und entfernt, so entfernt, dass er sie eigentlich gar nicht hätte hören dürfen … und rein. Rein wie das Lachen eines Babys oder der Anblick der Sterne, die die Dunkelheit besprenkelten. Rein, wie nichts, das er je gehört oder geträumt hatte. »Ganz schwach«, sagte er. »Es war …« Er schüttelte den Kopf, weil er keine Worte dafür fand.
    Lily machte ein komisches Gesicht, als hätte er sie traurig gemacht. Wehmütig vielleicht.
Das Lied des Mondes
, sagte sie auf die Art, die ihm nicht gefiel, an die er sich aber langsam gewöhnte.
Du hast das Lied des Mondes gehört
.
    Aus dem Lüftungsschacht kam ein schwaches Kratzen. Drummond schüttelte den Gedanken an etwas, das er kaum gehört hatte, ab, und konzentrierte sich auf das, was gerade passierte. Genau wie Yu, der Wolfmann und die beiden Wölfe.
    Die Schachtabdeckung wackelte und begann sich zu lösen. Eine Männerhand schoss heraus und packte sie. Ein Männerkopf tauchte auf. »Oh«, sagte Jasper Machek und betrachtete blinzelnd wie eine Eule das eigentümliche Grüppchen, das sich vor ihm versammelt hatte. Und: »Mist.«

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    »Ich nehme an, ihr habt mich kommen hören«, sagte Jasper Machek. Er schüttelte den Kopf. »Ich bin eingerostet, das ist es. Ich werde alt und roste ein.«
    »Rules Gehör ist besser als unseres«, sagte Lily. »Sehr viel besser.«
    »Davon habe ich gehört.« Der Gedanke schien ihn nicht aufzumuntern. Sein Gesicht war angespannt, seine Miene abwesend. Falls ihn die zwei sehr großen Wölfe einschüchterten, die vor ihm saßen und jedes Muskelzucken verfolgten, merkte man es ihm nicht an.
    Drummond lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und sperrte Augen und Ohren auf. Zumindest kam es ihm so vor. Konnte ein Geist von einer Wand gestützt werden?
    Rule hatte Machek versichert, dass die Suite nach Wanzen durchsucht worden sei und Friar sie hier nicht mittels Magie belauschen könne. Machek hatte ihm nicht geglaubt, aber es lag auf der Hand, dass entweder Rule recht hatte oder es zu