Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Bande

Unsterbliche Bande

Titel: Unsterbliche Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
Vom Netzwerk:
Gestalt.
    Sie schluckte. Wenn sie nicht einmal Drummond erreichen konnte, wie sollte sie dann …
Versuch es noch einmal
, sagte sie sich. Dieses Mal sagte sie seinen Namen laut. »Drummond.«
    Und dieses Mal klappte es. Er nahm ziemlich schnell Gestalt an. Und er grinste. Er grinste tatsächlich. »Wir sind 1132 North Bretton. Die Nachbarn haben Pizza bestellt und die Adresse genannt. 1132 North Bretton.«
    Super
, sendete sie ihm zusammen mit einem schnellen, grimmigen Lächeln.
Jetzt muss ich das nutzen, was du in Erfahrung gebracht hast. Dazu musst du in einen anderen Raum oder so gehen, damit ich mich konzentrieren kann.
    Erst jetzt schien er die Kerze zu bemerken. »Was zur Hölle machst du da?«
    Ich versuche, mit jemand anderem in Gedankensprache zu reden. Jemand, der Hilfe zur 1132 North Bretton schicken kann.
    Er zögerte, nickte dann ruckartig und wurde wieder zu Nebel, blieb aber im Zimmer und schwebte hoch zur Decke.
    Dann musste sie eben so tun, als wäre er nicht da und sähe nicht zu. Oder was immer er tat, wenn er Nebel war.
    Sieh in die Flamme
, hatte Sam immer gesagt.
Du findest mich dort.
    Auch das war etwas, das Alycithin nicht über Lily wusste: Ihr Lehrer, ihr magischer Großvater war ein schwarzer Drache … der in diesem Moment achthundert Kilometer weit weg war. Dessen Lehrmethode im Wesentlichen darin bestand, sie ins kalte Wasser zu werfen und dann abzuwarten, ob sie ertrank. Und Lily beherrschte die Gedankensprache sehr schlecht und hatte keine bis nur geringe Chancen, so weit zu senden …
    Denk nicht darüber nach.
    Ja, vielleicht war sie mies in Gedankensprache, aber Sam war sehr, sehr gut darin. Er sendete Gedanken über den verdammten gesamten Kontinent – achthundert Kilometer waren kein Problem für ihn. Aber vielleicht waren es auch keine achthundert Kilometer. Er überflog San Francisco regelmäßig, die Stadt war eine der Städte, für die er Patrouille flog, um die überschüssige Magie aufzusaugen, und gehörte zu seinem Revier. Dabei hielt er keinen strikten Zeitplan ein, aber es war durchaus möglich, dass er in diesem Teil der Woche seinen Kontrollflug unternahm. Gerade jetzt in diesem Moment könnte er auf dem Clangut der Laban sein und ein paar Kühe verspeisen.
    Wenn nicht, nun, dann hatte sie wenigstens einen Durchbruch gehabt und war ein bisschen besser als total mies.
    Vielleicht schaffte sie es sogar, noch einmal zu Rule durchzukommen. Sie war nicht sicher, ob sie ohne das
toltoi
dazu imstande war, aber möglich war es. Aber sie konnte die Verbindung nicht lang genug aufrechterhalten, um sicher zu sein, dass er die Adresse »hörte«, geschweige denn wer sie festhielt, was sie für Fähigkeiten hatten, welche Rolle Robert Friar spielte oder warum die Elfen den Prototyp wollten. Sam musste sie nur ein leises Flüstern schicken, und er würde den Rest übernehmen. Zumindest konnte er das, was sie ihm gesagt hatte, an Rule weitergeben. Mehr noch, er konnte … sie wusste nicht, was noch »mehr« er tun konnte und würde es auch heute nicht herausfinden. So sehr würde er sich nicht bemühen. Alles, was er wirklich tun musste, war Rule zu sagen, wo sie war. Und von da an würde Rule übernehmen.
    Lily blickte in die Flamme der Kerze.

40
    Der Besprechungsraum der San Francisco-Zweigstelle des FBI war klein und voll. Es roch nach Clan – unter anderen saßen Scott, Mike und Alan am Tisch – aber auch nach schalem Kaffee, Menschen und den vielen verschiedenen Düften, die sie so gern mochten. Abgesehen von Parfum, Rasierwasser und Shampoo roch Rule sechs verschiedene Deomarken. Eines davon wirkte nicht so, wie es sollte.
    Seinem Wolf gefiel es hier nicht. Und dass die Menschen immer die Türen schließen mussten, war auch nicht gerade hilfreich. Es war wie ein verdammter Fetisch für sie. Rule sagte seinem Wolf, er solle sich beruhigen, dass sie nach Lily suchten und alle hier nur helfen wollten und er sich konzentrieren musste, verdammt.
    »Unterlassen Sie das«, schnauzte Madame Yu.
    Alle Blicke richteten sich auf sie. Der Mann, der gerade hereingekommen war – Agent Smith oder etwas ähnlich Nichtssagendes –, blieb abrupt stehen.
    »Lassen Sie die Tür auf«, sagte Madame Yu, »die Luft hier drinnen ist zum Schneiden.«
    »Gern«, sagte Agent Smith. »Wie Sie wünschen.« Er machte die Tür weit auf. Alle anderen widmeten sich wieder ihren Ausdrucken.
    Rule nahm sich vor, Madam Yu etwas lächerlich Extravagantes zu kaufen. Er nickte ihr dankbar zu und blickte

Weitere Kostenlose Bücher