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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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auf immer, auf ewig, mein Geliebter, schicke ich ihm zurück.
    Hinter Ansgar höre ich ein Räuspern und dann Nickis Stimme.
    „Ich will ja nur ungern stören, aber was machen wir jetzt?“
    Ohne mich aus den Augen zu lassen sagt Ansgar: „Wir müssen den Blutstein zum Leben erwecken.“
    „Jetzt schon?“, flüstere ich.
    „Ja, ich weiß nicht, wie lange das Ritual dauert und es könnte sonst zu spät sein.“
    Weiterhin blickt er mir tief in die Augen, der Ring pulsiert leicht.
    „Was machen wir mit dem hohen Rat?“, fragt Josh und seine Stimme klingt schon fast so, wie immer.
    „Später“, antwortet Ansgar ihm, „erst der Stein.“
    „Wie geht das denn? Wie erwecken wir das Ding zum Leben?“, frage ich ihn und mir ist so, als wäre ich hypnotisiert, gebannt in seinen Blick.
    Abrupt dreht er sich um, ich zwinkere mehrmals– ich bin wieder da.
    „Nicki“, sagt Ansgar gerade zu ihm, „stand in deinem schlauen Buch nichts über das Ritual der Erweckung? Denk mal nach.“
    Nicki schüttelt leicht den Kopf. „Nein, nur das übliche. Ihr müsst den Stein beide in der Hand halten – wenn alle Vorzeichen stimmen, alle Regeln erfüllt sind“, Nicki zuckt mit den Schultern, „dann muss es klappen.“
    Ansgar presst die Lippen zusammen. „In Ordnung, dann jetzt und hier. Wo hast du den Stein, Natascha?“
    Ich greife in meine Hosentasche und ziehe ihn heraus. Auf der offenen Handfläche halte ich Ansgar den Kiesel hin.
    Er bedeckt mit seiner Hand den Stein und blickt mir pfeilgerade in die Augen.
    Leise fragt er Nicki: „Muss man nichts dabei sagen, oder so? Irgendwelche Worte sprechen, Nicki?“
    Ich grinse leicht, Ansgar lächelt zurück, in meinem Kopf höre ich ihn sagen: Man weiß ja nie. So kennt man das doch aus Büchern – da wird normalerweise jetzt irgendein Spruch aufgesagt.
    „Nein, du brauchst nichts sagen – aber du kannst beten, wenn dir danach ist.“ Nicki kichert leise, auch Josh höre ich glucksend lachen.
    Ich schließe meine Augen und versuche mich zu konzentrieren, eine völlige Leere in meinen Kopf zu bekommen. Damit wir diesen heiligen saxum erwecken können.
    Nach einigen Minuten höre ich wieder Ansgars Stimme in mir.
    Es scheint nicht zu funktionieren, irgendetwasstimmt nicht.
    Wir blicken beide auf den Stein, der immer noch so aussieht wie vorher. Ansgar nimmt ihn in seine Hand.
    „Nicki, wie lautet der Bannspruch noch mal genau?“
    Nicki schließt die Augen und versucht sich zu erinnern.
    „Der Bann besagt, das zwei Vampire kommen müssen, einer von reinem Blute, einer von bösem Blute, ihre Herzen müssen im Gleichklang schlagen, jeder hört des anderen Gedanken und sie müssen die Augen der engen Verbundenheit haben.“
    „So in etwa, fehlt euch denn irgendwas davon?“
    „Ja“, sagt Ansgar und ich kann sehen, wie sich seine Augen verändern, wie der rote Ring anwächst, das Feuer verdrängt und sich wie heiße, glühende Lava träge im Kreis dreht.
    „Uns fehlt das böse Blut.“
    Ich flüstere erstaunt: „Aber ich bin doch die Trägerin des bösen Blutes – also muss es klappen.“
    „Dein Blut ist aber nicht wild und böse genug, du hast es zu sehr im Griff – du kannst es zu gut unterdrücken.“
    Ansgar, schicke ich ihm in Gedanken, heißt das, wir schaffen es nicht? War alles umsonst – können wir Moritus doch nicht töten?
    In meinem Kopf ist es still – völlig ruhig, ich blicke Ansgar an und runzele die Stirn.
    Ansgar, antworte mir, bitte.
    Er steckt den Stein in seine Hosentasche und schließt die Augen, sofort höre ich ihn in meinem Kopf:
    Natascha? Vertraust du mir?
    Grenzenlos, antworte ich ihm.
    Liebst du mich?
    Ich grinse ein bisschen und denke, in perpetuum – für immer, für ewig, das weißt du doch.
    Auch er lächelt jetzt.
    Würdest du mir überall hin folgen?
    Selbst über die Hölle hinaus, mein Geliebter.
    Hast du großen Mut?
    Mit dir zusammen – immer.
    Er öffnet abrupt seine Augen, die glutrote Lava dreht sich nach wie vor im Kreis.
    Ich weiß, wie wir dein Blut zum Kochenbringen. Du musst mir nur vorher eines versprechen.
    Alles, antworte ich.
    Er holt tief Luft und sagt:
    Du musst mirversprechen, … mich nicht zu töten.
    Was?, frage ich in meinen Gedanken und sehe ihn verständnislos an. Bist du verrückt geworden?
    Versprich es mir, jetzt, seine Stimme ist kalt.
    Ich ziehe die Brauen düster zusammen.
    Ja, natürlich verspreche ich dir, dich nicht zu töten – es ist ein Leichtes für mich, dieses Versprechen

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