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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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drehe meinen Kopf hin und her um wieder klar zu werden.
    Fast. Denke ich grimmig, Fast  …
    Mit einem Seitenblick auf Justin sage ich leise:
    „Diesmal hat dich dein Keuchen gerettet, Ich hoffe du hast für das nächste Mal auch schon eine passende Unterbrechung parat.“
    Er zieht sein Hemd wieder glatt – das zweite Mal heute schon.
    Er antwortet mir nicht, ich habe allerdings auch keine erwartet.
    Ich starte den Wagen und fahre langsam auf die dunkle Straße, unserem eigentlichen Ziel entgegen.
    Ich bin immer noch wütend, wütend auf mich und auf Justin. Ein Blick auf die Uhr in meinem Wagen verrät mir, das es noch 4 Stunden bis zur Vernichtung von Alexej hin sind. Wie angenehm wäre es gewesen, die Zeit im Desmodus zu verbringen. Aber Justin musste ja das Unheil anziehen, wie der Honig die Bienen.
    Wie es diesem widerwärtigen Halbblut jetzt in dem Raum voller Vampire wohl ergeht, frage ich mich. Sind sie über ihn hergefallen und haben ihn getötet, oder haben sich die gierigen Raubtieraugen vor dem sachte dahin tröpfelnden Blut verschlossen und ihr Verlangen gezügelt?
    Ich werde es bestimmt in Kürze erfahren, denke ich grimmig. Frank wird es mir unter die Nase reiben.
    Dieser Vorfall wird nicht spurlos an mir vorüber gehen.
    Erneut spüre ich die Wut hoch kriechen, ich will sie nicht zulassen, aber sie ist da und lässt sich nicht mehr verscheuchen.
    Ich kann mich so nicht genug auf meinen Auftrag konzentrieren. Außerdem hat der Geruch von Justin und die bloße Ahnung davon, wie sein Blut unter der warmen Haut dahin fließt, in mir ein irres Verlangen ausgelöst. Das muss erst gestillt werden, bevor ich mich auf so eine unbefriedigende und banale Sache, wie die Jagd nach einem Verbrecher einlasse.
    Ich überlege, wie ich Justin loswerde, er sollte nicht dabei sein. Schnell werfe ich ihm einen Blick zu, er sieht müde aus, vielleicht könnte er im Wagen etwas schlafen, während ich … mich abreagiere.
    Wie aus dem Nichts trifft es mich – schon wieder so ein süßer, köstlicher Geruch – ein Duft der sofort das Feuer in mir entfacht. Es ist, als ob das nette Blondinchen von gestern auferstanden wäre, um mich erneut mit ihrem Duft zu verführen, zu umgarnen.
    Woher zum Teufel, kommt bloß dieser … Geruch? Frage ich mich und nehme die Augen zu Hilfe.
    Drei Wagen vor uns fährt ein kleines Cabriolet, in ihm sitzen drei Mädchen, junge Frauen, von vielleicht 20 Jahren. Sie halten die Arme in die Höhe und ihr Lachen klingt bis zu uns herüber. Eindeutig ist eine von ihnen die Quelle dieses Wohlgeruchs.
    Wie stelle ich das nur möglichst geschickt an, dass Justin nichts an Frank weitererzählen kann.
    Ich könnte ihn ohnmächtig schlagen, oder ihn töten, dann wäre er auch aus dem Weg. Vor lauter Verlangen kann ich mich nicht mehr richtig konzentrieren. Ich fahre mir mit beiden Händen durch das Gesicht und anschließend durch die Haare.
    Alles Blödsinn, überlege ich weiter, es muss noch einen anderen Weg geben, einen harmlosen, einen der mir auch später noch erlaubt, Frank wieder unter die Augen zu treten.
    Da sehe ich plötzlich Joshs Buchladen. Das ist die Idee, denke ich bei mir, er kann mir helfen und so gleichzeitig beweisen, ob er es wirklich ernst meinte.
    Vor dem Laden ist ein Parkplatz, ich lenke den Mustang hinein und stelle den Motor ab. Die Mädchen in ihrem Wagen fahren lachend weiter, das ist nicht schlimm, den Geruch werde ich überall wiederfinden.
    Justins Augen waren schon zugefallen, jetzt schlägt er sie erstaunt wieder auf und blickt mich an.
    „Wo sind wir, ist es schon soweit?“, fragt er murmelnd.
    „Nein, es ist noch massenhaft Zeit. Aber du bist müde und ich kann dich nur dabei haben, wenn du ausgeruht bist. Darum wirst du hier im Wagen eine Runde schlafen und ich gehe kurz zu Josh rein“, damit zeige ich auf den Hexenladen, „und halte mit ihm ein kleines Schwätzchen.“
    Lächelnd blicke ich Justin an, seine Augen sind schon ganz glasig vor Müdigkeit.
    „Du bleibst im Wagen“, fahre ich fort, „komm besser nicht rein, Josh ist ein Vampir und bei ihm weiß man nie, wie … hungrig er gerade ist.“
    Und du riechst einfach zu gut, füge ich in Gedanken hinzu.
    „In Ordnung“, er lehnt seinen Kopf an die Kopfstützen und schließt seine Augen wieder, „bis später.“
    Ein letztes Mal blicke ich sehnsüchtig auf seinen weißen, reinen Hals.
    Ich steige aus und atme den nur noch leicht vorhandenen Geruch des Mädchens ein, dann betrete ich den

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