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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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Händen an die Nase und sinkt auf die Knie.
    Blut läuft zwischen seinen Fingern hindurch und tropft auf seine Hose. Ich starre fasziniert darauf, wie die Tropfen sich auf seiner Hose zu immer größeren Seen formen.
    „Die Schlampe hat mir die Nase gebrochen“, erklingt es dumpf hinter den vorgehaltenen Händen.
    „Zum Reden hat er wohl jetzt keine Lust mehr.“ Justin zieht sein Hemd wieder glatt
    „Wir gehen“, herrsche ich ihn an, „sofort!“
    Schnell werfe ich einen Geldschein auf unseren Platz an der Theke und mache mich auf, um mit Justin den Rückzug anzutreten.
    Das war ja keine reife Leistung. Ich hab zwar keinen gebissen, aber Blut – frisches, pulsierendes Blut – ist dennoch geflossen.
    Ich bemerke, dass uns keiner beachtet, auf dem Weg zur Türe. Alle Blicke hängen an dem riesigen Kerl, der jetzt gar nicht mehr so riesig aussieht, wie er auf dem kalten Boden kniet und sich immer noch die Hände vor das Gesicht hält. Unaufhörlich quillt Blut hervor und tropft auf sein Hemd und die Hose
    Wenn der nicht aufpasst, ist er bald das Opfer.
    In einem Raum voll mit Vampiren spontan eine Blutung zu bekommen, ist überhaupt nicht ratsam für die eigene Gesundheit.
    Auf dem Weg zum Ausgang, packt Bea mich am Arm.
    „Du weißt, das war Mist“, zischt sie heiser und ist mit einem Mal überhaupt nicht mehr so nett, wie eben noch, „das hat ein Nachspiel.“ Ihre Augen funkeln wütend.
    Ich reiße mich los und renne zum Ausgang. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass Justin neben mir ist. Guter Junge. Im Foyer ist zum Glück keiner zu sehen. Vielleicht wollte der Herr über Klingel und Tür auch nachsehen, was da drinnen die Aufmerksamkeit der Vampire auf sich zieht.
    Schnell sind wir auf der Straße und bei meinem Mustang angekommen.
    Wundert mich, dass uns keiner gefolgt ist, denke ich und starte den Motor. Mit überhöhter Geschwindigkeit fahre ich wieder in Richtung Innenstadt.
    Jetzt endlich kommt die Wut.
    „Verdammt“, ich schlage mit der flachen Hand auf mein Lenkrad. „Verdammt, verdammt, verdammt“, ich schlage jedes Mal erneut zu.
    Neben mir fängt Justin unkontrolliert an zu kichern.
    Ich starre ihn wütend an. Gerne hätte ich ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst, habe aber Angst, ihm dabei das Genick zu brechen – zu groß ist meine Wut.
    Justin kichert nur noch lauter, er lacht glucksend, er prustet und lacht jetzt aus vollem Hals.
    Das ist einfach zu viel für mich. Ich fahre meinen Wagen rechts ran, halte mit quietschenden Reifen an und falle mit einem Bärengebrüll regelrecht über ihn her.
    Ich presse ihn mit meinem Körper an die Beifahrertür und packe ihn an den Haaren.
    „Du verfluchter Blutsack“, schreie ich ihn an, „das geht auf dein verdammtes Konto. Das war allein deine Schuld. Nicht nur, das ich mich da nicht mehr sehen lassen kann, was soll ich bitte Frank erzählen? Hä, schon ne Idee?“, erstaunt bemerke ich, das meine Zähne wieder zu spitzen Dolchen gewachsen sind. Merkwürdig, das passiert sonst nur, wenn ich im Blutrausch bin und noch nie, nur so, aus Wut.
    Diese neue Erkenntnis macht mich gleich noch wütender.
    Ich packe ihn am Hemdkragen und schüttele ihn kurz. Sein Kopf knallt gegen das Seitenfenster und seine Zähne klappern aufeinander.
    „Bei meinem Glück sind alle Vampire im Desmodus über den Riesen hergefallen. Man wird mir die Schuld geben“, brülle ich weiter, „hörst du, … mir .“
    Wenigstens habe ich erreicht, dass er aufhört zu lachen. Dafür werden seine Augen immer größer. Er versucht von mir abzurücken – was er natürlich nicht schafft. So kann er nur seinen Kopf von mir weg drehen und die Augen zukneifen.
    Ich bin nur wenige Zentimeter von seinem Hals entfernt, es wäre ein leichtes für mich, jetzt zu zubeißen und sein süßes Blut zu genießen. Nur so, weil ich gerade so wütend bin.
    Ich starre auf seinen Hals, sehe sein Blut durch die Adern pulsieren, höre das Rauschen, es klingt wie leise Musik in meinen Ohren.
    Ich bin ganz kurz davor meinem Blutdurst nachzugeben … und auf die Konsequenzen zu pfeifen.
    Die Sekunden dehnen sich aus, ich habe keinerlei Zeitgefühl mehr, alles dreht sich nur noch um die eine Sache – ich will ihn töten.
    Sein plötzliches, erschrecktes Keuchen weckt mich auf. Ich zwinkere einmal und bin wieder in der Wirklichkeit angelangt.
    Angewidert stoße ich ihn am Kragen von mir und rutsche zurück auf meinen Sitz.
    Meine Zähne werden kleiner, ich kann es ganz deutlich fühlen, ich

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