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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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Hexenladen.
    Das Glöckchen über der Türe verrät mein eintreten – Josh steht in seiner gewohnten Haltung hinter dem Verkaufstresen – der Laden ist leer.
    Josh grinst mich frech an, „so schnell hatte ich nicht mit dir gerechnet“, flüstert er.
    Ich bleibe ernst, „ich bin aus einem anderen Grund hier, Josh.“ Er hebt seine Augenbrauen fragend in die Höhe, bis sie fast in den blonden Haaren verschwinden. Dann wirft er einen flüchtigen Blick an mir vorbei – durch sein Fenster, auf die Straße hinaus.
    „Wie ich sehe, hast du einen … Begleiter.“ Er runzelt kurz die Stirn. „Wie kann man nur in deiner Gegenwart schlafen. Wie kann man es nur wagen zu schlafen – man verpasst so viele kostbare Augenblicke mit dir.“ Er schüttelt leicht den Kopf.
    „Oder ist er etwa dein Nachtmahl?“ Joshs Augen strahlen mich wissend an.
    „Nein, er ist Franks Halbblut. Ich soll nur auf ihn aufpassen“, erkläre ich ihm leise.
    „Im Moment bin ich froh, das er schläft. Ich hab nämlich noch was vor“, dabei sehe ich Josh bedeutungsvoll an.
    Er ist ein Vampir vom richtigen Schlag – er versteht sofort, was ich meine.
    „Oh“, seine Augen werden ein bisschen größer und er richtet sich auf, „du willst gegen die Regeln verstoßen.“
    Das breite Grinsen auf seinem Gesicht passt eigentlich gar nicht zu seiner Feststellung.
    „Nun ja, ich bin immer noch ein Mitglied des Clan“, ich straffe meinen Körper, „es liegt noch ein Auftrag vor mir, Josh. Ich habe es versprochen … denk daran.“
    Lachend winkt er ab, „Ja, ja, Süße. Was kann ich denn für dich tun?“
    Ich antworte nicht sofort – ich denke nach. Ich denke kurz darüber nach, wie es wirklich werden könnte, wenn ich in Joshs Lager wechsele.
    Er beugt sich weit über die Theke und flüstert heiser.
    „Sag es mir nur, soll ich diesen Blutsack da draußen von der Bildfläche verschwinden lassen, damit du freie Bahn hast?“ Josh sieht mich fragend an.
    „Nein“, ich kreische fast, „nein, bloß nicht. Mit dem werde ich schon selber fertig. Ich brauche nur deinen Hinterausgang, mehr nicht. Nur … deinen Hinterausgang, damit ich ungesehen verschwinden kann.“
    „Okay und wann kommst du wieder, damit dieser Blutsack vor meinem Geschäft verschwindet. Er vergrault mir die Kundschaft.“ Josh sieht ein wenig enttäuscht aus.
    „Zwei bis drei Stunden, mehr brauche ich nicht.“
    Hoffe ich, setze ich in Gedanken hinzu.
    Ich weiß genau, dass ich nicht eher von der Kleinen lassen kann, bis ich sie erwischt habe. Rendezvous mit Alexej hin oder her.
    „Kein Problem, meine Süße.“ Er geht um seine Theke herum und kommt gelassen auf mich zu.
    Dabei fällt mir ein, das Josh der einzige ist, der mich Natascha und meine Süße nennt. Das macht sonst keiner – jedenfalls würde es derjenige nicht zweimal hintereinander schaffen.
    „Ich habe Zeit“, sagt er leise und seufzt, „sehr viel Zeit.“
    Er umarmt mich kurz und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
    „Du musst jetzt gehen, Natascha. Komm schnell wieder, bitte.“ Seine Stimme ist wie Honig, zähflüssig, klebrig und sehr süß.
    „Ja, du hast Recht. Passt du für mich so lange auf Justin auf? Und“, ich hebe spielerisch den Zeigefinger und setze eine ernste Miene auf, „keine Dummheiten, lass den armen Jungen leben, wenigstens so lange, bis ich ihn mir kralle.“
    Ich grinse ihn frech an.
    „Hm? Richt er gut?“ Josh zieht eine Augenbraue hoch in seine blonden Haare.
    Ich verdrehe die Augen, „du glaubst gar nicht, wie gut. Lange kann ich nicht mit ihm zusammen sein, ohne auf seinen Hals zu starren.“ Ich halte meine Hände neben mein Gesicht und lasse sie wie Raubtierkrallen aussehen.
    „Grrrrr. Das macht mich ganz irre.“ Josh lacht kurz auf.
    Ein bisschen frustriert lasse ich die Hände sinken, zucke mit den Schultern und sehe Josh an.
    „Ich muss jetzt gehen, vielen Dank und ich bin bald wieder da.“
    „Auf bald, Natascha“, er gibt mir den Weg frei.
    Schnell laufe ich durch den Hinterausgang und befinde mich in einem quadratischen Hinterhof. Hier sind die Höfe alle miteinander verbunden. Es wird mir ein leichtes sein, wieder auf die Straße – weit vor meinem Mustang mit dem schlafenden Justin – zu gelangen.
    Um den Geruch wieder zu finden, diesen herrlichen, köstlichen, betörenden Duft.
    Um ihn in mich aufzusaugen.
    Um wieder einmal gegen die Regeln zu verstoßen.
    Ich laufe durch die Hinterhöfe in Richtung Straße. Zwischen zwei kleineren Geschäften komme

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