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Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Unsterbliche Gefährten - das böse Blut

Titel: Unsterbliche Gefährten - das böse Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrissi Schröder
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an und bin leicht irritiert, er hat normalerweise blaue Augen, ein schönes dunkles Blau. Aber jetzt sind sie fast gelb, ähnlich einem Raubtier. Was hat ihn bloß so erregt, frage ich mich und bemerke gleichzeitig, das auch sein Atem schneller geht.
    „Was sagst du zu den zwei Süßen?“, dabei zeigt er mit dem Daumen hinter sich, in Richtung der zwei Menschen in seinem Laden. Er grinst mich an und ich sehe, dass seine Zähne schon im Blutrausch sind.
    „Ich teile auch mit dir, willst du das Weib?“
    Ich blicke zu den Beiden und ziehe ihren Duft in die Nase ein. Süß, blumig, recht köstlich. Nicht so toll wie eines der Mädchen von eben, aber besser als völlig leer auszugehen.
    Ich lächle Josh frech an und spüre gleichzeitig, wie meine Zähne ein Eigenleben führen.
    „Klar, ich bin dabei.“
    Seine Augen strahlen.
    Blitzschnell ist er an seiner Eingangstür und verschließt sie. Die Beiden haben davon nichts mitbekommen. Sie unterhalten sich leise miteinander. Die Fenster muss Josh nicht tarnen, da es getönte Scheiben sind, man kann von außen nicht sehen, was sich im Inneren abspielt.
    Josh lehnt sich mit dem Rücken gegen die Tür. Seine ganze Haltung verrät die Anspannung, seine Gier ist ihm an den Augen abzulesen. Ein leises Knurren erklingt aus seinem Inneren.
    Auch mir ergeht es nicht anders. Wie schnell sich das Blatt doch wendet. Eben jage ich noch einem köstlichen Mädchenduft hinterher, in der nächsten Sekunde muss ich sie wieder ziehen lassen. Nun beschert mir das Schicksal diese zwei Blutsäcke, geradewegs genau vor meine Reißzähne, und ohne, das ich dafür einen Finger krumm mache.
    Auch mich hat das Jagdfieber gepackt, Gier und Verlangen steigen in mir hoch – der ganze Ärger der vergangenen Stunden ist mit einem Blinzeln meiner Raubtieraugen vergessen.
    Mit einem Blick, der unsere Absichten sofort verrät, fixieren Josh und ich die beiden unschuldigen Menschen.
    Die beiden können nichts dafür, sie sind nur am falschen Ort und zu einer völlig falschen Zeit – jedenfalls aus ihrer Sicht.
    Aus meiner Sicht bin ich ihnen dankbar, da ich heute Nacht doch noch zu meinem Vergnügen komme.
    In diesem Moment spüren die beiden – wahrscheinlich unbewusst – die Bedrohung und wollen verschwinden. Josh aber versperrt die Tür. Sie stehen ihm gegenüber und zeigen auf ihn, „machen Sie bitte die Weg frei“, sagt der Mann zu Josh.
    Uha, Ausländer, denke ich und muss grinsen, die vermisst so schnell keiner. In unserer Stadt geht immer mal der eine oder andere verloren, das fällt kaum auf.
    Josh lächelt den Mann nur stumm an. Die Frau drängt sich näher an ihren Begleiter heran, der nochmals Josh anspricht: 
    „Bitte, lassen Sie gehen uns“, in seiner Stimme ist ein leichter Anflug von Panik hörbar.
    Ich gehe langsam ein paar Schritte auf die Touristen zu. Die Frau bemerkt mich als erster und dreht sich hastig zu mir um. Auch ich lächle jetzt und entblöße dabei meine langen Eckzähne. Ein erschrecktes kurzes Keuchen dringt aus ihrem Mund, das ihren Mann veranlasst, sich ruckartig um zudrehen. Seine Augen werden immer größer,
    „Das … das … nicht sein … darf …“, stammelt er verstört. Er lässt die Frau los und hebt seine Hände vor das Gesicht.
    Darauf hat Josh nur gewartet. Er packt den Mann von hinten und schießt mit ihm an mir vorbei in Richtung Tresen, das meine Haare mir nur so um den Kopf fliegen.
    Jetzt stehe ich der Menschenfrau alleine gegenüber. Sie hat ihre Hände zu Fäusten geballt und presst sie an den Mund. Ihre Augen darüber werden immer größer und größer.
    Gleich werden sie ihr aus den Höhlen treten, denke ich kurz. Ich muss mich ein bisschen beeilen, sonst erschallte gleich ihr markerschütternder Schrei durch die ganze Stadt. Ich sehe ihr an, das sie kurz davor ist los zukreischen.
    Mit einem Satz bin ich bei ihr, habe die Hände vor ihrem Mund weggeschlagen und presse meinerseits die Hand drauf. Ich umrunde sie halb und stehe jetzt hinter ihr. Mit der Hand auf ihrem Mund drücke ich ihren Kopf an meine Schulter. Den anderen Arm habe ich um ihren Bauch gelegt. Jetzt ist sie mir sicher, sie kann nicht mehr entwischen. Mein inneres Monster kreischt und jault, ich weiß, es will nur, dass dieses Feuer gelöscht wird. Gelöscht mit ihrem Blut.
    Ihr Hals liegt vor mir, ich brauche nur noch zu zubeißen. Ich verfolge mit den Augen die Adern unter ihrer Haut, wie köstlich das Blut daher schießt, und wie es rauscht, das ist Musik in meinen

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