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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Vorsätze dahinschmelzen, und er wäre restlos verloren.
    Jetzt verstand er Justins Reserviertheit gegenüber Sterblichen. Er hatte sich verführen lassen von einem Paar leuchtend grüner Augen, einem Lächeln, das verlockte wie der Frühling, und einem Herzen, das noch größer war als das weite Himmelszelt. Sie hatte ihm ihren Lebenssaft gegeben, und er hatte bezahlt dafür mit einem gebrochenen Herzen.
    Er war im Begriff, sie auf immer und ewig zu verlassen, aber dieses letzte Zusammensein wollte er noch einmal richtig auskosten.
    Als er sich ihrem Gedankenstrom näherte, spürte er Besorgnis.
    Sie machte sich Sorgen wegen ihm!
    Er hatte sie beinahe ihrer ganzen Lebenskraft beraubt und ihr Herz aus der Verankerung gerissen, und da machte sie sich Sorgen wegen ihm . Hatte er das verdient? In seinem Kopf drehte sich alles, und er berührte in Gedanken ihre Stirn. Als er die Wärme ihrer Schläfen von den Augenbrauen bis zu den Ohren ertastete, bewegte sie sich leicht, und über ihre vollen Lippen huschte ein Lächeln, als seine Gedanken Zentimeter für Zentimeter über ihren elfenbeinfarbenen Hals strichen.
    Der Duft ihrer Haut stieg ihm in den Kopf wie junger Wein. Er sehnte sich danach, sie zu schmecken, ihre Lebenswärme an seinen Lippen zu spüren, blieb aber auf dem Fensterbrett sitzen wie angewurzelt und stellte sich stattdessen seine Lippen an ihrem Handgelenk vor. Der nahe Pulsschlag unter der hellen Haut brachte seine Zähne zum Erbeben, aber er unterdrückte sein Verlangen. Schließlich war er gekommen, um zu geben, nicht um zu nehmen. Seine Gedanken bewegten das Laken von ihren Schultern. Ihr Mund öffnete sich, als sie mit der Zunge ihre Lippen befeuchtete. Sie bekam alles mit. Er hätte schwören können, sie würde sich Zeit ihres Lebens an jede einzelne seiner Zärtlichkeiten erinnern.
    Als die Nachtluft über sie hinwegfächelte, zitterte sie. Da wärmte er sie mit seinem Atem und zauberte ein entspanntes Lächeln auf ihre feuchten Lippen. Er sehnte sich danach, diese Lippen zu verschlingen, ihre Süße einzusaugen, bis sie anschwollen; ihm genügte es schon, zu sehen, wie sie sich unter der Berührung seiner Gedanken vorwölbten. Dabei stellte er sich ihre samtene Weichheit und ihren Geschmack vor.
    Bei Abel, wie er sie begehrte!
    Wie er sich danach verzehrte, ihre im Mondlicht wie Perlmutt schimmernden Brüste zu berühren; zwischen ihnen und dem Hellblau des Nachtgewands glänzten eine silberne Kette und – dunkel-schwermutsvoll – das Oval aus Jettstein hervor. Er dachte daran, wie ihre Brust schmeckte und wie sich das warme, rosige Fleisch auf seiner Zunge anfühlte. Sie seufzte, als er sich ausmalte, wie seine Lippen ihre Brustwarzen einsaugten. Als sich ihre Hand im Licht des Mondscheins über das Kissen bewegte, sah das aus wie eine zärtliche Liebkosung.
    »Christopher, ich liebe dich.«
    Die geflüsterten Worte verselbstständigten sich und hallten durch Zeit und Raum. Diese Frau liebte ihn trotz allem, was er ihr angetan hatte.
    Schneller als einer ihrer Herzschläge streifte er die Kleider ab und ging an ihr Bett. Sie schlug die Augen auf, erhob sich und streckte die Arme aus. Ihr Gesicht strahlte. »Christopher«, flüsterte sie mit einer Stimme so klar wie Glockenklänge in einer Frostnacht. »Ich habe gedacht, ich träume.« Er ließ sich von ihren Armen umfangen und umfasste sie selbst in einer scheinbar ewigen Umarmung. Sie schmiegte sich an die Rundung seiner Schulter und lächelte. »Ich habe geglaubt, ich würde dich nie wieder sehen. Sag mir, dass ich nicht träume.«
    »Dies«, erwiderte er und zog sie eng an sich heran, »ist ein wahrer Traum.«
    »Du bist der wahrhaftigste Mensch, der mir je begegnet ist«, sagte sie, als sie die Konturen seines Gesichts nachzeichnete. Die Berührung erschreckte ihn.
    Wie konnte es sein, dass eine bloße Sterbliche ihn so schwach und verletzlich machte? Sie kuschelte sich an ihn heran, als sie mit flacher Hand über seine Brust strich.
    »Du bist ein Mann, noch dazu ein richtiger«, sagte sie und vergrub ihre Finger in dem Wildwuchs auf seiner Brust.
    »Wie bitte?« Er kicherte, als ihre Finger über seinen Bauch wanderten.
    »Ich meine, du siehst auch aus wie ein Mann, an den meisten Stellen.«
    »An den wichtigen, hoffe ich doch.«
    »Oh ja.«
    Er fühlte, wie ihre Schultern unter seinem Arm erbebten. »Lachst du mich etwa aus?«
    »Wie könnte ich? Mir ging nur durch den Kopf, dass du sehr männlich bist, was das betrifft.«
    »Und worin

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