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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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folgte eisiges Schweigen.
    Tom verlangte keine Wiederholung. Offenbar hatte er kapiert, was geschehen war. Sein Zorn brodelte förmlich durch die Leitung. »Bist du von Sinnen?«
    Ganz und gar nicht, aber jetzt war nicht die Zeit, das zu erläutern. »Tom, noch bis vor einer Stunde, als Justin zurückkam, hatte ich keine Ahnung, dass der Westen des Landes problematisch ist. Und Angela natürlich auch nicht. Leider hat es niemand für nötig gehalten, uns das mitzuteilen.«
    Zum ersten Mal erlebte sie, dass es einem Vampir die Sprache verschlug. Sekundenlang blieb die Leitung still. »Wo ist sie denn? Und wie lange ist sie schon weg?«
    »Sie ist in Totnes und hat ein Zimmer im Hotel Royal Oak. Sie hat den Zehn-Uhr-Zug heute Vormittag genommen und gleich nach ihrer Ankunft angerufen. Es geht ihr gut.«
    »Woher willst du das wissen, Stella, und warum mischst du dich überhaupt hier ein?«
    »Tom, sie wäre in jedem Fall gefahren, auch ohne meine Unterstützung. So weiß ich wenigstens, wo sie sich aufhält und dass sie mich täglich anruft. Wäre es dir etwa lieber, sie wäre ohne meine Mithilfe einfach sang- und klanglos verschwunden? Willst du die Nummer ihres Hotels?«
    »Ja … bitte. Und gib mir bitte noch Justin.« Sie gab ihm die Telefonnummer, und kaum hatte sie zu Ende gesprochen, übernahm Justin das Gespräch.
    Als er »hallo, Tom« sagte, fiel ihr auf, dass die Tür nur angelehnt war. Sie trat hinaus, um nach Sam zu sehen. Er war in die Aktion auf dem flimmernden Bildschirm vertieft und ahnte nichts von ihren Sorgen. Was wenn Angela etwas passiert war? Justin zufolge bestand möglicherweise keine unmittelbare Gefahr, aber wenn schon Hexen versucht hatten, Kit auszulöschen, einen Großvampir, wie würden sie dann mit einem frischgebackenen Ghul verfahren?
    Stella kam rechtzeitig in die Bibliothek zurück, um zu hören: »Ganz deiner Meinung, aber es ist nun mal geschehen. Und um ehrlich zu sein, Tom, diese beiden Ladys sind verdammt gut darin, auf sich selbst aufzupassen.« Justin hörte schweigend einige Sekunden zu und blickte zu ihr auf, als sie gerade die Tür zumachte. »Du willst sofort los?«, fragte er Tom.
    »Lass mich noch mal mit ihm reden«, sagte Stella.
    »Sobald wir etwas von Angela hören, rufe ich dich an.«
    »Justin«, zischte sie. Er ignorierte sie einfach, und seine abwehrende Handbewegung brachte sie richtig auf die Palme. »Justin, gib ihn mir!« Da die Briten ja immer so höflich waren, schob sie extra noch ein »bitte« hinterher.
    »Halt mich auf dem Laufenden und viel Glück!«
    Justin hatte die Verbindung unterbrochen, als er das Telefon auf dem Tisch ablegte und ihren finsteren Blicken mit einem sanften Lächeln begegnete.
    »Ich wollte mit ihm reden, damit er nicht wieder herumpoltert und sich aufspielt wie ein Großvampir.«
    »Das hab ich mir gedacht, Liebes, aber ich fürchte, Tom war mit seiner Selbstbeherrschung so ziemlich am Ende. Wenn er nun ausgerastet wäre und dich verflucht und in den Hades gewünscht hätte, sähe ich mich jetzt gezwungen, einen alten Freund zum Zweikampf herauszufordern, weil er meine Frau beleidigt hat.«
    »Ach, bitte verschon mich! Du …« Sie unterbrach. Das würde zu ihnen passen, sich in der heutigen Zeit wegen einer Ehrverletzung zu duellieren. »Justin, das wäre nun wirklich nicht nötig gewesen.«
    »Vielleicht nicht, wenn er sich ausreichend entschuldigt hätte, aber ich habe gespürt, dass Tom nicht unbedingt in der Stimmung dazu war.«
    »Ist er wütend?«
    »Rasend vor Zorn trifft es eher.«
    »Du hättest mich mit ihm sprechen lassen sollen.«
    Justin ergriff ihre Hand. »Stella, er beruhigt sich erst, wenn er sich persönlich davon überzeugt hat, dass es ihr gut geht.«
    Da sie selbst mittlerweile an diesem Punkt angelangt war … »Du meinst, er bringt sie zurück?«
    »Auf der Stelle, Liebes, und ich habe ihn dringend gebeten, doch vernünftig zu sein und nicht auszurasten.«
    Sobald Angela zurückrief, würde sie sie informieren, sodass sie auf Toms Ankunft vorbereitet war. Von London aus dauerte die Fahrt dorthin sicher mehrere Stunden, es sei denn … »Will er mit dem Auto fahren?«
    »Ich denke mal ja. Er hat dort unten keinen Satz Kleidung zum Wechseln, und ob Angela etwas Passendes für ihn hat, bezweifle ich doch stark.«
    Von Justin hatte sie bereits erfahren, dass die Fledermaus- oder Vogelgestalt die schnellste Fortbewegungsart bot, aber wenn man sich dann zurückverwandelte und splitternackt dastand, konnte das

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