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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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auf den Kongress! Angela ist mir nichts, dir nichts verduftet, Abel weiß, wohin, und …«
    »Ich weiß genau, wo sie ist. Sie ist nach Totnes gefahren, um herauszufinden, was es mit dieser Lederjacke auf sich hat.«
    Devon! Abel stehe ihnen allen bei. Die beiden hatten ja keine Ahnung!
    »Sie hat ein Zimmer im Royal Oak genommen. Nummer und Durchwahl habe ich. In ein paar Tagen ist sie wieder hier.«
    Er wünschte, er könnte Stellas Optimismus teilen. Ausgerechnet der Südwesten! »Unglaublich, dass du sie auch noch ermuntert hast. Was hast du dir bloß dabei gedacht?«
    »Hey!« Sam kam aus der Küche gelaufen und drängte sich zwischen die beiden. »Hör sofort auf, Mom anzuschreien!« Er reichte gerade einmal bis zu Justins emaillierter Krawattennadel, hätte es aber jederzeit mit ihm aufgenommen. Sogar seine kleinen Fäuste hatte er erhoben.
    »Schon gut, Sam.« Stella legte ihrem Sohn eine Hand auf die angespannte Schulter. »Justin und ich haben etwas zu besprechen. Das ist alles.«
    »Er hat dich angeschrien.« Sam blickte finster zu Justin hoch. Mit seinen neun Jahren erwies er sich als richtiger kleiner Macho. »Das soll er sich nicht noch einmal trauen.«
    Justin unterdrückte ein Lächeln, das Sam sicher als Beleidigung aufgefasst hätte. »Deine Mutter hat recht, Sam. Wir haben nur etwas zu besprechen. Ich tu ihr garantiert nichts.«
    So leicht war Sam nicht abzuspeisen. »Du hast sie angeschrien.«
    »Nein, hab ich nicht, Sam. Nicht richtig.«
    »Hast du doch.« Stella verschränkte die Arme auf ihrer Brust und lächelte ihn halbherzig an.
    »Das war eindeutig geschrien.«
    Wohl oder übel gab Justin klein bei. »Tut mir leid, Liebes.« Er beugte sich nach unten, um auf Augenhöhe mit Sam zu sein anstatt auf Krawattenhöhe. »Tut mir leid, Sam. Was hältst du davon, wenn ich verspreche, deine Mutter nicht mehr anzuschreien, und du gehst stattdessen wieder zu deinen Schularbeiten zurück? Stella und ich müssen miteinander reden.«
    »Weil Angela weggegangen ist?«
    »Angela – ist – nicht – weggegangen.« Stella sprach jede Silbe einzeln aus. »Sie ist für ein paar Tage verreist und kommt wieder zurück. Bald.«
    Justin hätte sie am liebsten gepackt und durchgeschüttelt. Sie hatte keine Vorstellung von den Gefahren, die lauerten, sobald man die Grenzen des eigenen Territoriums überschritten hatte. »Stella, wir müssen miteinander reden.«
    »Einen Moment.« Sie sah zu, wie Sam sich anschickte, wieder in der Küche zu verschwinden, nicht jedoch ohne sich noch einmal umzusehen. Offenbar wollte er sie beide im Auge behalten.
    Sobald Sam außer Sichtweite war, wandte Justin sich zu Stella. Er liebte sie bis zum Wahnsinn, in den sie ihn sicher treiben würde, wenn sie sich noch mehr solche Geschichten erlaubte. Und wenn Tom erst davon hörte, würde die Welt in ihren Grundfesten erzittern. »Lass uns in mein Arbeitszimmer gehen. Das Thema ist ernst genug, und ich möchte nicht, dass Sam etwas mitbekommt und sich Sorgen macht.«

4
    »Justin«, begann Stella, als sie die Tür schloss, »du reagierst völlig überzogen.«
    »Ganz und gar nicht, meine Liebe. Die Sache ist viel ernster, als du und Angela euch es vorstellen könnt.«
    Sie verschränkte die Arme. »Ach ja? Und hat man vor, uns ins Bild zu setzen?«
    »Wollten wir eigentlich nicht. Noch nicht. Aber unter den Umständen …« Wie am besten anfangen? Eine Zwei-Minuten-Einführung in zwei Jahrtausende des Misstrauens und der Konfrontationen? »Es ist kompliziert.«
    »Ich versteh nicht, warum. Du bist außer dir, weil ich Angela geholfen habe, zu tun, was sie tun musste, und Tom wird stinksauer auf dich sein, was wiederum einen Graben in einer Jahrhunderte währenden Männerfreundschaft aufreißen wird.«
    Möge Abel ihm Kraft geben! »Setz dich bitte hin, Stella.«
    Sie musste gespürt haben, dass er seinen Ärger nur mit Mühe im Zaum halten konnte. Sie setzte sich auf einen der Sessel am Kamin. Er nahm den anderen und zog ihn näher heran, sodass ihre Knie sich berührten.
    Ihr ironisches Lächeln traf ihn mitten ins Herz. Wie sehr er sie doch liebte! Aber wie konnte sie Angela weggehen lassen? Und ausgerechnet nach Devon? Weil er und Tom es versäumt hatten, sie über die Gefahren aufzuklären. Nun galt es, Nachhilfe zu erteilen. »Stella, es steht sehr viel mehr auf dem Spiel, als dass Tom sich mit mir entzweien könnte.« Besorgnis machte sich in ihren dunklen Augen breit. »Das Problem ist nicht, dass Angela alleine aufgebrochen

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