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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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kühlen Körper, wenn sie dicht nebeneinanderlagen.
    Sie vermisste ihn!
    Warum musste er so unvernünftig und schwierig sein?
    Sie hob ab und stellte sich den Druck seiner Lippen auf ihren vor und den süßen Geschmack seiner Haut auf ihrer Zunge.
    Sobald sie hier alles erledigt hätte, würde sie ihn anrufen. Vielleicht würde sie sogar über London nach Havering zurückfahren, aber natürlich erst, wenn sie etwas über sich selbst in Erfahrung gebracht hätte. Seinen Ausspruch »sei ein guter Ghul und lass mich nur machen« würde sie jedenfalls nicht mehr akzeptieren.
    Sie hatte den Eindruck, die Karten füllten sich für sie mit Leben. Ihre Finger erwärmten sich, während sie Karte für Karte umgekehrt auflegte. Dieses Mal deckte sie alle auf einmal auf und besah sich die ganze Serie. Aus ihren Karten hatte sie einige bruchstückhafte Informationen erfahren. Vielleicht würde sie in Verbindung mit seinen mehr erfahren.
    Möglich.
    Derselbe umgekehrte Pikbube. Repräsentierte er denselben Bösewicht? Waren sie beide von derselben Gefahr bedroht? Kaum möglich, da sie sich an entgegengesetzten Enden des Landes aufhielten. Er hatte drei Herzkarten. Allem Anschein stand ihm in Liebesdingen Glück ins Haus. War sie daran beteiligt? War sie die Königin, die ihr von dem Chintz-Bettüberwurf aus entgegenlächelte? Und als hätte Tom nicht ohnehin genügend Sexappeal für ein ganzes Dutzend Männer, versprachen ihm die Zehn und die Vier nebeneinander auch noch eine Hochzeit und Glück in der Liebe. Zweikaro: ein Streit. Den hatten sie bereits, und fast schien es so, als könnten sie keine zwanzig Minuten ohne einen solchen zusammen verbringen. Was bedeuteten die Vier und die Neunkreuz? Einen unbekannten Ort? Verdammt, sie befand sich doch auf fremdem Terrain. Dieses Land war Toms Land, und das seit Jahrhunderten. Und die Neun? Einen plötzlichen Geldsegen und freundschaftliche Versöhnung. Unter Geldknappheit litt er nun gerade nicht. Sein Vermögen wuchs von Jahr zu Jahr, und seine Freunde schienen bestens zusammenzuhalten. Im letzten November waren sie geradezu invasionsartig in Ohio eingefallen.
    Liebe und Ungemach also für Toms Zukunft. Ein böser und ein kluger Mann für sie, dazu Erfüllung in Liebesdingen und der Rat, vorsichtig zu sein – kaum überraschend, wenn ihr ein Bösewicht prophezeit war. Außerdem musste sie sich dem unguten Gefühl stellen, das von fünf schwarzen Karten in ihrer Siebener-Serie ausging.
    Sie war Meg sicher zu Dank verpflichtet, und gleich am nächsten Morgen wollte sie die Karten bezahlen. Angela packte sie zusammen und saß da, den Blick starr auf das Päckchen gerichtet.
    Woher wusste sie das alles? Wenn sie das nur wüsste! Aber sie hatte aus den Karten gelesen. Was wartete noch darauf, von ihr entdeckt zu werden?
    Die den Karten innewohnende Kraft strömte über ihre Haut. Sie musste noch eine ganze Menge mehr herausfinden – über sich selbst und ihre Vergangenheit und darüber, wie sie auf der Straße gelandet war.
    Angela ließ ihre Blicke über das weiche Bett schweifen. Sie war hundemüde. Die Reise, die Begegnung mit den Straßenrowdys und nun die Energie, die von den Karten ausging, zehrten zusammen an ihren überreichen Kräften.
    Sie platzierte die Karten auf den Nachttisch, zog sich aus und legte sich ins Bett.
    In wenigen Momenten war sie eingeschlafen und außerstande, die Gestalt wahrzunehmen, die wenige Stunden später in ihr Fenster hereinsah.

5
    Angela blinzelte in die Sonnenstrahlen, die ihr Zimmer erhellten. Sie hatte lange geschlafen, und gestern Abend hatte sie vor Müdigkeit vergessen, die Vorhänge zuzuziehen. Sie fühlte sich benommen und schwach, und das Klingeln des Telefons nur wenige Zentimeter von ihrem Ohr entfernt machte ihr Kopfschmerzen. Verdammt! Sie wollte doch Stella letzten Abend noch anrufen. Gewiss rief sie nun selbst an, rasend vor Wut und Sorge.
    »Angela!« Gütiger Himmel, es war Tom! Sie versuchte sich mit aller Kraft darauf zu konzentrieren, was er sagte, aber seine Vorwürfe verloren sich zwischen dem pelzigen Gefühl in ihrem Kopf und dem herrlichen Duft von rohem Fleisch. Die letzten Reste ihres Beutezugs durch die Metzgerei schrien geradezu danach, verzehrt zu werden. Rasch.
    »Okay, Tom«, sagte sie und legte auf, wobei sie keine Ahnung hatte, worin sie gerade eben eingewilligt hatte. Sie sprang aus dem Bett, rannte quer durch den Raum und stürzte sich sofort auf das Fleisch. Schließlich fand sie sich kniend auf dem Teppich,

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