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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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doch etwas peinlich sein. Justin hatte überall im Haus ein paar Extraklamotten.
    »Mach dir keine Sorgen.« Sein Arm glitt hinter ihren Rücken und zog sie an sich. »Ich habe dich vermisst. Meinst du, Sam wäre damit einverstanden, wenn ich ihm am Bett vorlese, während du das Badeöl ausprobierst, das ich im Dutyfreeshop für dich gekauft habe?«
    Seine vollen Lippen waren ganz nah. »Will mich der Herr etwa mit Geschenken und schönen Worten verführen?«
    »Warum nicht? Bisher hat das noch immer funktioniert.«
    Das brachte ihm einen Knuff in die Rippen ein und das zögerliche Versprechen eines Kusses.
    Angela machte sich mit schnellen Schritten auf den Weg. Der Regen hatte nachgelassen, aber es war früh dunkel geworden, und fast alle Geschäfte auf der Fore Street hatten geschlossen, sodass die ehedem so belebte Straße nun so gut wie völlig verlassen war. Sie hatte sich länger als gedacht in Meg Merchants gemütlichem Laden aufgehalten.
    Angela schloss die Finger um den Spielkartensatz in ihrer Tasche. Auch wenn sie Mariposa niemals finden würde, hatte sie nun eine kleine Chance, ihre Vergangenheit zu erkunden. Sobald sie auf ihrem Zimmer war, würde sie eine Partie legen, um zu sehen, was die Karten ihr zu sagen hatten. Nur in dieser Papiertüte konnte sie sie nicht belassen; sie musste sie in Seide einwickeln, damit sie ihre Kraft wiedererlangten. Woher zum Teufel wusste sie das? Keine Ahnung. Sie beschleunigte ihren Schritt. Je früher sie in ihr Hotel zurückkam, umso eher könnte sie einen weiteren Blick auf ihre Vergangenheit erhaschen.
    »Wohin des Wegs so eilig, Puppe?«
    Angela blieb abrupt stehen, als ein Teenager, ein Riesenkerl, aus einem Hauseingang heraustrat und ihr den Weg versperrte. Ein Blick in seine gefährlich funkelnden Augen, auf das Piercing an der linken Schläfe und das Totenkopftattoo auf seinem nackten Arm genügten, und Angela wich auf die Straße aus.
    Dabei wäre sie beinahe mit einem klapprigen Kleinwagen kollidiert, der just in dem Moment vorbeigefahren kam.
    »Kann ich dich ein Stück mitnehmen, Süße?«, rief jemand aus dem heruntergelassenen Fenster. Der tätowierte Fiesling kam näher.
    Ihre Angst währte ein paar Sekunden, wurde aber schnell von Wut abgelöst. Sie und Jane hatten obdachlos auf den Straßen von Chicago überlebt. Warum sollte sie da einen Überfall oder gar vielleicht Schlimmeres in einer verschlafenen kleinen Marktstadt hinnehmen?
    »Lasst mich gefälligst in Ruhe!«, zischte sie.
    Auf ihren linken Arm legte sich eine Hand. »Warum denn so unfreundlich? Das gefällt uns nicht.« Der Tätowierte hob eine Hand und streichelte ihr Gesicht, wobei er seinen Ring fest gegen ihre Wange drückte.
    Er lächelte, als sie zusammenfuhr.
    Hinter ihr ging eine Autotür auf.
    Ihre Wut steigerte sich zur Weißglut. Ihre Ohren durchfuhr ein wildes Dröhnen, ihre Augen verengten sich, und sie knurrte; dabei lehnte sie sich dem tätowierten Burschen entgegen und fixierte ihn mit ihrem Blick.
    Er wurde weiß wie die Wand, ließ von ihr ab und stolperte nach hinten. Nachdem er dank einer Schaufensterscheibe sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, machte er einen Satz vor das Auto und bettelte darum, die Tür zu öffnen.
    Direkt hinter ihr hörte sie eine Stimme fragen: »Hat diese Dreckshure den armen Kleinen erschreckt?«
    Angela wirbelte herum und funkelte gefährlich mit den Augen. Der fiese Bursche ließ prompt das Messer fallen, das er in der Hand hielt, und wich zurück. »Jesus Christus!«, brummelte er.
    Er sah sich Hilfe suchend um. »O mein Gott!« Er winselte, als er zurückstolperte. War er denn von allen guten Geistern verlassen? Dann rettete sich Fiesling Nummer zwei mit einem gewagten Satz ins Auto.
    »Nichts wie weg von hier!«, ertönte gellend eine Stimme aus dem Wageninneren. Der Fahrer folgte dem Rat umgehend, fuhr an und raste in einem Affentempo hügelab, wobei eine der hinteren Türen offen hin und her schwankte.
    »Dem Himmel sei Dank!« Angela presste eine Hand auf die Brust. Sie rang nach Luft, um ihr wild pochendes Herz zu beruhigen; als sie aber ihr Spiegelbild im Schaufenster sah, entfuhr ihr beinahe ein Schrei.
    Flammend rote Augen stierten ihr entgegen, aber das war noch nicht das Schlimmste. Ihr Mund stand offen, die Zähne wild gefletscht, und ihre Haut war leichenblass – furchterregend zu dieser Stunde, aber bei Tage wäre bei ihrem Anblick sicher jeder vor Schreck umgefallen. Dann jedoch verwandelte sie sich wieder in die, die sie

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