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Unsterbliche Leidenschaft

Unsterbliche Leidenschaft

Titel: Unsterbliche Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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zerriss die Koteletts mit ihren Zähnen und verschlang sie gierig. Als sie aufstand, war sie wieder bei klarem Verstand und schwor sich, nie wieder eine so lange Zeit ohne Essen zu verbringen. Verdammt aber auch, bei Tom hatte sie fast den ganzen Tag über ständig herumgenascht und an dem frischen Fleisch geknabbert, das er in dem Extrakühlschrank für sie bereithielt, in dem auch sein Notvorrat an Blutbeuteln lagerte.
    Jetzt hatte sie auch noch Blutflecke auf dem Teppich hinterlassen, und zu ihrem großen Entsetzen leckte sie sie im nächsten Moment auch noch auf. Sie musste wirklich darauf achten, nicht mehr so auszuhungern! Zumindest sollte sie sich davon überzeugen, dass die Tür auch wirklich abgeschlossen war, ehe sie sich daranmachte, den Teppich abzulecken. Sicher, das Royal Oak war ein komfortables Haus mit entspannter Atmosphäre, aber welches Hotel duldet schon Gäste, die sich mit der Zunge an der Auslegeware zu schaffen machen?
    Nach einer Dusche und mit frisch gewaschenem Haar war sie bereit, den Tag anzugehen. Zuerst würde sie diesen Mr Lee ausfindig machen und dann zu Meg in den Laden gehen. Ihre Äußerungen über angebliche Löcher und schwarzen Stellen in Angelas Aura schienen bei gesättigtem Magen einigermaßen beunruhigend. Vorher aber würde sie wie ein sterblicher Gast noch ganz normal frühstücken, da sie ja so wenig wie möglich auffallen wollte. Besonders in Anbetracht der enttäuschten Kommentare, die sie gestern geerntet hatte, weil sie das Abendessen nicht buchen wollte, war das eine gute Entscheidung. Außerdem befriedigte ja auch gekochtes Fleisch ihr tierisches Verlangen.
    Der Duft von gebratenem Speck und frischem Kaffee waberte aus dem Speisesaal. In Situationen wie dieser waren Ghule gegenüber Vampiren klar im Vorteil. Dass Stella und die anderen, die sich ja alle ausschließlich von Flüssignahrung ernährten, vor Langweile keine Bauchschmerzen bekamen, war ihr ein Rätsel.
    »Du siehst bedeutend frischer aus heute Morgen!«
    Tom! Angelas Blick flog durch die Hotel-Lobby. Er sah alles andere als frisch aus. Finster, griesgrämig, stinksauer, diese Worte hätten den Vampir besser beschrieben, der da an die Eichenvertäfelung gelehnt stand und auf sie wartete. Trotz alledem fand sie ihn sexy und reif fürs Bett, aber diese Gedanken waren im Moment fehl am Platz. Nicht nach ihrem Streit in London. »Es ist ein wunderschöner Morgen, und ich fühle mich großartig!« War vielleicht nicht sonderlich taktvoll, das zu sagen, aber was sollte es!
    Die Falten zwischen seinen Augenbrauen standen der Faltwerkornamentik der Vertäfelung in nichts nach. »Dürfte ich fragen, wohin dein Weg dich führt?«
    »Zum Frühstücken.« Sie zeigte mit dem Kopf in Richtung Speisesaaltür, die offen stand.
    »Na gut.« Er trat vor. »Ich begleite dich, und im Anschluss daran wirst du packen. Ich bringe dich zurück in die Stadt.«
    Viel Glück, Tom! »Wie kommst du darauf, ich würde mit dir nach London zurückfahren?«
    »Hör zu, Angela!«
    »Guten Morgen, Miss Ryan!« Es war Sarah, das Mädchen vom Empfang, das tags zuvor eine ganze Ewigkeit in Einkaufsführern und Touristenblättchen nach Mariposa gesucht hatte. »Dieser Gentleman hat nach Ihnen gefragt.« Mit seiner äußeren Erscheinung hatte Tom wohl die Wirkung eines Gentlemans auf sie gehabt, eine Meinung, die Angela nicht unbedingt teilte.
    »Danke, Sarah. Tom leistet mir beim Frühstück Gesellschaft.« In der Öffentlichkeit konnte er ihr schwerlich eine Szene machen, und das, was sie ihm sagen wollte, würde seine Einstellung nicht gerade ins Wanken bringen. Sie war schon drauf und dran, nach einem sonnigen Tisch an den bleiverglasten Fenstern zu fragen, aber eine Provokation war kein sehr guter Gesprächsanfang, und Tom sollte doch seine fordernde Haltung aufgeben.
    Mit der Kellnerin unterhielt er sich äußerst charmant; er lehnte es ab, zu frühstücken, bestellte jedoch schwarzen Kaffee. Anscheinend sparte er sich die Bissigkeiten für sie auf. Aber vielleicht war er ja auch willens, sich einigermaßen zivilisiert zu benehmen, sodass sie ein vernünftiges Gespräch ohne Streitereien führen könnten. Sie griff nach der Kaffeesahne. »Hattest du eine gute Reise? Bist du geflogen?«
    »Da du dich nicht verwandeln kannst, habe ich wohlweislich das Auto genommen, damit ich dich auf der Rückfahrt gleich mitnehmen kann.«
    Er hatte wirklich seinen eigenen Kopf an diesem Morgen. »Ehe du oder vielleicht wir beide irgendwo hinfahren, muss

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