Unsterbliche Liebe
Hattest du einen schönen Nachmittag?“ Anschließend wechselte er ein paar Worte mit Jay. „Setz dich doch zu uns, es ist noch genug Lyk da.“
Er griff zur Flasche und wollte Eliya einschenken, als dieser ihn zurückhielt.
„Dank e Jay. Aber wir müssen los, ich muss noch ein paar wichtige Sachen mit Ayla besprechen. Gerne ein anderes Mal.“
Etwas enttäuscht ließ Jay die Flasche wieder sinken. „Immer so ernst und geheimnisvoll, unser Eliya. Aber kommt doch bald mal wieder vorbei, es wäre schön, mal zu viert zusammenzusitzen.“
„Oh ja, jetzt da du endlich eine Freundin hast, Eliya“, fügte Nadya hinzu. „Wir dachten ja schon, dass es bei dir nie so weit kommen würde.“
Eliya verdrehte die Augen und legte seinen Arm um Ayla. „Ich habe halt auf die Richtige gewartet.“
Nadya klatschte in die Hände und meinte erfreut: „So etwas aus deinem Mund zu hören, Eliya!“
Ayla hingegen fühlte sich peinlich berührt und war froh, als sie sich voneinander verabschiedet hatten und die Türe hinter ihnen ins Schloss fiel.
Jetzt da sie alleine waren, verschwand Eliyas ernster Ausdruck und er trat nahe an sie heran. „Hallo Schönste. Hast du mich vermisst?“
Ayla nickte und fuhr mit ihrem Finger sanft über seinen Mund. „Vor allem den hab ich vermisst.“
Daraufhin küsste er sie innig und noch zärtlicher als zuvor. Für einen Moment war es Ayla ganz schwummrig. Dann löste er sich von ihr und sie wurde langsam wieder klar im Kopf.
„Sag mal, wieso warst du vorhin so grimmig? Ist die Versammlung nicht gut gelaufen?“
„Wie man’s nimmt. Ich erzähle dir nachher noch davon. Und ich war nicht grimmig, sondern besorgt. Ich mag es nicht, wenn ich ohne dich unterwegs bin. Wer weiß, was dir in der Zwischenzeit alles zustößt. Wenn du nicht bei mir bist, kreisen meine Gedanken die ganze Zeit um dich und darum, was du jetzt wohl gerade tust.“
„Egal wo ich bin und was immer ich dort auch tue, in Gedanken bin ich nur bei dir.“
Damit rang sie Eliya endlich ein echtes Lächeln ab. „Schon Lust auf Abendessen?“
„Und wie!“, rief Ayla euphorisch aus. Sie hatte es so vermisst, unbeschwert auf die Jagd zu gehen, dass sie nun gar nicht mehr genug davon bekommen konnte.
G esättigt und zufrieden trafen Ayla und Eliya im Anschluss an die Jagd zu Hause ein, wo sie schon von Myria und Elyos erwartet wurden.
„Ihr kommt gerade rechtzeitig auf einen Schluck Lyk für die Verdauung. Das sollte zu unserer allabendlichen Tradition werden, meint ihr nicht auch?“
Eliya lachte und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Stirn. Ayla war heilfroh, dass Myria nach der Nacht vor zwei Tagen wieder so gut gelaunt schien. Sie setzten sich alle an den Tisch, tranken Lyk und erzählten sich von den Geschehnissen des Tages.
Da weder Elyos noch Eliya darauf zu sprechen kamen, was während der Clanversammlung geschehen war, hakte Ayla nicht weiter nach. Sie wollte um keinen Preis die Stimmung verderben. Als Myria gerade dabei war, eine lustige Anekdote über einen ihrer ersten Jagdversuche als Vampir zu erzählen, wurden sie von einem lauten Knall unterbrochen. Jemand hatte die Türe aufgerissen und war in die gemütliche Stube geplatzt. Es war Jay mit vor Schrecken geweiteten Augen.
„Elyos, Eliya – Ayla ... Ihr müsst sofort kommen. Etwas Ungeheuerliches ist geschehen. Ein Satari – ein Bote von König Achytos – steht flankiert von einigen Wächtervampiren an der Grenze und besteht darauf, mit einem von euch zu sprechen. Es sei äußerst dringlich und wir sollten seiner Aufforderung sofort nachkommen, ansonsten könnte das fürchterliche Konsequenzen haben.“
Für ein paar Sekunden sagte niemand ein Wort und es herrschte drückende Stille in der Stube. Dann räusperte sich Elyos und meinte: „Nun, wenn dieser Bote das wünscht, wollen wir ihn nicht länger warten lassen, schließlich möchten wir alle noch beizeiten unseren Schlaf bekommen, nicht wahr?“
Er stand entschlossen auf und wies Ayla und Eliya an, ihm zu folgen. Sie verließen das Haus und machten sich auf den Weg zur großen Treppe. Da es schon später Abend war, waren glücklicherweise nicht mehr so viele Vulpari unterwegs, sodass sie ohne großes Aufsehen zu erregen zur Oberfläche hinaufsteigen und durch das Waldstück bis zur Grenze gehen konnten. Jay begleitete sie und mit ihm auch Nadya.
Die Dämmerung begann einzusetzen, und als sie sich der Gebietsgrenze näherten, sah man schon von Weitem die Fackeln
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