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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josefine Kraus
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Richtung Küche.
    „Wer von euch möchte etwas zu trinken?“
    Ayla, Eliya und sein Vater bejahten und setzten sich an den hölzernen Tisch in der Stube. An der Wand gegenüber in einem kleinen Kamin loderte aufgeregt ein Feuer und spendete Wärme und Licht.
    „Es ist ganz anders hier als auf der Burg, so warm und friedlich.“
    Es war das Erste, was Ayla seit ihrer Ankunft in der Stadt sagte. Dabei hatte sie gar nicht beabsichtigt, ihren Gedanken laut auszusprechen, doch die einladende Atmosphäre löste ihre Unsicherheit auf.
    Elyos schien sich über ihre Feststellung zu freuen und meinte: „Sehr viele Dinge hier sind anders, Ayla. Aber ich hoffe, dass es dir bei uns gefallen wird.“ Ayla strahlte ihn an.
    „Sooo, aufgepasst, hier kommt der Lyk!“
    Myria stellte vier lange dünne Gläser mit einer roten Flüssigkeit auf den Tisch.
    „Lyk“, erklärte sie Ayla, „ist Granatapfelsaft mit Koriander und jeder Menge Schnaps. Hört sich zuerst vielleicht seltsam an, schmeckt aber ausgezeichnet! Und es ist so etwas wie das Volksgetränk der Vulpari. Also“, sie hob ihr Glas, „auf Ayla, die erste Satari, die je einen Lyk kosten durfte!“
    Eliya raunte Ayla zu: „Bitte entschuldige meine Mutter, sie ist manchmal ein bisschen seltsam, und wie du bei ihrem Auftritt vorhin mitbekommen hast, hat sie einen Hang zur Dramatik. Aber sie mag dich, das habe ich gesehen.“
    „Ich finde deine Mutter wunderbar“, gab Ayla leise zurück und lächelte fröhlich. Dann nahmen sie ebenfalls ihre Gläser in die Hand und alle prosteten sich zu.
    Als Ayla den ersten Schluck nahm, brannten ihr Mund und Rachen, aber gleich darauf verbreitete sich das wunderbare Granatapfel-Koriander Aroma. Es war köstlich!
    „Ich hoffe, du bist dich an Hochprozentiges gewöhnt Ayla, sonst könnte dich dein erster Lyk ziemlich umhauen“, lachte Elyos.
    „Keine Sorge, ich habe schon ganze Weinflaschen geleert. Erst kürzlich habe ich beim Kartenspiel mit meinem Bruder Kylan ...“, begann Ayla, doch bei der Erwähnung von Kylans Name n versagte ihre Stimme. Traurig sah sie in die Runde. Warum bloß waren sie und ihre Brüder damals als junge Vampire bei den Satari gelandet? Wären sie doch nur zuerst auf die Vulpari gestoßen, dann könnten sie jetzt alle gemeinsam hier sitzen und lachen.
    „Du musst noch nicht darüber sprechen, wenn du nicht möchtest. Vielleicht solltest du dich erst einmal ein wenig erholen und zur Ruhe kommen“, schlug Myria vor. Aber das wollte Ayla nicht.
    Sie nahm einen großen Schluck Lyk und erzählte Eliyas Eltern ihre gesamte Geschichte.
    Sie begann ganz am Anfang, als sie noch ein Mädchen gewesen war, das mit ihren Eltern und Brüdern in einem einfachen Bauernhaus gelebt hatte. Sie erzählte davon, wie glücklich sie gewesen waren, bis eines Tages Vampire ihre Familie überfallen hatten und dabei ihre Eltern töteten. Sie berichtete von ihrer Ankunft bei den Satari und ihrem Leben auf der Burg. Und dann kam der große Wendepunkt, die Begegnung mit Eliya.
    Während des Erzählens waren Ayla die ganze Zeit Tränen übers Gesicht gelaufen. Auch Myria schien den Tränen nahe und Elyos lauschte angespannt. Als Ayla den Teil ihrer Geschichte erreichte, in welchem Achytos sie zum Tode verurteilte, zogen sich seine dicken Augenbrauen voller Ernst zusammen und er schüttelte ungläubig den Kopf. Ayla schilderte noch die jüngsten Ereignisse und wie Eliya sie mit Kylans Hilfe aus dem Kerker der Satariburg gerettet hatte. Am Ende ihrer Erzählung angekommen, fühlte sich Ayla völlig erschöpft, aber auch erleichtert und befreit.
    Elyos richtete das Wort an sie: „Es tut mir wirklich leid, was dir passiert ist, Ayla. Und es bestätigt einmal mehr meine Meinung von Achytos. Es war sehr mutig von dir, diesen Schritt zu wagen. Nicht viele haben den Mumm, ihm entgegenzutreten und ihre Ansichten zu verteidigen.“
    Elyos machte eine kurze Pause und fuhr sich mit der Hand über das stoppelige Kinn. Als er fortfuhr, schwang in seiner Stimme leichte Besorgnis mit.
    „Wir müssen damit rechnen, dass Achytos sich nicht einfach mit deiner Flucht zufriedengeben wird. Was genau er zu tun gedenkt, können wir zwar nicht wissen, aber ich ahne nichts Gutes. Er könnte uns auffordern, dich ihm auszuhändigen, mit dem Argument, dass du eine Satari und somit seinem Urteil unterstellt bist.“
    Ayla sah ihn verunsichert an. „Aber er kann euch nicht zwingen, mich ihm auszuhändigen, oder?“
    Wieder dachte Elyos eine Weile

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