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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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stimmte ihr zu. »Das kann er, ja. Aber Christopher ist kein Jota anders. Sie sind alle so.« Stella nahm an, Dixie meinte die englischen Männer.
    Dixie schüttelte den Kopf, als Stella den Laden verließ. Was aus dieser Geschichte wohl noch werden würde? Stella war zumindest eine vernünftige Frau, die wusste, was sie wollte und mit beiden Beinen im Leben stand. Möglicherweise machte sie sich mehr aus Justin, als sie zugab, aber ihr Herz würde sie schon nicht gleich verlieren. Dixie hoffte jedenfalls, es würde alles gut gehen. Justin brauchte ein wenig Abwechslung, Stella hätte es verdient, etwas verwöhnt zu werden. Ein paar Wochen trauter Zweisamkeit würden beiden nur guttun.
    * * *
    »Hey, Mom, darf ich sie anschauen?« Sam griff nach dem Umschlag mit den Fotos, die sie nach der Arbeit auf dem Nachhauseweg abgeholt hatte.
    »Klar doch.« Sie hatte sie einfach auf den Tisch gelegt und vergessen. In ihrem Kopf hatte sich alles um neue Reifen gedreht, Justin, das Abendessen für Sam, Justin, ihre Gründe, warum sie der Einladung zugestimmt hatte, und abermals Justin. Welche Rolle spielten da schon ein paar Halloweenbilder auf einem Film, der noch vom letzten Sommer stammte.
    Stella schob das Hähnchen zusammen mit ein paar Kartoffeln ins Rohr, setzte Karotten auf, wusch sich die Hände und ging an den Tisch zu Sam und den Fotos.
    Er hatte sie nebeneinander ausgebreitet: drei oder vier von ihrem Ausflug zum Wyandotte Lake im letzten Sommer, ein paar ältere von ihrem Picknick zum Unabhängigkeitstag am vierten Juli, Sam ganz neu eingekleidet zum Schulbeginn und die Bettlernacht.
    »Das ist ja komisch«, sagte er, als er eines der Halloweenbilder in der Hand hielt. Es war das Foto, das sie im Vampir-Paradies gemacht hatte. Damals hatte sie sich gefragt, ob es hell genug sei, aber Licht war offenbar genügend vorhanden gewesen. Sam, ein breites Lächeln auf dem Gesicht und einen knackigen Apfel vor Augen, war deutlich zu sehen. Justin jedoch, der Sam ja hochgehalten hatte, erschien lediglich als verschwommener Schatten. »Was könnte da bloß passiert sein, Mom?«
    Wenn sie das nur wüsste. »Vielleicht hat er sich gerade im ungünstigsten Moment bewegt, Sam. Oder vielleicht hat sein Kostüm das Blitzlicht gestört.« Sie konnte es sich nicht erklären. Fotografie war für sie ein Buch mit sieben Siegeln, und jetzt fehlte ihr die Zeit, um genauer darüber nachzudenken. »Ich schlage vor, du packst deine Schulsachen aus, und wir setzen uns über deine Hausaufgaben, bis das Essen fertig ist.«
    Sam steckte die Fotos zurück in den Umschlag und zog sein Matheheft aus dem Ranzen.
    * * *
    Justin Corvus, ehemaliger Wundarzt der Legio Nona Hispana, wünschte sich bei Abel und allen seinen Nachkommen, er könnte nur einmal sein eigenes Spiegelbild sehen. Wenn nun etwa seine Krawatte schief saß? Oder wenn dieser verdammte Haarwirbel, den er als Kind vor nunmehr eineinhalb Jahrtausenden gehabt hatte, plötzlich zurückgekehrt wäre? Gewiss hatte er von der Mahlzeit am Abend zuvor noch Blutspuren auf den Zähnen. Dieser Gedanke ließ ihn zum dritten Mal nach der Mundwasserflasche greifen.
    »Du siehst blendend aus, Justin«, sagte Dixie, während sie ihm die Schultern abbürstete. »Wenn ich noch frei wäre, würde ich dir sofort den Hof machen.«
    »Wie findest du denn die Farbe? Oder soll ich nicht vielleicht doch das Leinenhemd anziehen?«
    »Justin, beide Hemden sind schwarz.«
    Er mochte Dixie ja nun wirklich sehr, aber von derlei Dingen verstanden Frauen nicht die Bohne. »Was meinst du denn, Kit? Ist Seide übertrieben?«
    Kit schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht. Nicht fürs Ballett.«
    Auch darüber würde er sich mit Dixie noch unterhalten müssen. »Du hättest mir sagen können, dass ausgerechnet ›Dracula‹ gegeben wird!«
    »Stella wollte doch ins Ballett«, sagte Dixie. »Für ein anderes Programm hättest du bis Cleveland fahren müssen.«
    Vielleicht reagierte er ja zunehmend gereizt, aber … »Es strotzt doch nur so vor Klischees.«
    »Da Stella nicht an Vampire glaubt, dürfte es kein Problem sein.«
    »Es hatte gute Kritiken«, fügte Kit hinzu.
    Justin gab nicht viel auf gemeinsterbliche Kritiker. »Und was soll ich machen, wenn ich sie auf der Bühne trinken sehe und meine Fangzähne zum Vorschein kommen? Ich will doch Stella nicht erschrecken.«
    »Justin.« Dixie nahm ihn zu seinem Erstaunen in die Arme. »Das wird nicht passieren. Du weißt doch, dass du sie unter Kontrolle hast. Nicht

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