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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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wendete den Wagen ohne Justins Widerrede. So wie Stella sich verhielt, war damit zu rechnen, sie würde zu Fuß nach Hause gehen, wenn er nicht nachgab. Er würde einfach mit ihr ins Haus kommen und sie notfalls einsperren.
    »Den Teufel wirst du tun!«, sagte Stella. In seiner Sorge hatte er vergessen, seine Gedanken abzuschirmen.
    Stella hingegen hatte überhaupt nicht die Absicht, irgendetwas zu verschleiern. Ihr Bewusstsein war weit geöffnet. »Sobald ich zu Hause bin, werde ich mich hinlegen. Alleine. Und wenn Sam nach Hause kommt, werde ich ihn wie gewohnt bereits erwarten.« Deutlicher hätte sie sich nicht ausdrücken können, selbst wenn sie es an den Himmel geschrieben hätte.
    Die Sonne schien noch, als Kit an ihrer Einfahrt vorfuhr. »Ich decke dich wieder zu und bring dich rein«, sagte Justin.
    Beinahe hätte sie ihm widersprochen, aber die Eindrücke der letzten Nacht waren zu stark. Sie ließ es zu, dass er sie zudeckte und bis zur Haustür trug. »Danke«, sagte sie, als er aufschloss und sie herunterließ. Sie lächelte. »Das ist ernst gemeint.«
    Nur leider musste er wieder alles zerstören, indem er noch eins draufsetzte. »Ich bleibe hier, um sicher zu sein, dass du dich auch wirklich hinlegst.»
    »Untersteh dich! Ich kann alleine ins Bett gehen, und ich geh auch in der nächsten Zeit garantiert nicht wieder in die Sonne!«
    »Du wirst trinken müssen, um deine Kräfte wieder aufzufrischen.«
    »Dann soll mir Dixie bitte schön einen Blutbeutel vorbeibringen. Und jetzt tschüs.«
    Ehe sie ihre letzten Kräfte mobilisierte und ihn Hals über Kopf hinauswarf, ging er lieber freiwillig. Da stand er also nun, fassungslos, vor verschlossener Tür. Er war ein Großvampir, verdammt noch mal, und war soeben von einem Frischling an die Luft gesetzt worden. Von wegen, Dixie solle einen Blutbeutel vorbeibringen! Stella würde mit ihm heute Abend auf die Pirsch gehen, ob sie wollte oder nicht.
    »Da hast du dich eben nicht mit Ruhm bekleckert, alter Junge«, sagte Kit auf der Rückfahrt. »Hast sie echt in Rage gebracht.«
    »Danke für die schönen Worte, aber ich verzichte.«
    »Tolle Frau übrigens, diese Stella, und sie traut sich was, wie Dixie«, fuhr Kit fort. »Man muss nur vorsichtig sein, was man zu ihnen sagt. Mit einem ›bitte‹ erreicht man in der Regel mehr als mit starren Vorschriften.« Justins Schnauben schien er zu überhören. »Dixie kennt ein altes Sprichwort aus den Südstaaten: ›Mit Honig fängt man mehr Fliegen als mit Essig.‹ Trifft irgendwie auch auf Frauen zu.«
    Justin schäumte vor Wut, und auch die Tatsache, dass Kit eigentlich recht hatte, half ihm kein Jota weiter. »Sie hat mir einen Riesenschrecken eingejagt, verdammt noch mal! Einen schrecklichen Moment lang glaubte ich schon, es sei zu Ende mit ihr.«
    »Stella war sicherlich genauso erschreckt. Noch gestern Nacht halb bis Cincinnati gerannt und zurück, inklusive Zwischenaufenthalt für ein nettes Schäferstündchen, und heute kann sie keine drei Schritte die Straße entlanglaufen. Ein ziemlicher Schock, würde ich mal sagen.«
    »Glaubst du, ich habe mich wie das letzte Arschloch benommen?«
    »Wahrscheinlich hätte ich genauso gehandelt, aber ich schlage doch vor, du verpackst den Blutbeutel als Geschenk und schickst ihn ihr mit einem Strauß Blumen vorbei.«
    Notfalls würde er auch den ganzen Blumenladen aufkaufen. »Warum bin ich eigentlich so ausgerastet?«, fragte er mehr sich selbst als Kit.
    Was Kit jedoch nicht abhielt. »Weil du blind warst vor Schreck. Du kannst ohne Stella nicht leben, Justin, so wie ich nicht leben kann ohne Dixie.« Er lachte leise auf. »Besser du gewöhnst dich langsam an den Gedanken.«
    Das würde er ja, sollte Stella überhaupt noch was von ihm wissen wollen. Er hatte ihr Befehle erteilt und über sie bestimmt wie über einen ärztlichen Gehilfen aus lange vergangenen Armeetagen. Honig statt Essig. Gute Idee! Nur schade, dass Stella keine Süßigkeiten mehr aß und natürlich auch keine Schokolade mehr, der Dixie immer noch voller Sehnsucht hinterhertrauerte.
    »Was zum Teufel will der denn hier?« Kits genervte Frage ließ Justin aufhorchen. Lässig an Kits Gartentor gelehnt stand Vlad Tepes, die Gestalt, die Justin in diesem Moment am allerwenigsten sehen wollte. »Wir werden’s erfahren«, sagte Kit, als er den Motor abstellte. »Muss mit Stellas Willkommensempfang zu tun haben.«
    Vielmehr wirkte er wie ein Geier, der auf Beute lauert. In London war Vlad erstmals

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