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Unsterbliche Lust

Unsterbliche Lust

Titel: Unsterbliche Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thornton
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Lady Amelia, einen Gärtner heiratete.
    John ist sogar der Meinung, dass es für uns beide gefährlich wäre, wenn wir entdeckt würden. Als John das sagte, musste ich lange darüber nachdenken, und jetzt weiß ich, dass er wahrscheinlich recht hat. Jedenfalls wäre es noch viel zu früh, unsere Liebe zu offenbaren.
    Deshalb bin ich bereit, mich noch heimlich mit ihm zu treffen. Doch wie kann ich mein Geheimnis bewahren, wenn ich innerlich platze vor Glück? Ich möchte mein Glück in die ganze Welt hinausschreien.
    Deshalb vertraue ich mich dir an, liebste Anna, und obwohl du nur eine Ausgeburt meiner Phantasie bist, stelle ich mir vor, dass ich dich schon lange kenne. Ich sehe deine Augen, die mich glühend anschauen, voller Freude über mein Glück. Dein warmes Herz schlägt für mich und für meine wunderbare Zukunft.
    Gute Nacht, liebste Freundin! Mögest auch du das wahre Glück finden!
    Sasha las die Seite zu Ende, stieß einen Knurrlaut aus und schenkte sich einen weiteren Cognac ein. Sie hatte die Nase voll von Lady Amelias Schwärmerei über die große, unsterbliche Liebe und von der naiven Beschreibungihrer wilden Leidenschaften. Sasha wollte nicht wahrhaben, dass sie Amelia um diese vollkommene Beziehung beneidete.
    Männer in der realen Welt zur Jahrtausendwende verhalten sich nicht so zärtlich und besorgt, dachte Sasha missmutig. Es schien, dass sie sich eher mit ihrem Stress im Beruf, mit cholesterinarmer Nahrung, Autos mit Allradantrieb und Fußballergebnissen beschäftigten als mit zwischenmenschlichen Beziehungen, Liebe und Sex.
    Sasha selbst glaubte nicht an die ewige Liebe, von der Amelia so beredt schwärmte, so etwas gehörte der Vergangenheit an oder in unrealistische Romane. Sie wollte sich gerade auf die Seite legen und das Licht löschen und schalt sich eine Närrin, weil sie sich so bereitwillig in den Sog des Liebeslebens einer toten Frau hatte ziehen lassen, als ihr Blick auf die nächste Seite des Manuskripts fiel. Die Seite war nur halb vorhanden, offenbar war das Blatt unten abgerissen worden. Als Sasha das erste Mal die Seiten durchgeblättert hatte, war ihr schon aufgefallen, dass der zweite Teil des Tagebuchs unleserlicher war als der erste, dass es viele Kleckse und durchgestrichene Wörter gab. Jetzt besah sie sich die Seiten einzeln und fand den ersten Eindruck bestätigt. Die elegante Schrift der ersten Seiten wich einem nervösen Gekritzel, an vielen Stellen war die Tinte verlaufen, vielleicht von den Tränen, die Amelia vergossen hatte.
    Mit angehaltenem Atem und zunehmendem Unbehagen nahm sich Sasha die nächsten Seiten vor.
    17.   März 1795
     
    O Gott, es ist genauso, wie ich befürchtet habe! Wir sind entdeckt worden! Mein verdorbener, grausamer, widerlicher Cousin stolperte über Johnny und mich, als wir im Rosengarten lagen, unsere Lippen aufeinandergepresst, die Körper fest umschlungen. Wir glaubten uns allein.
    In der letzten Zeit haben wir mehr und mehr die Vorsicht außer Acht gelassen, und unsere unbezwingbare Leidenschaft hat uns leichtsinnig werden lassen. Es war töricht zu glauben, dass wir in unserer Liebe sicher und unbezwingbar seien – aber nun ist es zu spät.
    Gareth hat gedroht, es meinem Vater zu sagen, es sei denn, ich   … o Gott, ich kann es nicht niederschreiben! Nein, nie, niemals, ich schwöre es, werde ich mich von ihm anfassen lassen, ganz egal, welche Drohungen und Verwünschungen er ausstößt. Aber um Johnny zu retten? Um den Mann, den ich liebe, vor der unmenschlichen Rache meines Cousins zu schützen? Gareth würde es eine diabolische Freude sein, meinem Vater alles zu erzählen und noch einiges dazuzuerfinden. Oh, was soll ich tun, was muss ich tun? Ich muss John einen Brief schreiben – er muss wissen, in welcher Gefahr er schwebt. Rosie muss einen Weg finden, ihm meinen Brief zuzustecken, damit ich ihn warnen kann   …
    So sehr Sasha sich auch anstrengte, sie konnte den Rest des Textes nicht entziffern. Das Schriftbild gab das Schluchzen der jungen Frau wieder, und die einzelnen Buchstaben mussten vor ihren tränennassen Augen verschwommen sein.
    Der untere Teil der Seite war abgerissen, wahrscheinlichhatte Amelia das Papier benutzt, um ihrem John eine Nachricht zu schreiben.
    Sasha schüttelte sich, denn sie wusste, was jetzt kommen würde. Claire hatte es ihr erzählt. Bei der nächsten Eintragung fehlte das Datum.
    Mein Kopf schmerzt so sehr, ich kann kaum schreiben. Ob man mich unter Drogen gesetzt hat? Ich kann auch kaum

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