Unsterbliche Versuchung
fest, dass er mir lüstern auf die Brüste starrte.
„Scheiße.“ Er rieb sich den Schweiß von der Stirn, leckte sich die Lippen und warf einen unsicheren Blick zu dem reglosen Mann am Boden. Vielleicht hatte ich es ein wenig übertrieben. „Was hast du mit ihm gemacht?“ Zögernd wog er einen breiten Ast in der Hand.
„Ich habe sein Blut getrunken.“
Er verzog ungläubig das Gesicht und stieß ein entsetztes Wimmern aus, als ich meine Zähne entblößte.
Genug! Das reicht, Yen! Reiß dich zusammen!
Langsam, mit wiegenden Hüften, trat ich auf ihn zu, hielt ihn mit meinem hypnotischen Blick gefangen. Sein Herz jagte das Blut mit schwindelerregendem Tempo durch seinen Körper. Ich spürte die Anspannung unter meinen Händen und die Tatsache, dass alles in ihm schrie, dass er abhauen sollte. Aber er rührte sich keinen Zentimeter, wie auch. Lächelnd legte ich den Kopf auf die Seite und streichelte mit der Hand über seinen Vollbart. Für den Hauch einer Sekunde setzte sein Herzschlag aus, als meine Reißzähne seinen Halsmuskel durchbohrten. Gierig trank ich von ihm.
Seufzend schmiegte ich mich enger an den warmen Körper meines Freundes und drückte grinsend mein Gesicht zwischen seine Schulterblätter. Eine gefühlte Ewigkeit war es her, dass ich das letzte Mal neben ihm aufgewacht war. Ganz vorsichtig, um die Schlafnase nicht aufzuwecken, strich ich über seine nackte Hüfte und drückte mein Becken behutsam an seinen Hintern. Er roch wundervoll und irgendwie nach Karamell. Wahrscheinlich hatte er ein neues Duschgel ausprobiert.
Mit den Lippen strich ich über sein Schulterblatt und lauschte seiner Atmung. Kraftvoll aber ruhig schlug sein Herz, kein Anzeichen dafür, dass er aufwachte.
Wie ich so dalag und an diesen völlig gestörten Traum dachte, aus dem ich gerade aufgeschreckt war, begann sein Puls sich langsam zu beschleunigen. Um ihm den Morgen ein wenig zu versüßen, ließ ich meine Hand sacht über seinen knackigen Hintern gleiten und an seinem Beckenknochen entlang nach vorn. Toma stöhnte schläfrig und drehte sich langsam auf den Rücken. Sein bestes Stück erwachte zu voller Größe, mein Schatz jedoch schlummerte weiter. Fies grinsend setzte ich mich auf seine Unterschenkel und beugte ich mich über ihn. Genussvoll leckte ich über die gesamte Länge seines Schafts und biss sacht in sein erregtes Fleisch.
„Oh Gott …“, stöhnte es von oben und ich erstarrte, die Lippen fest um seine Männlichkeit geschlossen. Blitzschnell ließ ich von ihm ab, sprang auf und landete geräuschlos neben dem Bett. Dan schnaufte und rutschte unruhig auf der Matratze herum. Mit wild klopfendem Herzen und glühendem Schoß stand ich in der Dunkelheit. Aus Angst, er könnte mich bemerken, wagte ich es nicht einmal zu atmen. Die Minuten in denen er wieder wegdämmerte, zogen sich wie Kaufgummi in die Länge. Erst als Dan leise schnarchte, schlich ich zur Zimmertür und verschwand nach draußen. Mit dem Rücken an die Tür gelehnt, stand ich da und starrte auf die cremefarbenen Teppichfasern. Keine Sekunde lang wollte ich einen Gedanken daran verschwenden, was eben beinahe passiert wäre, denn viel wichtiger war die Suche nach dem Grund, wann und wie ich überhaupt hierher zurückgekommen war!
Das Letzte, an das ich mich erinnerte waren die beiden Männer vor dem Restaurant, an denen ich mich satt getrunken hatte. Vermutete ich jedenfalls.
„Scheiße!“
Ich konnte nicht einmal sagen, ob ich den beiden die Erinnerung an den Überfall gelöscht hatte. Das war mir noch nie passiert!
Mir wurde speiübel, als ich an den Grund für meinen Blackout dachte. Klarer Fall von Überdosis. Riesig!
Erst drehte ich total durch, weil ich an Dans Finger herum gelutscht und somit den Blutpakt besudelt hatte und jetzt das! Innerhalb eines einzigen Tages hatte ich mein ganzes bisheriges Leben über den Haufen geworfen. Alles war völlig auf den Kopf gestellt worden.
Mit geballten Fäusten fixierte ich die Wand mir gegenüber. Mein Blick verdüsterte sich mit jedem Herzschlag.
Was tat ich hier überhaupt noch? Ich hatte keinen Grund mehr mich verletzt und betrogen zu fühlen. Ich sollte mir irgendetwas zum Anziehen suchen und schleunigst zurück nach Boston fahren. Toma würde ich nichts erklären müssen, er wäre sicher einfach nur froh, dass ich wieder zurück war. Trotzdem rührte ich mich nicht. Keine vierundzwanzig Stunden war es her, dass ich meine Heimat verlassen hatte, doch es fühlte sich an, als wären bereits Wochen
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