Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Versuchung

Unsterbliche Versuchung

Titel: Unsterbliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
Vom Netzwerk:
dass du diesen Scheißkerl warten lassen willst?“
„Er ist kein Scheißkerl. Könntest du BITTE aufhören ihn ständig zu beleidigen?“
„Warum?“
„Weil ICH es sage.“
„Baby. Ich sagte doch gerade, du hast keine Befehlsgewalt über mich.“
Wütend und unglaublich menschlich stampfte ich mit dem Bein auf. Überrascht hob er beide Augenbrauen.
„Warum willst du in die Stadt“, wiederholte er die Frage. Dan streckte den Arm nach den Überresten meines Outfits aus. Meine verkrampfte Haltung entging ihm nicht. „Was ist so wichtig?“
„Das geht dich nichts an“, zischte ich. „Fahr mich einfach.“
Er schnalzte mit der Zunge und faltete den weißen, blutbefleckten Stoff auseinander. „Baby. Dieser Ton gefällt mir gar nicht.“
Dieser blöde Scheißkerl genoss sichtlich, dass er nun am längeren Hebel saß. Ohne den Wagen, mit seinem Spezialglas, das die UV-Strahlen auf ein Mindestmaß herausfilterte, wäre es blanker Selbstmord nach draußen zu gehen. Da ich nie gelernt hatte, ein Auto zu fahren, war ich auf Dan angewiesen. Aber ich würde ums Verrecken nicht auf die Knie fallen und ihn anbetteln.
„Du hast wohl die Kontrolle verloren“, murmelte er nachdenklich.
„Ich?“ Ich lachte übertrieben, fast schon hysterisch. Mir lief die Zeit davon. „Ich verliere nie die Kontrolle.“
Er grinste, diesmal besonders boshaft, reichte mir die Bluse und drehte sich zu dem kleinen weißen Wasserkocher um. „Möchtest du einen Kaffee?“ Er wandte mir seinen breiten, muskulösen Rücken zu und ich widerstand dem Drang, meine Fingernägel in sein Fleisch zu bohren und ihm die Haut zu zerkratzen. „Trinkst du ihn schwarz?“
„DU WEISST DASS ICH KEINE VERDERBLICHE NAHRUNG ZU MIR NEHME!“, schrie ich unbeherrscht. Betont langsam drehte er sich zu mir um. „Also keinen Kaffee?“ Er wartete, dann zuckte er mit den Schultern. „Auch gut. Dann bleibt mehr für mich übrig.“
Mit einem lauten Scheppern zerschellte die volle Kaffeetasse an der hässlichen Tapete. Mir war nicht bewusst, dass ich mich überhaupt bewegt hatte. „Da hat wohl schon wieder jemand die Kontrolle verloren.“ Seine spitze Bemerkung brachte mich zum Explodieren. Ich griff ihm hart ins Genick und zerrte ihn über den Flur ins große, gemütliche Wohnzimmer. Mit Leichtigkeit stieß ich ihn auf das Lammfell vor dem Kamin.
„Es wäre mir ein Vergnügen, deinen Arsch hiermit aufzuspießen.“ Lässig schwang ich den schwarzen Kaminhaken in der Luft, den ich aus dem Ständer neben dem Kamin gefischt hatte.
„Drohst du immer mit Schmerzen oder dem Tod, wenn etwas nicht so läuft, wie du es gerne hättest?“
Schulterzuckend strich ich mit den lackierten Fingernägeln über das Schmiedeeisen. „Du lässt mir gar keine Wahl.“ Fies grinsend piekste ich ihm in die Rippen. Ein kleiner Rußfleck blieb auf seiner Haut zurück. „Ich bin ein Vampir, Dan. Ich weiß wirklich nicht, wieso du auf die Idee kommst, du könntest deine sterblichen Spiele mit mir spielen.“
Er legte den Kopf in den Nacken und lachte. Erst leise, dann immer lauter, bis er sich kichernd am Boden krümmte. „Du hältst dich für einen von denen? Für einen wie Toma?“ Er wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Yen. Ehrlich! Wir wissen beide, dass du anders bist. Du bist der ungewöhnlichste Vampir, der mir je über den Weg gelaufen ist.“ Er rappelte sich langsam wieder auf und ignorierte den Haken in meiner Hand. „Während der Rest deiner Rasse herum vögelt wie die Weltmeister und jeden dahergelaufenen Menschen aussaugt, hockst du in deiner hübschen kleinen Villa oder gehst fleißig arbeiten. Du bist deinem Freund treu, der jeden Tag eine andere Schlampe flachlegt und hungerst lieber, bevor du dich an jemand anderem nährst.“
„Du übertreibst“, stieß ich wütend hervor.
„Glaubst du, ja? Wer fährt wohl ständig diese ausgezehrten Mädchen zurück in die Stadt, während du von einem Maklertermin zum nächsten rennst? Na? Wer?“
Jetzt erhob er sich ganz und bäumte sich mit plötzlich wutverzerrter Miene vor mir auf. „Wer, Yen? Sag mir wer wohl am besten weiß, was dein Freund treibt, wenn du nicht da bist. SAG ES MIR!“, polterte er los. Erschrocken zuckte ich zusammen und ließ meine potentielle Waffe fallen.
Gekränkt wirbelte ich herum. Er log! Toma betrog mich schon seit fünfzehn Jahren ab und an, aber jeden Tag? Das konnte unmöglich sein! Das würde Toma niemals machen, dafür liebte er mich zu sehr!
Dan griff nach meinem Handgelenk

Weitere Kostenlose Bücher