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Unsterbliche Versuchung

Unsterbliche Versuchung

Titel: Unsterbliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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und zerrte mich herum. „Wie naiv bist du eigentlich? Hast du wirklich geglaubt er würde dir irgendwann treu sein? Er? Der schon jedes gottverdammte Weib in Massachusetts in euer Bett geschleift hat? Glaubst du wirklich, dass euer Blutpakt ihm irgendetwas bedeutet? Dass DU ihm irgendetwas bedeutest? Er nutzt dich aus Yen, dich...“ So fest ich konnte schlug ich ihm ins Gesicht. Sein Kopf flog zur Seite, aber er blutete nicht. Alle Knochen waren noch heil. Die Wange schwoll nicht einmal einen Millimeter an. „Glaubst du wirklich, er liebt dich?“ Dan lachte, verhöhnte meine Dummheit ganz offen. Wieder holte ich aus. Er fing meine Faust einfach ab. Entgeistert erstarrte ich. „Glaubst du allen Ernstes dass er sich jemals ändern wird?“ Dan schwang seine Hand, mit der er meine Faust gefangen hielt, grob vor und zurück.
Nein. Ich hatte nie daran gezweifelt, dass Toma sich nicht ändern würde. Ich wusste es von dem Moment an, in dem er seine neu entdeckten Kräfte und seine unsterbliche Anziehung in den Clubs testete. Als die erste Sterbliche ihm willenlos auf der Tanzfläche zuflog, war ich mir sicher, dass ich es verbockt hatte. Toma würde nie wieder der sein, der er gewesen war, als wir uns zum ersten Mal trafen, der Toma, an den ich mein Herz verloren hatte. Doch aufgegeben hatte ich nie und ich würde es auch jetzt nicht. Kommentarlos riss ich mich von Dan los.
„Ich muss in die Stadt, wenn du also bitte den verdammten Wagen vorfahren würdest?“ Ich ließ ihn einfach stehen, lief in mein Zimmer. Wütend stapfte ich auf und ab, raufte mir die Haare und knirschte mit den Zähnen. Das Ganze dauert knapp zwanzig Sekunden, dann marschierte ich zu dem Himmelbett und öffnete eine der seidenen Schleifen, mit denen die Vorhänge zur Seite gebunden worden waren. Mit zitternden Fingern knotete ich sie unterhalb meines Busens fest und drapierte das Band. Ich warf einen kurzen Blick in den deckenhohen Spiegel im Badezimmer und verzog das Gesicht. Wenigstens würde mir keiner in Newport diesen Stilbruch übel nehmen, da ich glücklicherweise Niemanden persönlich kannte.
Mit aller Macht kämpfte ich die Tränen nieder und wühlte in der Handtasche nach dem sündhaft teuren Mascara, den mir Toma zu meinem Geburtstag geschenkt hatte. Ich schluchzte laut als ich mir die Wimpern tuschte. Dann atmete ich tief durch und rief mich zur Ordnung. Jetzt war einfach nicht die Zeit für irgendwelche emotionalen Ausbrüche. Meine bodenständige Existenz hing am seidenen Faden. Um den ganzen beschissenen Rest würde ich mich später kümmern.
Als ich die Treppen hinunter eilte, stand die Haustür einen Spalt breit offen. Der Motor des Mercedes brummte leise. Erleichtert sackte ich gegen die Wand neben der Treppe und brauchte einen Moment, um mich zu sammeln.

„Wohin?“, fragte Dan steif.
Ich machte mich auf dem Rücksitz ganz klein und versuchte der schmerzhaften Strahlung zu entkommen, die zwar in geringen Dosen, aber immer noch gefährlich stark durch die Seitenfenster drang.
„Reid´s Family Restaurant“, keuchte ich und kniff die Augen zu.
Es war hirnverbrannt in der Mittagssonne in einem für meinen Geschmack viel zu langsamen Auto herumzukurven.
Für die Strecke, die ich in der Nacht in kürzester Zeit gelaufen war, brauchten wir fast zehn Minuten. Dan parkte vor dem Restaurant.
„Du musst reingehen und dich umhören. Versuch herauszufinden … ob …“
Ein stechender Schmerz peitschte durch meinen Körper.
„Yen. Das ist doch verrückt!“, stieß Dan entsetzt hervor.
„Geh! Und finde heraus, ob man … zwei Männer vor dem Laden hier gefunden hat und wo man sie … wo sie … hingebracht wurden.“ Ich rutschte zwischen die Sitzreihen und krümmte mich hinter dem Fahrersitz zusammen. „GEH, VERDAMMT NOCHMAL.“
Dan sprang so schnell er konnte aus dem Wagen. Dabei fiel mir auf, dass er ein übergroßes weißes T-shirt trug. Wäre es eine weniger lebensbedrohliche Situation gewesen, hätte ich mich über ihn lustig gemacht. „Und beeil dich“, flüsterte ich schwach. Schnaufend krallte ich meine Finger in die Fußmatte und summte einen dieser schrägen Popsongs, den ich vor wenige Tagen im Büro gehört hatte. Unterdessen breiteten sich bestialische Schmerzen auf meinem Rücken und den Armen aus. Unsicher öffnete ich die Augen und begutachtete meine Haut, sie war leicht gerötet und fühlte sich jetzt schon an, als stünde ich in Flammen. Oh Gott, wie würde es dann erst sein, sich direkt der Sonne

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