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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Retter
musterte. Was sie wohl sah? Ob er lächelte? Die Stirn runzelte? Violet wünschte,
er würde etwas sagen, damit sie seine Stimmung beurteilen konnte.
    »Danke,
dass Sie unsere Violet gerettet haben, Sir«, sagte Sarah. Violet hörte das
Lächeln in ihrer Stimme, nahm ihre unmerklich veränderte Körperhaltung wahr.
Flirtete sie mit ihm? Möglich. Er war schließlich wohlhabend. So viel konnte Violet
erkennen, ohne ihn zu sehen. Der selbst- bewusste Klang seiner Stimme, der
teure Stoff seiner Jacke, das weiche Leder seiner Stiefel... was zum Teufel war
bloß los mit ihr?
    Violet
war plötzlich zornig auf sich selbst. Da schwärmte sie von einem Mann, von dem
sie so gut wie nichts wusste. Er brachte sie ganz durcheinander. Und sie konnte
sich keine Ablenkungen leisten, jetzt weniger denn je.
    »Ich
versichere Ihnen, es war mir ein Vergnügen«, sagte er mit tiefer,
wohlklingender Stimme, und Violet wurde noch zorniger. Sarah kicherte.
    Das
war zu viel.
    »Vielen
Dank für Ihre Hilfe, Sir, aber ich hoffe, Sie entschuldigen uns jetzt. Sarah
und ich haben sehr viel zu tun.«
    »Wa-«
    »Auf
Wiedersehen«, schnitt Violet Sarah zum dritten Mal an diesem Abend das Wort ab.
Sie hoffte, ihre Freundin würde den Mund halten, damit sich der Mann aus dem
Staub machte.
    Doch
dann fühlte sie, wie er näher trat, und zu ihrem Entsetzen hob er ihre Hand an
seine Lippen. Violet spürte seinen warmen Atem auf ihrem Handgelenk und musste
an sich halten, um nicht zu erschauern. Wieder flackerte diese ungezügelte,
wilde Leidenschaft in ihr auf, und es beunruhigte sie, wie leicht es ihm fiel,
sie hervorzurufen.
    »Ja,
bis wir uns wiedersehen.«
    Er
ließ ihre Hand los, und Violet verbarg sie in den Falten ihres Rocks.
Allerdings bekam sie leider keine Gelegenheit mehr, ihm zu sagen, dass es
keineswegs zu einem Wiedersehen kommen würde. Er hatte bereits kehrtgemacht und
schloss nun leise die Tür hinter sich.
    »Was
sollte das denn?«, fragte Sarah einen Moment später.
    »Ich
habe nicht den leisesten Schimmer«, antwortete Violet ehrlich.
     

6.
Kapitel
     
    Das
sollte für einen Monat reichen«, sagte Patrick und drückte dem wartenden Vampir
ein Päckchen in die Hand, das mehrere Phiolen Blut enthielt. »Falls etwas
Unvorhergesehenes eintreten sollte, kannst du dir mehr holen.«
    Robert
Larson nickte. »Danke, Clanführer. Und was soll ich in der anderen Sache
unternehmen?«
    Patrick
trat hinter seinen Eichenholzschreibtisch und setzte sich. Er hatte viel von
diesem Abraham Stoker gehört. Eine interessante Persönlichkeit. Stoker hatte
Schlüsse über ihre Rasse gezogen, die niemandem zuvor in den Sinn gekommen
waren. Und nun stellte er Fragen... zu viele Fragen.
    »Was
Stoker betrifft, unternimm nichts«, bestimmte Patrick nach einigem Überlegen.
Er lehnte sich in seinem Ledersessel zurück und betrachtete den vor ihm
stehenden Jüngling.
    »Aber...
ich möchte dir nicht widersprechen, Clanführer, aber Stoker füttert die
Londoner Oberschicht mit Geschichten über Vampire. Sollten wir nicht lieber
sein Gedächtnis löschen?«
    Unter
normalen Umständen wäre Patrick tatsächlich über die Dreistigkeit des jungen
Vampirs verärgert gewesen, aber er war heute in besonders guter Stimmung. Violet. Immer wieder musste er an sie denken. Was
für ein außergewöhnliches Wesen. Er sah sie vor sich, wie sie in der Mitte der
mit Heu bestreuten Manege stand und ungerührt weiterspielte, während sich ihr
ein wilder Löwe näherte. Und mit welcher Grazie sie ihr Instrument beherrschte!
Sie war gekleidet wie eine Zigeunerin, und dennoch besaß sie die Haltung einer
Königin. Und so viel Leidenschaft... ihr Kuss hatte ihm schier den Atem
geraubt. Wer hätte gedacht, dass Lippen so süß schmecken, dass ein Stöhnen so
erregen konnte?
    Was
ihn jedoch mehr verwirrte als ihr Kuss, war ihre Reaktion beim Eintreten des
anderen Mädchens. Die Frau, die sich so leidenschaftlich in seine Arme geworfen
hatte, hatte sich schlagartig in eine zimperliche Jungfer verwandelt. Er
begriff diesen Wandel zwar nicht, fand ihn aber äußerst faszinierend. Sie war
ihm ein Rätsel, und er hatte das Gefühl, dass ihm dessen Lösung viel Vergnügen
bereiten würde.
    Patrick
gab sich einen Ruck und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Robert.
    »So
jung du auch bist, Robert, hast du sicher dennoch von den Verfolgungen gehört,
dem Zeitalter der Vampirjäger?« Eine rein rhetorische Frage. Jeder Vampir
wusste von dieser schrecklichen Zeit, als Vampire von

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