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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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den Menschen gejagt und
ermordet worden waren, weil diese ihre bloße Existenz als eine Bedrohung
empfanden.
    »Ja,
Clanführer«, bestätigte der Jüngling.
    »Dann
wirst du ja auch wissen, was unternommen wurde, damit so etwas nie wieder
geschieht.«
    Robert
trat verlegen von einem Fuß auf den anderen.
    »Die
Clanführer jener Zeit gaben den Befehl, den Menschen Unwahrheiten über uns zu
erzählen.«
    »Genau.
Verrückte Geschichten, die dafür sorgten, dass die Existenz von Vampiren zu
einem bloßen Mythos wurde. Vampire wurden zu fliegenden Wesen, Gestaltwandlern,
die sich vor Kreuz, Weihwasser und Knoblauch fürchten.«
    »Und
die sich vor der Sonne verstecken müssen«, fügte Robert verächtlich hinzu.
    »Ja.
Und diese Geschichten, diese Unwahrheiten sind der Grund dafür, warum wir heute
friedlich unter den Menschen leben können, und nicht einmal unser Nachbar uns
als das erkennt, was wir wirklich sind.« Patrick erhob sich und wandte sich zu
dem großen Erkerfenster um, von dem aus man auf die Park Lane hinausblicken
konnte. »Wir werden Abraham Stoker nicht nur in Frieden lassen, wir werden ihm
außerdem alle möglichen Mythen über uns erzählen. Dann kann er sein Buch oder
sein Bühnenstück ruhig schreiben. Wenn nötig, werde ich sogar höchstpersönlich
dafür sorgen, dass es veröffentlicht wird.«
    »Sie
sind alle Dummköpfe, diese Menschen, so leicht zu manipulieren!«, schnaubte
Robert.
    Patrick
runzelte die Stirn und blickte einer vorbeifahrenden Kutsche nach. Viele
Vampire teilten Roberts Meinung. Vor allem die jüngeren unter ihnen vergaßen
leicht, dass Mensch und Vampir einst Brüder waren, eine einzige Spezies, die im
Laufe der Evolution verschiedene Wege eingeschlagen hatte.
    »Du
kannst gehen. Und, Robert... unterschätze unsere Brüder nicht. Das wäre töricht
und kurzsichtig.«
    Robert
verbeugte sich. »Jawohl, Clanführer.« Und damit ging er.
    Patrick
räumte zufrieden seinen Schreibtisch auf. Für heute war die Arbeit erledigt. Er
schlüpfte in seine Jacke und verließ das Haus.
    Während
er durch die kopfsteingepflasterten Straßen schritt, warf er einen Blick zum
Himmel. Eine graulila Wolkendecke hing drückend über der Stadt, und es sah nach
Regen aus. An Tagen wie diesen vermisste er seine schottische Heimat ganz
besonders. In Schottland waren nachts immer die Sterne zu sehen. So aufregend,
so betörend London auch sein mochte, Ruß und Smog verhinderten, dass man den
Nachthimmel sah, und vom Anblick der Sterne konnte man nur noch träumen.
    Als
Patrick ein altes Haus mit einer schiefen kleinen Tür erreicht hatte, klopfte
er an.
     
    NAME, ertönte es so klar, als habe
jemand laut gesprochen.
     
    PATRICK BRUCE.
     
    Die
Tür öffnete sich sogleich, und der Pförtner machte eine tiefe Verbeugung.
    »Herzlich
willkommen, Clanführer.«
    Patrick
nickte grüßend und betrat die schummrig beleuchtete Diele. Stimmen und
Geigenspiel drangen vom Ende eines schmalen Gangs zu ihm. Schöne Musik, aber
nicht so betörend wie Violets Spiel.
    Violet. Schon wieder musste er an sie denken. Er hatte den
ganzen Tag über an sie gedacht.
    Patrick
betrat einen großen Raum mit hoher Decke, in dem zahlreiche Sofas standen,
dazwischen vereinzelt kleine Tische und Stühle. Die Mitte des Raums wurde von
einem riesigen Diwan dominiert, auf dem sich bereits mehrere
unternehmungslustige Pärchen die Glieder verrenkten.
    Patrick
erblickte Ismail an der Bar, und er ging sofort zu ihm. Der Club war, obwohl
der Abend kaum angebrochen war, bereits gut besucht, und die Stimmung war
erstaunlich lasziv.
    »Bisschen
früh für diese Art von Aktivität, findest du nicht?«, begrüßte Patrick seinen
Freund und nahm auf einem Barhocker neben ihm Platz.
    »Froschblut«,
erklärte Ismail.
    Patrick
hob erstaunt die Braue und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Auf dem
Diwan räkelten sich vier Blondinen in hauchdünnen schwarzen Kleidern, die rein
gar nichts mehr der Phantasie überließen, die Augen geschlossen, die Lippen
einladend geöffnet. Die Blicke mehrerer Männer waren gierig auf sie gerichtet.
    »Das
erklärt natürlich die, ahm, fortgeschrittene Stimmung«, nickte Patrick.
Froschblut hatte eine eigenartige Wirkung auf Vampire, es steigerte den
sexuellen Drang und schärfte die Sinne mehr als jede andere Substanz. Bis auf
Menschenblut natürlich, das den zivilisiertesten Vampir in ein wildes Tier
verwandeln konnte. »Vielleicht sollten wir uns auch ein Gläschen genehmigen?«
    Ismail
warf seinem

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