Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
Vom Netzwerk:
nicht.«
    »Klingt,
als hättest du endlich jemanden gefunden, der dich in Atem hält, mein Freund.«
    Patrick
verdrehte die Augen über Ismails selbstzufriedenen Gesichtsausdruck.
    »Ich
weiß, was dir dein romantisches Gehirn einzuflüstern versucht, aber du irrst
dich. Sie verwirrt mich, das ist alles. Das gibt sich wieder, sobald ich sie
besser verstehe.«
    Der
Osmane lachte. Er beugte sich vor und sagte leise : »Freut mich für dich,
Highlander. Aber vielleicht begreifst du ja jetzt, wie vorsichtig man mit
seinen Wünschen sein sollte. Du hast dir Komplikationen gewünscht, und die hast
du gekriegt.«
    Patrick
schnitt eine Grimasse. Die Lichter gingen aus, und der Vorhang hob sich zum
nächsten Akt. Komplikationen, die hatte er jetzt allerdings! Er begehrte eine
Frau, die, da war er sich sicher, ihn ebenso begehrte. Und doch konnte er sie
anscheinend nicht haben.
    Warum?
    Du fängst an, mich zu
sehr abzulenken ... Das hatte sie
gesagt. Aber was meinte sie damit? Wovon lenkte er sie ab? Und wo steckte sie,
verdammt noch mal?
    Da entstand
Bewegung in der fernen Loge: Violet tauchte auf, Daniel an ihrer Seite. Patrick
lehnte sich erleichtert zurück.

16.
Kapitel
     
    Es stank nach Bier, Schweiß und Erbrochenem. Ihr
Gesicht war in der Hitze der übervollen Taverne gerötet.
    »Bring die Kleine hierher, Fanny.«
    Violet drückte sich noch tiefer in ›ihre‹ Ecke. Wie
lange war sie eigentlich schon hier? Sie hatte jemand sagen hören, dass heute
Weihnachten war. Wenn das stimmte, dann war sie schon seit über zwei Jahren
hier.
    »Lass sie in Ruhe, David.«
    Jemand trat ihr ans Bein, und sie zog die Knie unters
Kinn, machte sich so klein wie möglich. Der Stiefel trat erneut zu. Diesmal
traf er ihren Fuß, was nicht ganz so wehtat. Dennoch tastete sie zitternd unter
ihren Rock, dorthin, wo sie das Küchenmesser versteckt hatte. Sie achtete
darauf, dass es nicht zu sehen war, denn Fanny hielt sich im Schankraum auf. Sie
würde Prügel kriegen, wenn sie noch mal dabei erwischt wurde, wie sie einen
Gast mit dem Messer abwehrte.
    Aber Prügel waren immer noch besser, als sich von
irgendwelchen Betrunkenen betatschen zu lassen. Außer natürlich, Fanny
beschloss, ihr nichts mehr zu essen zu geben. Hungern war am allerschlimmsten.
    »Bist'n hübsches kleines Ding«, lallte eine nach
Whisky und Fleischpastete stinkende Stimme. Violet drehte sich der Magen um.
Sie umklammerte panisch ihr Messer...
    Violet
schreckte aus dem Schlaf hoch. Sie tastete nach ihren Augen, zwang sich, nicht
zu weinen. Das hatte sie sich vor langem geschworen: Nicht mehr zu weinen.
    Sie
schlang die Arme um ihr dünnes Unterhemd und wiegte sich vor und zurück, so wie
die alte Köchin sie früher manchmal in den Armen gewiegt hatte. Der Gedanke an
die gütige alte Frau beruhigte sie ein wenig, und ihr Zittern ließ nach.
    Die
Albträume waren nichts Neues, aber sie häuften sich, seit sie in London
eingetroffen war. Vielleicht deshalb, weil sie ihrem Ziel so nahe war.
    Ismail.
    Beim
Gedanken an ihn hielt es sie nicht länger im Bett. Sie sprang auf und schlüpfte
rasch in einen schlichten langen Rock und in eine Bluse. Kein Zögern mehr. Der
Abend in der Oper hatte ihr die Augen geöffnet. Beinahe hätte sie sich von
Patrick von ihren Zielen abbringen lassen. Aber damit war jetzt Schluss. Seit
jenem Abend waren fünf Tage vergangen, und sie hatte ein paar Fortschritte
gemacht.
    Violet
trat aus dem Wohnwagen und atmete die kalte Morgenluft ein. Es wurde jetzt von
Tag zu Tag kälter. Bald würde es schneien über London. Sie konnte es riechen.
    Violet
ging an den anderen Wohnwagen vorbei, passierte die Löwenkäfige und blieb
schließlich vor Grahams kleinem Zelt, das er als Büro benutzte, stehen.
    »Graham?«,
rief sie. Sie wusste, dass er um diese Zeit schon auf sein würde. Er und seine
Frau waren Frühaufsteher. Er kümmerte sich dann um die Bücher, und sie
kontrollierte die Vorräte für Menschen und Tiere.
    »Herein.«
    Violet
betrat das Zelt. Der Geruch von Carlo, dem Jongleur, hing noch in der Luft. Was
er wohl von Graham gewollt hatte? Sie trat zu dem Alten, der hinter einem
wackeligen Tisch saß.
    »Ich
brauche meinen Lohn, Graham.«
    »Gut.«
Violet hörte Papiergeraschel und wie eine Schublade geöffnet wurde. »Wie viel
brauchst du?«
    »Alles.«
    Stille.
Dann wurde eine Schublade zugeschoben und eine andere geöffnet.
    »Du
willst uns doch nicht verlassen?« Graham drückte ihr eine Rolle Scheine in die
Hand. Violet wusste nicht, wie

Weitere Kostenlose Bücher