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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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eine schöne Frauenstimme mischte sich
darunter. Violet bekam eine Gänsehaut.
    So
herrliche, so traurige Töne. Violet war sich sicher, dass die Frau wusste, was
Leid bedeutete.
    Ihre
Gedanken wanderten zu Patrick zurück, während sie sich von der Frauenstimme
verzaubern ließ. Die Tatsache, dass er sie einfach fallengelassen hatte...
schmerzte ein wenig, das ließ sich nicht bestreiten, aber es war besser so. Er
war eine Ablenkung, die sie nicht gebrauchen konnte, und wenn sie noch so
angenehm war. Nein, sie hielt es nicht für ratsam, ihn wiederzusehen. Er lenkte
sie bloß von ihren Zielen ab. Und Violet kannte nur ein Ziel, seit die Köchin
sie im Wald ausgesetzt und ihr befohlen hatte, um ihr Leben zu rennen.
    Sie
wollte den Mörder ihres Vaters finden und zur Rechenschaft ziehen.
    Ihre
Besessenheit von der Suche nach dem Mörder hatte ihr durch die schweren Zeiten
geholfen, hatte ihr geholfen, zu überleben, nicht aufzugeben. Sie würde ihn
finden und töten. Und dafür wahrscheinlich hängen. Aber das war ihr egal. Sie
fürchtete den Tod nicht. Er konnte nicht schlimmer sein als das Leben, das sie
hinter sich hatte.
    Nein,
es hatte keinen Zweck, eine Affäre zu beginnen, besonders nicht mit einem Mann,
den sie so mochte. Der einzige Luxus, den sie sich erlauben würde, war die
Freundschaft mit Angelica und Mikhail.
    »Hallo,
ihr Lieben, da bin ich wieder«, sagte Mikhail, der zu Beginn der Pause
pünktlich wieder auftauchte. Das Publikum applaudierte noch.
    »Ach,
ist schon Pause?«, fragte Angelica überrascht. »Und wo hast du die ganze Zeit
gesteckt?«
    Violet
dagegen war rastlos; ihre Grübeleien hatten sie beunruhigt. »Entschuldigt mich
bitte. Ich möchte mir ein wenig die Beine vertreten.«
    »Natürlich,
Violet. Aber du kannst nicht allein gehen. Nimm Daniel mit. Ich habe noch ein
Hühnchen mit meinem Bruder zu rupfen.«
    Violet
hätte zu gerne widersprochen - sie hatte keine Lust, Daniel mitzuschleppen -,
gab aber nach, weil sie das Gefühl hatte, dass Angelica mit ihrem Bruder allein
sein wollte.
    Daniel
führte sie ins Gedränge hinaus. Es roch erstickend nach Gesichtspuder, Rouge
und französischen Parfüms. Violet merkte, wie ihr übel wurde.
    »Hätten
Sie etwas dagegen, wenn wir zu einem offenen Fenster gingen, Daniel?«
    »Selbstverständlich
nicht. Hier entlang, Lady Violine.« Daniel hakte sie bei sich unter und führte
sie durchs Foyer. Violet ärgerte sich über seine vertrauliche Art, sagte aber
nichts. Sie würde ihn bald zur Rede stellen müssen, bevor er sich noch mehr
herausnehmen konnte, doch im Moment brauchte sie dringend frische Luft.
    Die
betäubenden Gerüche hinter sich lassend, erreichten sie ein offen stehendes
Fenster. Violet wollte gerade erleichtert aufseufzen, als ihr ein allzu
vertrauter Geruch in die Nase stieg.
    Verdammt!
Wo sie doch gerade beschlossen hatte, ihn nicht wiederzusehen!
    »Daniel.«
Patricks Stimme strich wie Samt über ihre Haut.
    »Mylord«,
erwiderte Daniel steif. Violet fragte sich, wieso ihr Begleiter Patrick nicht
zu mögen schien, ihm aber dennoch mehr Ehrerbietung erwies, als nötig gewesen
wäre. Immerhin besaßen beide Männer denselben Titel. Und doch redete Patrick
den anderen mit Vornamen an.
    »Wo
ist die Prinzessin?«
    Ach,
er wollte sie also ignorieren, was? Nun, das war Violet nur recht.
    »In
ihrer Loge, zusammen mit ihrem Bruder.«
    Violet
sagte rasch zu Daniel: »Bitte lassen Sie sich von mir nicht aufhalten. Ich will
ein wenig herumgehen.«
    »Und
dort solltest auch du sein«, sagte Patrick, als ob er sie überhaupt nicht
gehört hätte. Violet redete nie viel, sie zog es vor, anderen zuzuhören, und
war es gewöhnt, ignoriert zu werden. Doch das war das erste Mal, dass sie gegen
ihren Willen ignoriert wurde.
    »Wie
Ihr wünscht, Mylord.«
    Violet
hörte Daniel gehen. Was ging da vor? Welche Macht hatte Patrick über Daniel?
    »Hast
du genug Zeit gehabt?«
    Damit
war sie gemeint, da war Violet sich sicher. Er war ihr jetzt ganz nahe, und
sein Blick lähmte sie, obwohl sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Sie hatte
nicht vor, sich auf ein Gespräch mit ihm einzulassen, das wäre höchst unklug
gewesen. Aber wovon sprach er, verdammt noch mal?
    Ihre
Neugier siegte.
    »Zeit
wofür?«
    Er
trat noch einen Schritt näher. Violet spürte trotz der vielen Menschen die
Wärme seines Körpers. Warum hatte sie so etwas noch nie zuvor gefühlt? Hatte
sie sich vor anderen Männern abgeschottet, oder was war an diesem hier

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