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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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eigene.«
    Violet
wandte sich dem Eintretenden zu. Er roch nach Meer und nach etwas anderem,
Honig vielleicht und nach einer ihr unbekannten Blüte. Sie schnupperte. Sein
Atem roch ganz leicht nach Blut. Ein Bluttrinker also.
    Patrick
seufzte, dann hörte Violet ihn zu ihrer Überraschung lachen.
    »Dein
Timing ist miserabel, mein Freund.«
    Da
war Violet ganz anderer Meinung. »Im Gegenteil, Sir. Ich wollte gerade gehen.«
    Und
bevor einer der Männer noch etwas sagen konnte, war sie verschwunden.
    »Das
ist das zweite Mal in einem Monat, dass ich Zeuge werde, wie eine Frau vor dir
davonläuft, Highlander. Du hast offenbar dein Talent eingebüßt.«
    Patrick
warf seinem Freund einen finsteren Blick zu, dann schaute er zu den Vorhängen,
durch die Violet entflohen war.
    »Ich
begreife sie einfach nicht, Ismail.«
    »Ah!«
Ismail setzte sich und bedeutete Patrick, dasselbe zu tun. »Sie ist anders als
andere.«
    »Um
es gelinde auszudrücken.« Das hörte sich frustrierter an, als beabsichtigt. Was
war das nur mit dieser Frau?
    Patrick
setzte sich und warf einen Blick in den Saal. Angelicas Loge befand sich auf
der anderen Seite, aber seine Vampiraugen waren scharf. Dort saß die
Prinzessin, neben ihrem Bruder und Daniel, aber Violet war nirgends zu sehen.
    Besorgt
fragte er sich, ob sie wohl zu Angelicas Loge zurückfinden würde. Er hatte sie
schließlich in eine ganz andere Richtung geführt. Sie könnte die Orientierung
verlieren ...
    »Patrick?«
    »Einen
Moment.« Patrick zog eine Grimasse und konzentrierte sich auf Daniel. Es
widerstrebte ihm, den Kerl auf die Suche nach Violet zu schicken, aber er
bezweifelte, dass Violet seine eigene Hilfe begrüßt hätte.
    Sie
war aufgebracht gewesen, erinnerte er sich mit Unbehagen.
    DANIEL!
    CLANFÜHRER?, antwortete der jüngere Vampir erschrocken. Patrick
wunderte sich nicht. Jeder wusste, wie ungern er sich auf telepathische Weise
verständigte.
    KÜMMERE DICH UM
LADY VIOLINE. ICH WEISS NICHT, OB SIE DEN WEG ZURÜCK ZUR LOGE ALLEIN FINDET.
    JAWOHL,
CLANFÜHRER.
    »Mit
wem hast du gesprochen?«, fragte Ismail neugierig.
    »Mit
Daniel. Ich habe ihm befohlen, Violet zu suchen. Vielleicht findet sie nicht zu
ihrer Loge zurück.«
    »So
groß ist das Opernhaus nun auch wieder nicht, Highlander.«
    Patrick
verriet Violets sorgfältig gehütetes Geheimnis nur ungern, aber Ismail war sein
bester Freund und würde gewiss nichts weitererzählen.
    »Sie
ist blind.«
    Ismail
betrachtete ihn, als wäre er vollkommen schwachsinnig.
    »Im
Ernst!«
    Der
große Osmane schnaubte. »Ja, ich weiß. Ich weiß es, seit ich sie zum ersten Mal
gesehen habe. Aber ich verstehe deine Sorge nicht, Highlander.«
    »Was?
Du weißt es?«, entfuhr es Patrick viel zu laut. Leiser fügte er hinzu: »Dir ist
doch wohl klar, dass es sonst keiner zu merken scheint.«
    Nun
war es an Ismail, eine überraschte Miene zu ziehen. Dann lachte er leise.
    »Schön
für sie! Sie ist sogar noch besser, als ich ihr zugetraut hätte.«
    Patrick
trommelte gereizt auf seine Stuhllehne. Sein Blick glitt wiederholt beunruhigt zur
gegenüberliegenden Loge.
    »Das
musst du mir schon erklären. Und beeil dich, Türke, mir reißt langsam der
Geduldsfaden.«
    Ismail
hob seine fein geschwungene aristokratische Braue, ließ sich dann jedoch zu
einer Erklärung herab. »Ich war nach unserem ersten Besuch im Zirkus noch
mehrmals dort, um Lady Violine...«
    »Violet«,
unterbrach Patrick.
    »Verzeih,
um Violet spielen zu hören. Etwas an ihrem
Spiel lässt mich einfach nicht los...«
    Patrick
nickte. Ihm ging es ebenso.
    Ismail
fuhr fort: »Dabei sind mir die Anzeichen natürlich aufgefallen: der lauschend
geneigte Kopf, die zitternden Nasenflügel. Ich habe einen Freund in Istanbul,
der ebenfalls blind ist. Er macht dieselben Bewegungen. Auch er orientiert sich
nach seiner Nase.«
    Dann
hatte er also recht gehabt, dachte Patrick. Violet ließ sich von ihrem
Geruchssinn leiten.
    »Aber
ich muss zugeben, deine Violet hat den schärfsten Geruchssinn, der mir je
untergekommen ist. Wie sie sich bewegt, so natürlich und furchtlos... mein
Freund schafft das nicht, nicht einmal in seinen eigenen vier Wänden, die er
doch kennt wie seine Westentasche.«
    Als
Patrick dies hörte, fragte er sich unwillkürlich dasselbe. Er musste an ihre
Bemerkung über den Kirschbaum vor seinem Haus denken. Ein weiterer Blick zur
anderen Loge verriet ihm, dass ihr Platz noch immer leer war.
    »Ich
mache mir Sorgen um sie. Und das gefällt mir gar

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