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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Orchideen
zeigen. Komm.«

23.
Kapitel
     
    Der
Matrose taumelte aus dem Wirtshaus und verschwand wankend in einer der
zahlreichen kleinen Gassen und Gässchen, die das Hafenviertel durchzogen.
Fluchend machte er sich auf den Rückweg zur Bonny
Beauty.
    Er
hatte sich eigentlich eine Frau suchen wollen, bevor er zu seinem Schiff
zurückkehrte, aber die verdammten Huren waren alle schon vergeben gewesen! Ein
verfluchtes Pech.
    Das
Geräusch von Schritten ließ ihn innehalten. Mit verengten Augen spähte er in
den Nebel, der so oft über dem Themseufer lag. Er konnte zwar nicht viel sehen,
aber er war fast sicher, dass es die Schritte einer Frau waren.
    Vielleicht
hatte er ja heute Nacht doch noch Glück! Ein zahnloses Lächeln breitete sich
auf seinem Gesicht aus.
    »He,
Schätzchen, wie wär's mit 'ner Nummer? Ich hab die Münzen dafür, keine Sorge!«,
rief er ihr entgegen. Und gut sah sie auch noch aus! Lange, schwarze Haare und
ein Paar hübscher Titten.
    Die
Frau sagte nichts, kam aber weiter auf ihn zu, was der Matrose als gutes
Zeichen auffasste. Er würde jetzt zwar kein Zimmer mehr bekommen, aber sie
könnten sich ja eine nette kleine, abgeschiedene Gasse suchen, wenn sie nichts
dagegen hatte.
    »Also,
was sagst du, Schätzchen?«, fragte er sie, als sie nur noch wenige Meter von ihm entfernt war.
    »Ich sage, hoffentlich schmeckst du besser, als du aus siehst«, bemerkte sie naserümpfend. Der Matrose stutzte. Was meinte sie damit? Sein
wattiges Hirn konnte keinen Sinn in ihren Worten finden.
    »Hat
dir denn niemand beigebracht, dass man nicht mit dem Essen spielt?«, ertönte
eine männliche Stimme hinter dem Rücken des Matrosen.
    Der
Seemann fuhr erschrocken herum. Wie hatte sich der Kerl so schnell und so
lautlos an ihn ranschleichen können?
    »Müssen
wir ihn wirklich zum Haus bringen? Können wir ihn nicht gleich hier töten und
für uns behalten?«, beschwerte sich die Frau hinter ihm.
    Der
Matrose erschrak. Sein benebeltes Hirn lichtete sich ein wenig. Genug, um das
Schrillen seiner inneren Alarmglocken zu hören.
    »Hör
zu, Schätzchen, ich wollte dich nicht beleidigen«, versicherte er und griff
gleichzeitig in seinen Stiefel, wo sein Dolch steckte.
    Der
Mann zog ein gelangweiltes Gesicht. Kein gutes Zeichen, dachte der Matrose. Ob
die beiden bewaffnet waren?
    »Du
weißt, dass wir vorsichtig sein müssen. Die Clanführer dürfen noch nichts
merken«, sagte der Mann.
    Der
Matrose riss seinen Dolch heraus und richtete ihn drohend auf den Mann. Er
hatte sich zur Seite gewandt, um beide, den Mann und die Frau im Auge behalten
zu können. »Ich schlachte euch ab wie zwei Schweine, wenn ihr mich nicht in
Ruhe lasst!«, brüllte er. Panisch blickte er sich nach dem Wirtshaus um, das er
verlassen hatte. Verdammte Erbsensuppe, er konnte nichts sehen!
    »Da
irrst du dich, Schätzchen«, gurrte die Frau.
Lächelnd kam sie näher. Etwas stimmte nicht mit ihrem Lächeln - ihre Schneidezähne,
sie waren irgendwie zu lang... »Nicht wir werden geschlachtet, sondern du.«
    Der
Matrose wich erschrocken zurück. Sekunden später erklang ein schriller Schrei,
dann wurde es wieder still.
     

24. Kapitel
     
    Dein Vater war ein
wundervoller Mann, und er hätte dich sicher sehr geliebt.« Lady D. tat ein paar
Teelöffel eines weißen Pulvers in die mit Wasser gefüllte Schüssel. »Wenn er
nicht gestorben wäre.«
    Violet stockte der Atem. Ihr
Glücksgefühl war wie fortgeblasen. Sie hatte ihren Vater zwar noch nie gesehen,
aber sie hatte dennoch eine ganz genaue Vorstellung von ihm. Er war groß und
stark, und er liebte Violet... und nun sollte er auf einmal tot sein.
    »Wie ... wie ist er denn
ge-gestorben, M-Mutter?«
    Lady D. rührte nachdenklich
das mit dem Pulver versetzte Wasser um. Dann hob sie ihren Blick. In ihren
Augen loderte glühender Hass. »Er wurde von einem Mann namens Ismail getötet.
Aber er wird dafür büßen! Und du auch, du dreckige kleine Schnüfflerin! Mir
nachzuspionieren! Dachtest du etwa, du würdest ungestraft davonkommen ?!«
    Violet sprang erschrocken
vom Stuhl, aber Lady D. war schneller. Sie packte das Mädchen bei den Haaren
und tauchte ihren Kopf in die Schüssel. Es brannte! Das Wasser verbrannte ihre
Augen! Violet wehrte sich vergeblich. Bess schlug scheppernd auf dem Boden auf,
während sie versuchte, die Fingernägel in die Hände ihrer Mutter zu schlagen.
    »Du widerliches kleines
Dreckstück!« Lady D. drückte wutentbrannt das Gesicht der Kleinen noch tiefer
unter Wasser.

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