Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12
hatte.
Aber es wäre schön, eins für das Dinner mit Patrick zu haben ... Moment mal.
Was dachte sie sich eigentlich? Sie hatte Wichtigeres zu tun! Doch sie konnte
im Moment oh nehin nichts in Bezug auf Ismail
unternehmen. Sie hatte erfahren, dass er verreist
war und erst zum Ball des Herzogs von Neville wieder zurück sein würde.
Warum
sollte sie sich also nicht einen schönen Tag machen?
»Violet,
wenn ich du wäre, ich würde lieber gleich nachgeben«, flüsterte Mikhail ihr zu,
»glaub mir, du wirst so oder so mit uns kommen.«
Angelica
zog Violet zur Tür. »Komm schon. Mein Bruder ist zwar im Allgemeinen nicht
besonders helle, aber manchmal hat sogar er einen lichten Moment.«
25.
Kapitel
Patrick
schlenderte zufrieden in sein Arbeitszimmer. Er hatte den Vormittag mit
Vorbereitungen zur Geburt von Margarets Kind verbracht, die zwar erst in ein,
zwei Wochen anstand, aber er ließ die Dinge nur ungern bis zum letzten Moment
liegen. Nicht einmal Mrs. Devons Mitteilung, Violet sei mit den Belanows zum
Einkaufen gefahren, konnte seine gute Laune dämpfen. Sicher, er hätte sich
gefreut, wenn Violet bei seiner Rückkehr hier gewesen wäre, aber er wusste,
dass sie bald wieder da sein würde.
Patrick
nahm den ersten der zwei Briefe zur Hand, die ihn auf seinem Schreibtisch erwarteten,
und öffnete ihn. Es war eine Nachricht von Alexander. Er wurde noch im
Ostclan-Territorium aufgehalten. Patrick nahm den zweiten Brief zur Hand, ein
Schreiben von seinem Anwalt. Er hatte ihn erst zur Hälfte durchgelesen, als es
an der Tür klopfte.
»Ja?«
»Tut
mir leid, Mylord, aber da ist ein Eilbote. Er sagt, es wäre dringend«, sagte
Mrs. Devon durch den Türspalt.
»Danke,
Mrs. Devon, schicken Sie ihn rein.«
Violet
schritt lächelnd die Stufen zu Patricks Haus hinauf. Das blaue Tüllkleid, das
sie in einer Schachtel unter ihrem Arm trug, hatte sich wundervoll auf ihrer
Haut angefühlt. Und Angelica hatte ihr
versichert, dass es ihr ebenso wundervoll stand.
Ob
es Patrick gefallen würde?
Sie
konnte es kaum abwarten, das herauszufinden. Sich so über ein Kleid zu freuen,
war ganz untypisch für Violet, mehr auf Sarahs Linie. Sie musste zugeben, dass
sie die junge Frau jetzt besser verstand als zuvor.
»Violet?«
Violet
fuhr erschrocken zusammen. Ein kurzer Atemzug verriet ihr, dass es der alte
Graham war. Normalerweise ließ sie sich nicht derart überraschen. Nicht, seit
ihr die Seherin beigebracht hatte, ihre Nase zu benutzen. Sie war mit ihren
Gedanken ganz woanders gewesen. Es war gefährlich, sich so ablenken zu lassen.
»Oh,
hallo Graham, wie geht's?«
»Danke,
gut, Violet, uns geht's gut.« Etwas raschelte, und Violet zog erneut die Luft
ein. Graham hatte etwas in der Hand. Es roch nach Rauch, Haarwachs, Schweiß,
Heu und Zirkustieren. Nur Stoff saugte Gerüche derart stark auf. Graham hatte
seinen Hut abgesetzt.
»Freut
mich, das zu hören«, sagte Violet lächelnd. Schweigend wartete sie darauf, dass
der Alte ihr mitteilte, warum er gekommen war.
»Ich
weiß, ich hätte nicht herkommen sollen, aber ich wollte dich fragen, ob du
vielleicht heute Abend auftreten könntest.«
»Ist
Nicu etwas zugestoßen? Oder einem der anderen?«, fragte sie bestürzt.
»Nein,
nein. Aber Nicu hat gesagt, dass er etwas erledigen muss und erst morgen Abend
wieder hier sein wird. Und ich möchte die Besucher nicht enttäuschen. Sie
erwarten schließlich eine Musiknummer, nicht wahr?«
Violet
war erleichtert, das zu hören. Sie überlegte kurz, dann schüttelte sie
bedauernd den Kopf. »Tut mir leid, Graham, aber ich habe heute Abend schon was
vor. Sonst hätte ich dir natürlich gerne geholfen, das weißt du sicher.«
Graham
räusperte sich und trat einen Schritt näher. Er nahm ihre Hand und drückte
einen Kuss auf ihren weißen Handschuh. »Ja, ich weiß, Lady Violine. Bist ein
anständiges Mädel. Auf Wiedersehen.«
»Wiedersehen«,
antwortete Violet bedauernd. Es tat ihr leid, den Alten enttäuschen zu müssen.
Er war immer anständig zu ihr gewesen. Vielleicht sollte sie das Dinner mit
Patrick absagen... Aber die Schachtel unter ihrem Arm sprach dagegen. Patrick
behandelte sie wie etwas Besonderes. Sie hatte sich noch nie als etwas
Besonderes gefühlt.
Bevor
sie jedoch die letzte Stufe zum Haus erklommen hatte, ging die Tür auf, und
Patrick schoss heraus.
»Da
bist du ja!«
Violet
strahlte. »Hallo, Pat -«
»Pass
auf«, unterbrach er sie, und mit einem Mal nahm sie die Gerüche an ihm wahr: Er
hatte
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