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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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verpuffen.
    »Ich
bin froh, dass dir nichts geschehen ist.«
    Patrick
dachte an die Streifwunde an seinem Oberarm, die nach einem Glas Blut
vollkommen verheilt war.
    »Ein
spezielles?«, fragte er.
    »Was
meinst du?«
    »Ich
meine, gibt es ein bestimmtes Buch, das du lesen wolltest?«
    »Oh.«
Er hatte sie aus dem Konzept gebracht, und das gefiel ihm seltsamerweise. Ȁh,
nein, kein bestimmtes.«
    »Also
gut.« Patrick trat ans nächste Regal und zog ein in grünes Leder gebundenes
Buch heraus. Sie hatte einen schweren Abend hinter sich, redete er sich ein,
während er zu ihr zurückging und sich das Haar aus dem Gesicht strich. Das war
der Grund, warum er das jetzt für sie tat.
    »Setz
dich.«
    Violet
war verwirrt, er bemerkte es an ihrer leichten Anspannung. Es gefiel ihr nicht,
wenn sie nicht wusste, was vorging. Im Grunde konnte er es ihr nicht verdenken:
Er mochte es genauso wenig.
    »Patrick...
ich weiß nicht...«
    »Wenigstens
hast du aufgehört, mich ›Mylord‹ zu nennen. Und jetzt setz dich.«
    Sie
gehorchte. Patrick lehnte sich ans Fensterbrett und schlug das Buch auf.
    »Anna
Karenina, von Leo Tolstoi.«
    Violets
Lippen öffneten sich, aber sie sagte nichts. Patrick begann zu lesen. Sie
kuschelte sich in ihren Sessel und schloss die Augen. Wie gebannt lauschte sie
der Erzählung.
    Auch
Patrick ließ sich rasch von dem Roman gefangennehmen. Beide merkten kaum, wie
die Sonne aufging.
    »Er
ging weiter und vermied dabei so lange er konnte, sie anzusehen, als wäre sie
die Sonne, und dennoch sah er sie, wie man die Sonne eben sieht, ohne sie
ansehen zu müssen...« Er erreichte das Ende des neunten Kapitels und schlug das
Buch zu. Violet war so lange still gewesen, dass er nicht sicher war, ob sie
eingeschlafen war.
    »Danke«,
sagte sie leise. Patrick legte verlegen das Buch beiseite.
    »Wir
sollten zu Bett gehen.«
    »Ja.«
Aber Violet machte keine Anstalten aufzustehen. Patrick ging mit klopfendem
Herzen zu ihr.
    Sie
wandte das Gesicht zu ihm auf, aber sie lächelte nicht. Die Hände auf die Lehnen gestützt, erhob sie sich. Der Saum ihres Nachthemds
streifte seine Stiefelspitzen, ihr Atem strich
über seinen Hemdkragen.
    Violet
legte ihre Hände auf seine Schultern und seufzte.
    »Es
wäre so viel leichter, wenn du nicht so nett wärst.«
    Patrick
runzelte die Stirn, aber bevor er fragen konnte, was sie damit meinte, reckte
sie sich auf die Zehenspitzen und zog seinen Mund zu sich herab.
    Ihre
Lippen waren süß und leidenschaftlich, sie entfachten ein Feuer in ihm, dem er
nicht widerstehen konnte.
    »Komm
mit nach oben, Violet.«
    »Hmm?«,
fragte sie verwirrt. Patrick nahm sie auf seine Arme und trug sie aus der
Bibliothek.
    Sie
barg den Kopf an seiner Schulter und streichelte seinen Hals.
    Patrick
zählte die Stufen, eins... zwei... drei... Violet ließ ihre Hand sinken.
Acht... neun... zehn... Als er oben angekommen war, wusste Patrick, dass die
Frau in seinen Armen fest eingeschlafen war.
    Er
legte sie sanft auf seinem Himmelbett ab und breitete die Decke über sie.
    Violet
murmelte etwas Unverständliches, rollte sich auf die Seite und zog die Knie an.
Sie wirkte wie ein kleines Mädchen.
    Was
war es nur, das ihn so zu dieser Frau hinzog? Ihre Verletzlichkeit? Ihre
Stärke? Oder das Geheimnisvolle, das sie umgab?
     

22. Kapitel
     
    Der
Duft von exotischen Blumen erfüllte ihre Nase, Gerüche, die sie nie zuvor
gerochen hatte, ja von denen sie nicht einmal geträumt hätte. Auf einmal wurde
ihr klar, dass dies der schönste Tag ihres Lebens war.
    Nachdem
Patrick sie mit seinen Küssen geweckt und sie geliebt hatte, hatte sie
erwartet, dass er sich für den Rest des Tages verabschieden würde, doch
stattdessen hatte er sie hierher in den Botanischen Garten gebracht. Sie selbst
wäre nie auf den Gedanken gekommen, hierherzugehen, hatte nicht einmal gewusst,
dass so etwas existierte. Doch nun war sie hier, und sie war im siebten Himmel.
    »Wieso
sind keine anderen Leute hier?«, fragte sie, während sie durch ein Gewächshaus
schlenderten.
    »Heute
ist geschlossen, aber der Direktor ist ein guter Bekannter von mir.«
    »Ach
ja?« Violet lächelte. Wen kannte Patrick eigentlich nicht?
    »Oder
besser gesagt, ich kannte seinen Vater, Joseph Hooker. Ein brillanter Mann, war
lange Professor an der Glasgow University. Ich habe ihn eines Tages, bei einem
Lunch mit Darwin, kennen gelernt... Manche Menschen vergisst man nie.«
    Violet
nickte. Ja, manche Menschen vergaß man nie, selbst wenn man

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