Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12
mehrere Lagen Kleidung an, sein Gesicht roch nach Seife, und er schien,
dem Filzgeruch nach zu schließen, einen Hut aufzuhaben. Er wollte fort. »Ich
muss dringend weg. Wir sehen uns morgen.«
»Gut,
aber...« Mehr konnte Violet nicht sagen, denn Patrick war bereits an ihr
vorbeigeeilt, und sie hörte, wie das gusseiserne Tor ins Schloss fiel.
Er
hatte sich nicht mal die Mühe gemacht zu erklären,
warum er
wegmusste. So etwas Besonderes war sie also für ihn.
Sie
war eine Närrin. Eine verdammte Närrin.
26.
Kapitel
Margarets
Schrei ließ James sichtlich zusammenzucken. Patrick warf seinem Freund einen
besorgten Blick zu. Auch ihm wurde ein wenig übel.
Sie
standen in der Eingangshalle herum und warteten auf die Geburt von Margarets
Kind. Aber Patrick hatte die Nachricht, dass Margarets Fruchtwasser abgegangen
war, bereits am Vormittag erhalten. Und jetzt war später Nachmittag. Die
Schmerzensschreie der Herzogin begannen auch an seinen Nerven zu zerren.
»Warum
dauert das so lange?«, stieß James verzweifelt hervor. So hatte Patrick den
Herzog von Atholl noch nie erlebt. In Hemdsärmeln, mit zerzausten Haaren
schritt er auf und ab, als wolle er den Teppich durchlaufen.
»Die
Frauen sagten, dass es einen ganzen Tag lang dauern kann, wenn nicht sogar
länger«, sagte Patrick.
»Was?«
James starrte fassungslos zu der Tür am Ende des Gangs, hinter die sich die
Damen zum Teetrinken zurückgezogen hatten. »Ich dachte, das wäre ein Scherz!«
Patrick
fand, dass die Damen sehr ernst ausgesehen hatten, als sie das sagten, schwieg
jedoch. Er packte seinen Freund bei der Schulter.
»Komm,
James, lass uns nach draußen gehen. Ein wenig frische Luft wird uns guttun.«
Aber
bevor James antworten konnte, schwang die Ein gangstür auf, und Mikhail stolperte herein.
»Verflucht
noch mal, ist das kalt da draußen!« Er nahm seinen Hut ab und fragte strahlend: »Junge oder Mädchen?«
»Hör
auf zu grinsen wie ein Idiot, oder ich geb dir eins in die Fresse, Bruder der
Auserwählten oder nicht«, knurrte James.
Mikhail
beschloss, sein Strahlen sicherheitshalber auf Patrick zu richten. »Soll das
heißen, dass das Baby noch nicht da ist?«
Patrick
konnte nur den Kopf schütteln. Er warf James einen belustigten Blick zu. »Da es
draußen zu kalt zu sein scheint, könnten wir ja vielleicht den Damen
Gesellschaft leisten?«
Der
entsetzte Ausdruck auf dem Gesicht des Herzogs war so komisch, dass Patrick
lachen musste.
»Was
spricht denn gegen die Gesellschaft von schönen Frauen?«, fragte Mikhail. Er
schlüpfte aus seinem Mantel. »Außerdem müsstest du jetzt eigentlich Patrick
bewusstlos schlagen, wenn man bedenkt, dass er gelacht hat, während ich mir nur ein kleines Lächeln erlaubt habe.«
James
schien nicht zu wissen, was er dem jungen Prinzen als Erstes an den Kopf werfen
sollte. Patrick konnte es ihm nachfühlen, ihm ging es meist ebenso, wenn er es
mit Mikhail zu tun hatte.
»Komm,
gehen wir in dein Arbeitszimmer, James. Es gibt einiges zu besprechen, und wir
können ebenso gut gleich damit anfangen.«
James
sah nicht aus, als wäre er bereit, seinen Posten vor der Treppe zu verlassen,
doch als ein weiterer schrecklicher Schrei aus dem Schlafzimmer herabdrang,
wurde er so bleich, dass selbst Mikhail das Grinsen verging.
»Mikhail,
du gehst vor«, befahl Patrick und trat hinter James, um ihn in Bewegung zu
setzen.
Das
Arbeitszimmer des Herzogs war im Vergleich zur Größe der anderen Zimmer
verhältnismäßig bescheiden. Margaret hatte absichtlich den kleinsten Raum
ausgewählt, denn sie hoffte, dass er dann weniger Zeit dort verbringen würde.
Patrick jedoch konnte ihrer Logik nicht folgen. Er selbst fand den mit
Holzpaneelen verkleideten Raum urgemütlich.
Sobald
sie dort waren, steuerte er seinen üblichen Platz auf der Fensterbank an. James
dagegen begann sofort wieder, auf und ab zu gehen.
»Das
ist das erste Mal, dass ich die Geburt eines Vampirs erlebe«, sagte Mikhail.
»Würde mir einer der Herren vielleicht erklären, was als Nächstes geschieht?«
Als
Patrick merkte, dass James nicht die Absicht hatte zu antworten, tat er es:
»Das Kind wird geboren.«
James
schnaubte, und Mikhail verdrehte die Augen. Patrick fuhr fort.
»Dann
hat das Oberhaupt des Clans, in das das Kind hineingeboren wird, die Aufgabe,
dem Neubürger seinen Namen zu verkünden.«
Mikhail
zog die Brauen hoch. »Der Clanführer sucht den Namen für das Kind aus?«
»Nein.
Das tun die Eltern. Der Clanführer
Weitere Kostenlose Bücher