Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
besser, dass er nicht zur Arbeit musste. Er hatte eine andere Beschäftigung gefunden. Und die war weitaus interessanter, als in Sebbys alten Papieren zu wühlen oder sich zu fragen, was er mit dieser Scheune von Haus anfangen sollte.
    Er hatte kein Glück, jedenfalls nicht in der Kirche. Er fand nur die Bestätigung, dass er, wie seine Mutter und Sebastian auch, getauft worden war. Verflixt, sogar über die Konfirmation der beiden gab es Aufzeichnungen, ein Sakrament, welches er, James, abgelehnt und damit Entsetzen und Empörung beim Pfarrer hervorgerufen hatte.
    Nach dem Reinfall in der Kirche, wo er obendrein die Neugier der Frau des Pfarrers erregt hatte, fuhr er nach Leatherhead und durchforstete das Zeitungsarchiv der Bibliothek, förderte aber außer ihrer Hochzeitsanzeige nichts zutage.
    Offenbar war seine Mutter einfach verschwunden und dann auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen.
    Mit dieser Einsicht fuhr er nach Hause, sah noch etwas fern und fiel sehr bald müde ins Bett. Am Morgen darauf herrschte schönstes Wetter. Der Boden würde noch nass sein, aber er könnte die Bäume weiter ausputzen. Und mit dem alten Bert Andrews sollte er auch Kontakt aufnehmen. Vorsichtshalber rief James zuerst an, aber die Enkelin des alten Mannes war hocherfreut, dass sich jemand – egal wer, vermutete James – mit ihrem Großvater beschäftigen würde. »Über ein bisschen Gesellschaft und eine Gelegenheit, über dieses alte Haus zu reden, würde er sich gewiss sehr freuen. Seit der Nachricht von dem Fund spricht er sowieso von nichts anderem mehr. Schreckliche Sache, nicht wahr? Man weiß nicht, wo das alles noch hinführen soll.«
    James verkniff sich den Hinweis, dass diese »schreckliche Sache« ja schon einige Jahre zurücklag, und vereinbarte einen Besuchstermin für zehn Uhr. Im Auto erinnerte sich James daran, dass der alte Bert eine besondere Schwäche für Ale der Marke Bass gehabt hatte, und kaufte noch sechs Flaschen.
    »Nett von Ihnen«, sagte Bert, als James die Tüte mit den Flaschen auf den Kaffeetisch stellte. »Gibt nichts Besseres, oder? Dawn soll uns Gläser bringen.«
    »Ach, Opi, du darfst doch nichts trinken, nicht mit deinen Blutdrucktabletten«, nörgelte sie, schien aber nicht davon auszugehen, Gehör zu finden.
    »Verschwinde!«, sagte Bert. »Pack deine Kinder ein und geh mit ihnen in den Park. Wir machen es uns hier gemütlich.«
    »Wir sollen zum Zahnarzt, nicht in den Park«, sagte Dawn beim Hinausgehen. »Dauert nicht lange, und danke fürs Kommen«, sagte sie noch zu James. »Ich lasse ihn so ungern alleine.«
    Kaum war die Tür zu, reichte Bert James eine Flasche. »Machen Sie’s auf, bitte. Ist ein liebes Mädchen, diese Dawn. Muss man schon sagen, aber auch eine Nervensäge. Ihre Mutter war genauso und meine Betty auch. Frauen sind wohl so.«
    James fürchtete schon, mit der Bitte nach einem Flaschenöffner könnte sein Ansehen als Mann in Berts Augen Schaden nehmen, weshalb er die Flasche mit den Zähnen aufmachte und beiden ein Gläschen eingoss. Seines stellte er nach einem winzig kleinen Schluck, nur um Bert zuzuprosten, sofort wieder ab.
    »Also«, sagte Bert, nachdem er sich die Lippen geleckt und sich zurückgelehnt hatte. Das Glas hielt er mit beiden Händen fest umklammert. »Sie haben also meinen Job in dem alten Haus übernommen?«
    »Stimmt genau.«
    »Wie kamen Sie denn dazu?«
    Gute Frage. In einem Anfall von Wahnsinn oder aufgrund sentimentaler oder nostalgischer Gefühlsanwandlungen? Oder weil eine hübsche junge Frau bereit war, ihn vom Fleck weg einzustellen? »Der Job wurde mir angetragen, und der Garten ist wirklich total verwildert – kein Vergleich zu Ihrer Zeit. Die neuen Besitzer renovieren das ganze Anwesen von Grund auf, einschließlich der Gärten.«
    »Aber man muss geeignet sein für so einen Job, junger Mann. Sie sind es nicht gewohnt, so zu arbeiten, stimmt’s?« Er sah auf das Heftpflaster an James rechter Hand.
    »Ja, aber mir macht die Arbeit Spaß. Im Freien zu arbeiten, ist allemal besser, als den ganzen Tag nur Akten hin und her zu schieben.«
    »Da hamm’se recht!« Bert setzte sein Glas wieder an, schlürfte und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Verdammt gut, das Zeug«, sagte er. »Dawn besorgt mir ab und zu ein Pint, aber ich vermisse die Besuche im Pub.« Er schüttelte den Kopf und fiel in Schweigen. Zweifellos sinnierte er über gesellige Abende bei einem oder zwei Pints mit seinen Kumpeln.
    »Was den Garten

Weitere Kostenlose Bücher