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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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El-ahrairahs erzählt, sagen, was für Geschöpfe sie waren oder wie sie aussahen. Nicht ein einziges wurde je wieder gesehen, von jenem bis zum heutigen Tage.
    Als El-ahrairah sich schließlich auf die Füße stellen konnte, war das Schwarze Kaninchen gegangen, und Rabscuttle kam den Lauf herunter und suchte ihn. Sie gingen zusammen auf den Berghang hinaus und im Dunst die von Steinen ratternde Rinne hinunter. Sie wußten nicht, wohin sie gingen, außer daß sie von dem Gehege des Schwarzen Kaninchens fortgingen. Doch nach einiger Zeit wurde es offenkundig, daß El-ahrairah durch den Schock und vor Erschöpfung krank war. Rabscuttle kratzte eine Grube, und da blieben sie mehrere Tage.
    Später, als El-ahrairah sich besser zu fühlen begann, wanderten sie weiter, aber sie konnten den Rückweg nicht finden. Ihre Sinne waren beeinträchtigt, und sie mußten Hilfe und Schutz von anderen Tieren, denen sie begegneten, erbitten. Ihre Heimreise dauerte drei Monate, und sie erlebten viele Abenteuer. Jedes ist, wie ihr wißt, eine Geschichte für sich. Einmal lebten sie mit einem lendri und suchten Fasaneneier für ihn im Gehölz. Und einmal entkamen sie gerade noch aus einem Heufeld, bevor es gemäht wurde. Die ganze Zeit kümmerte sich Rabscuttle um El-ahrairah, brachte ihm frische Sauerampferblätter und wehrte die Fliegen von seinen Wunden ab, bis sie heilten.
    Schließlich kamen sie eines Tages ins Gehege zurück. Es war Abend, und als die Sonne über allen Hügeln lag, konnten sie eine große Anzahl Kaninchen beim silflay sehen, die im Gras knabberten und über den Ameisenhaufen spielten. Sie hielten oben auf dem Feld an, schnupperten den Stechginster und das Ruprechtskraut im Wind.
    ›Nun, sie sehen gut aus‹, sagte El-ahrairah. ›Ein gesunder Haufen, wirklich. Laß uns still hineinschlüpfen und ein paar Owsla-Hauptleute unten suchen. Wir wollen nicht viel Aufhebens machen.‹
    Sie gingen an der Hecke entlang, fanden sich aber nicht ganz zurecht, weil das Gehege offenbar größer geworden war und es mehr Löcher als vorher gab, sowohl in der Böschung als auch im Feld. Sie blieben stehen, um mit einer Gruppe kräftiger junger Rammler und Weibchen, die unter einem Holunderbusch saßen, zu sprechen.
    ›Wir wollen zu Loosestrife‹, sagte Rabscuttle. ›Könnt ihr uns sagen, wo sein Bau ist?‹
    ›Ich habe noch nie von ihm gehört‹, antwortete einer der Rammler. ›Bist du sicher, daß er zu diesem Gehege gehört?‹ ›Wenn er nicht tot ist, bestimmt‹, sagte Rabscuttle. ›Aber du mußt doch von Hauptmann Loosestrife gehört haben? Er war Owsla-Offizier im Kampf.‹
    ›Was für ein Kampf?‹ fragte ein anderer Rammler. ›Der Kampf gegen König Darzin!‹ erwiderte Rabscuttle. ›Tu mir einen Gefallen, alter Bursche‹, sagte der Rammler,
    ›dieser Kampf – ich war noch nicht mal geboren, als er zu Ende war.‹
    ›Aber sicherlich kennst du die Owsla-Hauptleute?‹ fragte Rabscuttle.
    ›Ich möchte nicht mal tot mit ihnen gesehen werden‹, entgegnete der Rammler. ›Dieser weißbärtige alte Haufen –
    was interessieren uns die?‹
    ›Ihre Heldentaten‹, sagte Rabscuttle.
    ›Das war Jux, alter Junge‹, sagte der erste Rammler. ›Das ist jetzt alles vorbei. Hat mit uns gar nichts zu tun.‹ ›Wenn dieser Loosestrife mit König Soundso kämpfte, ist das seine Sache‹, sagte eines der Weibchen. ›Uns geht das nichts an.‹
    ›Alles in allem eine sehr böse Geschichte‹, sagte ein anderes Weibchen. ›Schändlich, wirklich. Wenn niemand in Kriegen kämpfen würde, gäbe es keine, nicht wahr? Aber das kann man alten Kaninchen nicht klarmachen.‹
    ›Mein Vater war dabei‹, sagte der zweite Rammler. ›Er gibt manchmal furchtbar an. Ich verschwinde dann immer gleich. »Die taten dies, und dann taten wir das« und all solche Dummheiten. Zum Auf-die-Bäume-Klettern, ehrlich.
    Der arme alte Knacker, man könnte annehmen, er möcht' es vergessen. Ich schätze, er erfindet die Hälfte. Und was hat er davon, sagt mir das mal.‹
    ›Wenn Ihr ein wenig warten wollt, Herr‹, sagte ein dritter Rammler zu El-ahrairah, ›gehe ich und versuche, Hauptmann Loosestrife für Euch zu finden. Ich kenne ihn nicht persönlich, aber das Gehege ist ja ziemlich groß.‹
    ›Sehr freundlich von dir‹, sagte El-ahrairah, ›aber ich glaube, ich kann mich jetzt zurechtfinden und werde allein fertig.‹
    El-ahrairah ging an der Hecke entlang ins Gehölz, setzte sich allein unter einen Nußstrauch und blickte in die Felder

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