Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
Vom Netzwerk:
Seine Männer in den vorderen Stellungen hatten Befehl, sich bei einem Angriff der Armeen der Thaine langsam nach Norden hin zurückfallen zu lassen. Danach sollten sie eine Flucht vortäuschen und den Feind hierdurch animieren, weiter ins Tal zu marschieren, um ihnen den Rest zu geben. Waren die Soldaten des Feindes dann alle im Tal, wollte er zuschlagen und sie umzingeln. Seine Männer waren gut versteckt und dieser Plan wäre sicher aufgegangen. Aber leider tat der Feind einfach gar nichts. Er wartete nur ab. Diese Taktik war leider auch die klügste. Zu Anfang gab sich Mago noch der Hoffnung hin, dass sich die Thaine vielleicht zerstritten. Er hatte beschlossen, dass wenn auch nur eine der Armeen seiner Feinde abgezogen würde, er einen Tag später angreifen wollte. Es war bisher jedoch nicht geschehen und Mago hatte wenig Hoffnung, dass es noch geschehen mochte. Temlas hatte ihn immer daran erinnert, dass sie auf das Eintreffen Eflohrs warten sollten. Seinen Angriff wollten sie abwarten, bevor sie etwas anderes zu ihrer Befreiung unternahmen. Hätte Temlas ihn nicht zurückgehalten, dann hätte er schon lange den Angriff befohlen. Es gab nichts Schlimmeres für ihn, als einfach hier im Hildring zu sitzen und abzuwarten. Mago wusste jedoch, dass Temlas recht hatte, wenn er darauf drängte abzuwarten. Auf Eflohr war Verlass. Er würde einen Angriff im Rücken der Feinde beginnen, wenn er daran nicht gehindert wurde. Mago und Temlas hatten für diesen Fall einen Plan ausgearbeitet. Jeder ihrer Männer kannte ihn und wusste daher, wo sein Platz war, wenn Mago den Befehl zum Angriff gab.
    Sie gingen davon aus, dass Eflohr das For-Anjul von Westen aus angreifen würde, um ihnen den Weg frei zu machen, auf dass sie einen Ausbruch wagen konnten. In diesem Fall sollten sofort 3.000 Männer, die schon ausgewählt waren, das For-Anjul vom Osten her attackieren. Die Männer waren danach gewählt worden, dass sie schnell laufen konnten, um dadurch den Männern Eflohrs schnell zu Hilfe zu kommen. Der Rest der Armee hatte dann den Befehl, ein Rückzugsgefecht an den Höhen von Gosch entlang durchs For-Anjul zu führen. Sie waren dann zwar den Bogenschützen des Feindes, die aus den Höhen ihre Pfeile abschießen konnten, ausgeliefert. Aber so bestand wenigstens eine kleine Chance, dass sie entkommen konnten. Sollte die Hauptarmee der Thaine nicht schnell genug gegen sie vorrücken, weil sie überrascht wurden und zu lange brauchten, um sich zu sammeln, mochte dieser Plan vielleicht sogar aufgehen. Den Söldnern der Thaina im For-Anjul trauten sie nämlich nicht viel zu und wussten, dass diese schnell die Flucht ergriffen, wenn sie zu stark in Bedrängnis gerieten. Sie konnten leider nicht sehen, ob die Thaina weitere Maßnahmen ergriffen hatte, um einen derartigen Angriff von Westen her abwehren zu können. Sie schätzten die Truppenstärke Eflohrs mit 800 Soldaten ziemlich gut ein. Leider wussten sie auch, dass dies viel zu wenige waren, um erfolgreich das For-Anjul einnehmen zu können. Dass Eflohr noch nichts dergleichen unternommen hatte, trug auch nicht viel zu ihrer Hoffnung bei. Sie mussten leider annehmen, dass dieser vielleicht in Lahrewan festsaß und dort belagert wurde. Sollte dem so sein, dann waren alle Hoffnungen vergebens. Mago wollte jedoch noch immer nicht daran glauben und hielt sich an dem letzten Strohhalm, der sich ihnen bot. Eflohr wartete sicher nur den rechten Augenblick ab. Wenn die Söldner der Thaina dann immer unvorsichtiger wurden und in ihrer Wachsamkeit nachließen, würde er vielleicht angreifen – wenn er denn tatsächlich dort draußen versteckt war. Temlas hatte auch die Ansicht geäußert, dass es vielleicht genau umgekehrt war und Eflohr darauf wartete, dass sie angriffen, um dann den Feinden seinerseits in den Rücken zu fallen und Verwirrung zu stiften. Über diesen Umstand hatte Mago die letzten Tage nachgedacht. Er erschien ihm am schlüssigsten dafür, dass Eflohr bisher nichts zu ihrer Entlastung unternommen hatte. Vielleicht wartete der Verwalter auch darauf, dass sie selbst das For-Anjul angriffen, um ihnen die weiteren Soldaten der Thaina vom Hals zu halten, die sicher in den Wiesenlanden von Alfarn lagerten. Unter keinen Umständen durften diese Söldner ihren bedrängten Kameraden bei einem Angriff seinerseits zur Unterstützung kommen. Eine angenommene Flucht wurde damit sicher verhindert.
    Mago war an den Gräbern im Nordosten des Talkessels gewesen, wo der Namensgeber dieses

Weitere Kostenlose Bücher