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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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eurem Geist?«, wollte sie wissen.
    »Ja, und an der Spitze unserer Stäbe hatten wir ein Objekt angebracht, welches uns dies erleichterte, indem wir uns darauf konzentrierten. Weißt du, wenn du deine Hände aneinander reibst, dann entsteht auf deinen Handflächen Wärme.«
    Valralka nickte.
    »Und so war das auch mit der Kraft. Wenn unsere Gedanken sie nur intensiv genug wahrnahmen, dann konnten wir sie herbeirufen. An der Spitze meines Stabes war ein Würfel aus Silber, ihn hatte ich noch auf Alatha von einem befreundeten Silberschmied erhalten. Oft spielte ich mit ihm, indem ich ihn durch meine Finger gleiten ließ. Dann kam er an die Spitze meines Stabes und ihn sah ich an, wenn ich die Kraft herbeirief. Doch mit der Zeit musste ich ihn nicht mehr ansehen, es reichte, wenn ich ihn mir vorstellte. Aber die Kraft selbst hatte, wenn sie entfesselt war, immer den Würfel zum Ursprung, aus dem sie dann hervortrat und von dort dahin gelenkt wurde, wo ich es wollte.«
    »Also waren es gar nicht die Stäbe, mit denen ihr gezaubert habt«, stellte Valralka nun fest.
    »Nein, es waren die Fetische an deren Spitzen, die uns die Kraft herbeirufen ließen. Doch für die meisten sah es sicher so aus, als ob wir mit unseren Stäben ein weißes Feuer herbeiriefen. Durch die Kraft konnten wir auch Dinge bewegen, diese zerstören oder verbiegen und dergleichen. Aber nur wenige von uns vermochten, das Licht der Mächte herbeizurufen. Bei den meisten Kundigen wurde die Spitze ihres Stabes in ein weißes Licht gehüllt, wenn sie die Kraft herbeiriefen. Doch es gab nur wenige, die es auch vermochten, das weiße Feuer, die Flamme von Ivalthanir, herbeizurufen.«
    »Und du warst einer dieser mächtigen Männer?«
    »Ja.« Eilirond schien sich wieder an alte Zeiten zu erinnern und ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Valralka sagte nichts, sie wusste, dass er gleich fortfahren würde. »Es gab jedoch einen der keinen Fetisch brauchte, um die Kraft der ältesten Tage herbeizurufen, die die Welt kannte.«
    »Der Fürst von Fengol.« Valralka wusste dies und nickte nur, um es Eilirond noch einmal zu bestätigen.
    »In ihm war die Kraft gar so stark, dass er sich gegen die dunklen Sithar selbst zu stellen vermochte.« Eilirond sah Valralka bedeutungsvoll an, ehe er weitersprach. »Meine Königin, ich war dabei. Und noch immer sehe ich es vor mir, wie er ihnen widerstand und die Flamme von Ivalthanir herbeirief, auf dass sie sie verbrenne. Auch einige der Hor-Suulat hat er gezeichnet, als sie sich gegen ihn stellten. Der Gedanke an diesen Anblick hält mich heute noch aufrecht. Denn die Kraft ist noch immer in der Welt. Wir können sie nur nicht mehr spüren. Wenja die Rote war einst und ist vielleicht auch bis heute die Größte aller Gelehrten gewesen.«
    Valralka kannte einige der Geschichten, die sich mit Wenja von Fengol befassten.
    »Sie hat es mir gesagt.« Sein Blick verklärte sich. »Sie sagte, sie spüre die Kraft auch hier in Vanafelgar. Doch ich selbst habe große Mühe, sie hier zu erkennen. Wenja meinte auch, dass diese Kraft nichts mit Zauberei oder irgendwelchen überirdischen Dingen zu tun hatte, wie es einst alle glaubten. Sie sei einfach aus dem Kleinsten heraus zu entnehmen. Ich weiß zwar bis heute nicht, was sie damit meinte. Aber nie hätte sie so etwas unüberlegt gesagt. Und glaube mir, sie vermochte es noch besser als ihr Vater, die Dinge von ihrem Grund her zu erkennen.
    »Aber warum kannst du die Kraft nun nicht mehr rufen, wenn sie doch auch hier in Vanafelgar ist, wie du sagst?«, wollte Valralka wissen.
    Eilirond sah zu den Fenstern des Thronsaales, als ob er dort eine Antwort finden könnte. »Als der Fürst uns verließ, war es uns Kundigen nicht mehr möglich, die Kraft herbeizurufen. Wenja meinte hierzu, dass ihr Vater wohl so etwas wie ein Katalysator dafür war. Und war er nicht mehr in der Welt, so war es uns auch nicht mehr möglich, die Kraft herbeizurufen.«
    Dies verstand Valralka zwar nicht, doch sie nahm es als gegeben hin. »Diese Kraft, könnte sie uns gegen unsere Feinde nützen, wenn ihr sie wieder zurückgewinnen würdet, ich meine dich und die Kundigen?«
    Eilirond sah sie erstaunt an. Hatte sie ihm nicht zugehört? Schnell erkannte er jedoch, dass es wohl eine rein rhetorische Frage war und die Königin genau wusste, was sie damit sagen wollte.
    »Natürlich würde sie uns nützen«, sagte Eilirond. »Glaube mir, ich habe alles versucht, sie wieder nutzbar zu machen. Doch ich

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