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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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machen musste. Sie wusste genau, was sie tat. Und schon fiel ein Dritter unter ihrem Schwert zu Boden. Nur die Schnelligkeit, mit der sie dieses zu führen vermochte, verwunderte ihn. Whenda war so schnell und konsequent in ihren Attacken, dass sie endgültig waren. Drei der Männer waren noch am Leben und wichen nun, von ihrem reinen Überlebensinstinkt geleitet, vor ihr zurück. Der Erste wandte sich um und lief so schnell er konnte einfach davon. Nur einige Augenblicke später taten es seine Kameraden ihm gleich. Dem, der ihr am nächsten war, schleuderte Whenda jedoch ihr Schwert in den Rücken, weshalb er zusammenbrach. Schnell war sie bei ihm und zog es wieder heraus. Turgos konnte noch sehen, wie sie ihm schnell noch einen Stich versetzte. Dies sah aus der Entfernung jedoch mehr nach einem Gnadenstoß aus. Whenda blieb stehen und schien zu überlegen, ob sie die Fliehenden verfolgen sollte. Doch scheinbar entschied sie sich dagegen und kam zurück zu Turgos.
    Turgos konnte gut sehen, wie sich die Anspannung in Whendas Gesicht langsam verflüchtigte. Als sie dann vor ihm stand, brachte sie gar ein Lächeln hervor.
    »Nicht einen einzigen Augenblick kann ich dich alleine lassen, Baron!«
    »Ich danke dir dafür, dass du es nicht getan hast, edle Frau.«
    Whenda schien freundlich amüsiert über diese Worte. Auch das letzte Quäntchen Ärger, das er zuvor noch bei ihr zu sehen glaubte, war verflogen. Sie band ihn los und bevor er sich noch die schmerzenden Hände rieb, umarmte er Whenda.
    »Danke«, sagte er noch einmal leise.
    Whenda, die ihrerseits fast auch dazu geneigt war, ihn zu umarmen, rang sich jedoch etwas zu spät dazu durch und so entließ er sie aus seiner Umarmung, ehe sie sie erwidern konnte.
    »Wieso bist du zurückgekommen?«, wollte Turgos wissen »Und wie hast du mich gefunden?«
    »Das ist eine seltsame Geschichte, Baron. Es …« Whenda wollte gerade mit ihrem Bericht beginnen, als sie noch einmal zu Turgos sah. Sein Blick verriet ihr sofort, dass etwas hinter ihr nicht stimmte. Schnell zog sie ihr Schwert, fuhr herum und sah, was den Baron so erschreckt dreinblicken ließ.
     

Chammon, der Tod
    Im Fend, 26. Tag des 6. Monats 2515
     
    Als Whenda erkannte, was sich da über dem toten Soldaten, den sie entzweigeschlagen hatte, manifestierte, war auch sie zuerst erschrocken. Doch schnell legte sich ihr Schreck und sie sah zuversichtlich dorthin, wo sich das größte Grauen auftat, das Turgos jemals in seinem Leben erblickt hatte. Selbst die Luft schien kälter zu werden. Über dem Toten hatte sich eine wabernde Blase aus dunkler Schwärze gebildet, die in ihrer Dunkelheit alles übertraf, was sich Turgos je vorzustellen vermochte. Immer mehr nahm das Schwarz eine Gestalt an. Die Konturen glichen zuerst denen eines Menschen in einem schwarzen Gewand mit Kapuze, dann wurden sie wieder verwischt, ehe sie sich endgültig zu manifestieren schienen. Es war eine Gestalt, oder ein Trugbild, welches für Turgos so aussah, als ob unter dem schwarzen Gewand ein Skelett steckte. Bar von Fleisch und Knochen sah er dessen Füße und Hände. Und dann sah der unheimliche Schatten zu ihnen hin. Turgos gefror das Blut in den Adern und eine Furcht ergriff sein Herz, die ihm unbeschreiblich war. Auch der Schädel der dunklen Gestalt war nur der eines Skeletts. Die tiefen schwarzen Augenhöhlen starrten Turgos an, ehe sie sich Whenda zuwandten. Und was der Baron nie für möglich gehalten hatte geschah. Dieses schreckliche abstoßende Wesen, welches nur aus einem der schlimmsten Albträume eines Menschen entsprungen sein konnte, hob seine Hand zum Gruß. Doch dieser Gruß galt Whenda und nicht ihm. Diese Geste nahm der Gestalt jedoch ihre Aura des Schreckens und Turgos wunderte sich einfach nur. Dann sah der Dunkle wieder zu Turgos. Die Grußhand hatte er nun gesenkt und der Baron meinte, etwas Helles darinnen zu erblicken. Ohne ein Wort, Turgos dachte noch nicht einmal darüber nach, ob er überhaupt dazu in der Lage war, Worte zu artikulieren, erhob sich die Gestalt wie von Zauberhand und schwebte einige Handbreit über dem Boden. Langsam schwebte sie auf den nächsten toten Soldaten zu. Wieder sah Turgos ein Licht in der Hand des Skeletts verschwinden und das wiederholte sich so lange, bis es an jedem der Toten sein Werk verrichtet hatte. Was immer dies auch sein mochte. Als die Gestalt beim letzten der Getöteten angelangt war, verschwand sie so, wie sie gekommen war. Sie löste sich einfach in Luft

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