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Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Unter alten Bannern (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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aufbrachte. Mit der Festung Falkenstein würde es sich genauso verhalten haben, dessen war er sich ganz sicher.
    Als er wieder dem Gespräch am Tische folgte, war dieses gerade an einem kritischen Punkt angelangt. Whenda versuchte, den Verwalter dazu zu bewegen, seinen Aufbruch zur Rettung von Magos Heer noch etwas aufzuschieben. Er wollte jedoch nicht darauf eingehen und wischte ihre Bedenken beiseite, da sie ihm keinen nachvollziehbaren Grund zu nennen vermochte. Turgos verstand den Mann. Mit jedem Tag, den sie nun länger warteten, wurden auch die Chancen geringer, dass das Heer Magos noch kampffähig sein würde. Eflohr befürchtete, dass sie jetzt schon Hunger leiden mussten und all ihre Pferde verspeist hatten. An Wasser mochte es ihnen im Hildring nicht mangeln, doch die Versorgung mit Nahrungsmitteln war sicher schon an ihr Ende gelangt. Dies sah dann auch Whenda ein und sie bat darum, mit Humir sprechen zu dürfen, bevor der Verwalter die Befehle gab, dass sich seine Männer für den morgigen Tag abmarschbereit machen sollten. Eflohr gab sich verwundert, willigte jedoch in den Vorschlag Whendas unter der Voraussetzung ein, dass diese Unterredung sofort zu führen sei, und er entsandte einen der Hauptmänner, um Humir suchen zu lassen. Whenda wollte ihm nicht sagen, was sie von dem Mann wollte, der Eflohr unwichtig erschien. Es erboste ihn fast, als sie erklärte, dass sie mit Humir unter vier Augen zu sprechen gedachte. Sie sagte dies jedoch mit solcher Bestimmtheit, dass er ihr nachgab und selbst Turgos über ihre scharfe Wortwahl erschrocken war. Der Verwalter hatte sich jedoch schnell wieder gefasst und machte Anstalten, sein Haus zu verlassen.
    »Wenn du mit diesem Humir gesprochen hast, egal was es zu sagen gibt, dann will ich eine Entscheidung von dir und ihm«, er deutete auf Turgos. »Entweder ihr geht mit den Frauen und Kindern zum Falkenstein und bittet um Einlass, den sie euch vielleicht auch nicht gewähren werden«, damit meinte er explizit Turgos und Whenda, »oder ihr geht sofort eurer Wege und rettet eure Leben. Wenn ich Lahrewan verlasse, soll niemand mehr hier zurückbleiben!«
    Whenda nickte, um ihm verstehen zu geben, dass sie seine Entscheidung akzeptiert hatte. Auch Turgos nickte. Etwas versöhnlicher verabschiedete sich Eflohr und verließ sein Haus, gefolgt von dem Hauptmann. Turgos war noch immer verwundert über die Entscheidung, er verstand nicht, wieso sie diesen Aufschub erhalten hatten. Es konnte Eflohr doch egal sein, ob sie hierblieben oder nicht.
    »Er will sein Haus bestellt wissen, wenn er es verlässt«, murmelte Whenda, was Turgos als Erklärung genügte. Als Whenda jedoch auch ihn aufforderte, das Haus zu verlassen, da sie mit Humir wirklich unter vier Augen sprechen wollte, war er einen Augenblick lang selbst erbost. Doch schnell hatte er sich wieder in der Gewalt, hob die Hand zum Gruß und verließ ebenfalls das Haus des Verwalters. Whenda wusste sicher genau, warum sie dies gerade von ihm gefordert hatte, versuchte er seinen Zorn zu zügeln. Er hätte wirklich zu gerne gewusst, was sie mit Humir zu besprechen hatte. Er wusste jedoch auch, dass sie es ihm sagen würde, wenn es seine eigenen Belange betreffen sollte.
    Als Humir vor Whenda stand, verbeugte er sich wieder vor der hohen Frau, deren Bild er im Thronsaal des Falkensteins schon erblickt hatte. Whenda grüßte ihn und wollte ohne Umschweife von ihm wissen, wie groß die Zahl der Alten auf dem Falkenstein war und ob diese in der Lage waren, in eine letzte Schlacht zu ziehen. Humir hatte mit solch einer Frage gerechnet und schien sich seine Antwort gut zu überlegen, ehe er sie beantwortete.
    »Es sind viele auf dem Falkenstein. Ich kenne deren Zahl nicht genau, aber es mögen vielleicht an die Fünftausend oder sogar noch mehr sein. Viele sind jedoch hochbetagt und werden sich nicht mehr auf dem Rücken eines Pferdes zu halten vermögen.«
    »Wie viele können deiner Meinung nach kämpfen, Humir?« Diese Frage stellte Whenda sehr drängend und der Mann wusste, dass sie nun eine Zahl hören wollte, keine weiteren Erklärungen.
    »2.000, vielleicht auch mehr.«
    Die Antwort schien Whenda nicht zu gefallen, denn sie sah vor ihm auf den Boden und schien zu überlegen. Dann sah wieder zu ihm auf. »Sind sie fest in ihren Herzen?«
    Humir nickte bestimmt und sagte: »Das sind sie, ich glaube, dass sie dir folgen werden, wenn du sie zum Kampf rufst.«
    »Was hältst du von meinem Plan?«
    Humir scharrte mit seinem

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