Unter Brüdern (German Edition)
auch alle schön artig den Arsch?“
„Hätte nichts dagegen.“ Murmelte David und bekam einen angwiderten Blick von Jake zugeworfen.
Etwa zehn Minuten später kam Megan die Treppe hinunter gestöckelt. Drei Augenpaare sahen ihr entgegen. Zwei Gesichter wechselten von Ungeduld zu Erstaunen, Jakes eher von Genervtheit zu Desinteresse.
„Wow.“ Sagten David und Ken gleichzeitig.
„Können wir endlich?“ fragte Jake.
Thommy kam später, er würde in der Scheune zu ihnen stoßen. Sie achteten stets darauf, dass sie in einer großen Gruppe ankamen, bei diesen Abenden wusste man nie, wem man über den Weg lief und meistens waren die Erinnerungen an den Scheunenabend vor einem Monat so verschwommen, dass man auch nicht mehr genau wusste, wen man gegen sich aufgebracht hatte und warum. Aber Thommy wollte ein paar Minuten nach ihnen eintreffen und er war eher klein und unauffällig, nicht so stadtbekannt wie Jake, Ken, Dan und Big John. Und auch Lauren würde später dazu stoßen. Alle wussten zwar, dass sie Megans Freundin war, aber niemand brachte sie mit den Jungs in Verbindung, so hatte auch sie nichts zu befürchten.
Die anderen Jungs warteten in ihren Autos vor Megans Haus. Big John und Dan hatten ebenfalls ihre Mädchen dabei. Doreen und Tini. Sie alle sahen in etwa genau so drein wie Ken und David zuvor im Haus, als sie Megan erblickten.
Nicht, dass sie sonst nicht hübsch war. Wenn sie ausgingen takelte sie sich immer auf und sie sahen sie immer so an, weil sie sich jedes Mal die Mühe machte anders auszusehen und jedes Mal sah sie so heiß aus, als wäre sie direkt von der Victorias-Secret-Bühne gehüpft – viel mehr hatte sie meist auch nicht an.
Heute trug sie ein knappes, weißes Top ohne Träger, das sich wie ein breites Band nur um ihre Brust schlang, es zeigte ihren schlanken Bauch und ihr Dekolleté, der kurze Jeans-Minirock – ebenfalls in weiß – zwang einen geradezu einen Blick auf ihre schlanken, gebräunten Beine zu werfen, die in hellbraunen, mattledernen Cowboy-Stiefeln steckten.
Die dunkelbraunen Haare hatte sie leicht toupiert, trug sie diesmal offen.
Sie war eher ein natürlicher Typ, was den Alltag anging, sportlich, lässig, das Haar meist zu einem Pferdeschwanz hochgebunden und oft trug sie Jeans und T-Shirt oder Leggins und ein Cowboyhemd.
Sie sah immer gepflegt und eher süß aus, aber einmal im Monat, wenn nach den Rodeos die Country-Abende stattfanden, da hatte sie einfach das Bedürfnis sich besonders hübsch zu machen.
Sie stiegen in Kennys Wagen, Jake wollte fahren und obwohl er vor zwei Jahren den Führerschein abgenommen bekommen hatte, rutschte Ken wortlos zu Megan auf die Rückbank.
Megan verkniff es sich etwas zu sagen, auch wenn Kens Verhalten sie wütend machte.
Er arbeitete schließlich selbst bei der Polizei, wenn sie von einem seiner Arbeitskollegen erwischt wurden, mit denen er sich gut verstand, würde es kein Problem geben, sie hielten zusammen, aber wenn er an den Falschen geriet, hatte er seinen Job los und er wusste genau, dass sie nicht beide von Megans Gehalt leben konnten.
„Muss das sein, dass du dich so anziehst? Du siehst aus wie eine Nutte.“ Schimpfte Ken.
Sie antwortete nicht, sah aus dem Fenster hinaus auf die Felder.
Seine Worte sollten sie verletzen, doch seine Blicke sagten etwas anderes aus, er konnte die Augen kaum von ihren Beinen und ihren Brüsten abwenden, es gefiel ihm eindeutig. Es war nur die Eifersucht, die aus ihm sprach.
Und obwohl er sie beleidigt hatte, ging sie nicht darauf e in, denn diese Momente, in denen er auch nur einen Hauch Interesse an ihr zeigte, waren so selten, dass es ihr fast den Atem raubte vor Freude, wenn er so etwas wie Eifersucht zeigte erst recht.
Sie traf Jakes Blick im Rückspiegel. Jake, der sie genau durchschaute, der ihr ansah, dass die Worte seines Bruders ihr ein Hochgefühl bescherten. Sein stechender Blick brannte ihr auf der Haut, trieb ihr die Röte ins Gesicht. Und sie konnte ihn nicht deuten. Sie konnte nicht sagen, ob es Hass war und Missachtung oder Spott oder einfach nur Verachtung, sonst sprach so vieles aus seinem Blick, aber heute war er einfach nur leer. Es war anzunehmen, dass er sie genau deshalb so ansah, damit sie sich Gedanken machte, was er dachte, damit sie unsicher wurde. Und er schaffte es. Jedes verdammte Mal.
Für den Rest der Fahrt sah sie grübelnd aus dem Fenster, zwang sich die dunklen Felder anzusehen, die Radwege, die alle paar Sekunden von
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