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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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besser gesagt völlig entsetzt.
    Es ging los, drei gegen drei.
    Es war heiß, die Nachmittagssonne brannte vom Himmel herunter und flirrte geradezu, sie mussten immer wieder eine kurze Trinkpause einlegen um nicht zu sehr auszutrocknen.
    Jake spielte erbarmungslos harte Bälle, steckte seine ganze Wut auf diese Situation in dieses Spiel. Zwei mal stieß er sie absichtlich grob zur Seite, sodass sie fast fiel und wusste, sie würde am nächsten Tag einen Bluterguss am Arm und an der Hüfte haben, doch sie sagte nichts, Thommy gab sein Bestes als Schiedsrichter und bestrafte Jake dafür.
    Als bereits alle aufgegeben hatten, spielte sie immer noch gegen ihn. Es war ein Kräftemessen, bei dem es um alles ging.
    Sie war kleiner als alle anderen, aber dafür wendiger und unglaublich schnell. Die Jungs hatten es ihr im letzten Jahr beigebracht, weil es hin und wieder vorkam, dass einer von ihnen nicht mitkommen konnte. Zusätzlich war sie manchmal nächtelang hintereinander allein hierher gekommen, um allein Körbe zu werfen und zu trainieren. Sie hatte niemandem etwas gesagt, die Jungs dachten, sie hätte ein paar Extrastunden mit Tanzen verbracht, wenn sie verschwitzt nach hause kam.
    Am Ende war sie so gut gewesen, dass man sie oft gegen Thommy eingewechselt hatte, dem das allerdings nichts ausmachte, er war von Grund aus faul.
     
    „Der letzte Korb entscheidet!“ rief David eine halbe Stunde später, weil alle genug hatten und heim wollten.
    „Entscheidet was?“ fragte Megan. Sie wusste wie Jake darauf reagierte und wartete nur auf die Frage, die prompt folgte. In mancherlei Hinsicht war er so berechenbar.
    „Oh, du willst einen Einsatz?“ fragte Jake aufgebracht und ein bisschen außer Atem, allerdings eher aus Wut, denn sie wusste von seiner hervorragenden Ausdauer und diese hatte er auch im Gefängnis eindeutig nicht verloren. Sein Körper war immer noch schlank, sah aus wie gemeiselt. Sie konnte den Blick kaum von seinen Bauchmuskeln abwenden, seit er sich sein Shirt ausgezogen hatte.
    „Ja. Will ich. Wie wäre es damit: wenn du verlierst, renovierst du unser Haus.“ Sagte sie mutig und dribbelte mit dem Ball vor ihm herum. „Schließlich wohnst du ja auch dort, dann tu auch was dafür.“ Fügte sie hinzu. Sie sah ihm direkt in die Augen, fest und mutig. Nicht nur um ihren Standpunkt zu verdeutlichen, sondern auch um seinen nächsten Schritt vorherzusehen. Und wie sie es vermutet hatte: Er blockte sie.
    Schnell drehte sie sich zur anderen Seite.
    Der Moment, in dem er sie mit seinem nackten Oberkörper berührte und versuchte um sie herum zu greifen, verlor sie fast die Fassung. Er hinterließ einen leichten Schweißfilm an ihrem Arm und sein männlicher Duft hing leicht in der Luft. Nicht ablenken lassen, schalt sie sich selbst.
    Er lachte säuerlich auf. „Und wenn ich gewinne?“
    „Wirst du nicht.“ Sie täuschte nach rechts an, warf den Ball aber links über seine Schulter, alle hielten die Luft an. Die Ketten des Korbes rasselten als der Ball in den Korb ging.
    „Du verdammtes…“ er verkniff sich das letzte Wort, doch er war so wütend, dass der nächste Ball daneben ging, weil er mit viel zu viel Druck geworfen hatte.
    Megan riss die Arme in die Luft und grinste.
     
     
                               
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    6
     
     
    Dienstag, 04. Juli 2000
    Unabhängigkeitstag
    Megan 13, Ken 20, Jake 17
     
    Zum vierten Juli wurde Megan von den Daniels eingeladen. Kennys Eltern hatten die Beziehung ihres Sohnes von Anfang an mit gemischten Gefühlen betrachtet.
    Megan war zu jung für ihn, Megan war doch noch ein Kind und Megan lebte im Trailerpark, sie war sozusagen eine Zigeunerin… Kenny hatte sich so vieles anhören müssen.
    „Es ist ja nicht so, dass wir sie nicht mögen, sie ist bestimmt ein liebes Mädchen, aber…“
    „Wollt ihr, dass ich glücklich bin?“ hatte Ken am gestrigen Abend gefragt.
    „Natürlich, du bist unser Sohn!“
    „Dann ladet sie morgen zum Essen ein und gebt ihr eine wirkliche Chance. Vergesst mal wie alt sie ist oder wo sie herkommt. Lernt sie selbst kennen.“
    Nun saßen sie also am Tisch, der patriotisch gedeckt war, mit einer amerikanischen Flagge als Tischdecke und amerikanischen Servietten. So etwas war typisch für die Daniels. Jake fehlte am Tisch, er machte sich oben in seinem Zimmer fertig um mit Freunden auszugehen, um den Unabhängigkeitstag auf seine Weise zu feiern.
    Bereits nach kürzester

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